Nach mehrfacher Kritik am aktuellen Fahrplan
der RB 33 (Berlin-Wannsee—Michendorf—
Treuenbrietzen—Jüterbog), zuletzt
im DBV-Informationsblatt „Weichensteller“,
gab es am 12. Februar 2007 ein Treffen zwischen
dem Bahnkunden-Verband Potsdam-
Mittelmark und DB Regio. Behandelt wurden
auch weitere Themen. Diese Treffen sollen
nun regelmäßig durchgeführt werden.
Problemlinie RB 33
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Verwirrung im Bf Wannsee. Die RB 33 endet in Michendorf. Wer nach Jüterbog will, muss den RE 7 um 16.22 Uhr nehmen. Foto: Raul Stoll |
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Von DB Regio wurde im Vorfeld des Treffens
signalisiert, dass man mit dem jetzigen Fahrplan
ebenfalls nicht zufrieden ist. Verursacht
sind die Mängel durch die ursprüngliche Abbestellung
der RB 33 zwischen Michendorf
und Wannsee, so dass ein Anschluss zum
RE 7 in Michendorf geplant wurde. Dann
wurde die Strecke doch bis Wannsee bestellt,
aber nun war es schwer, durch den gewachsenen
Güterverkehr über Seddin noch eine
gute Fahrplantrasse zu finden. Hier rächt sich
der jahrelange Rückbau im Netz der DB AG.
Hinzu kommen Oberbaumängel zwischen
Michendorf und Beelitz Stadt sowie die noch
nicht vollständige Fertigstellung der Strecke
Jüterbog—Beelitz. Somit kann nur der jetzige
Fahrplan gefahren werden, und bis zur
vollständigen Beseitigung der erwähnten
Mängel an der Strecke im Bereich Seddin
bleibt es bis zum 10. Juni beim derzeitigen
SEV.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007
wird diese Linie nicht – wie befürchtet – eingestellt,
sondern der Fahrplan wird spürbar
verbessert. Möglich wird das durch die nun
sichere Bestellung des Streckenabschnittes,
die Fertigstellung der Trasse von Jüterbog bis
Beelitz mit einer Höchstgeschwindigkeit von
100 km/h und die Verschiebung der Fahrplanlagen
des RE 7 um etwa 10 Minuten. Somit
wird es wieder einen annähernden 30-Minuten-
Takt auf der Strecke Michendorf—Wannsee
geben. Gegen die Einstellung sprechen
auch die gestiegenen Fahrgastzahlen
zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog.
So bald der Fahrplan im Wesentlichen
feststeht, wird DB Regio diesen offensiv
vermarkten.
Ärgerlich ist, dass vom Infrastrukturministerium
und vom VBB bisher zu
dieser Strecke keine fundierte öffentliche
Reaktion erfolgte. Liegt es daran,
dass man zunächst versucht hatte, per
Rasenmäherprinzip die Zuschüsse zum
SPNV zu senken? Kritisiert werden muss
aber auch, dass die Politik wenig gegen
die seit Jahren erfolgende „Verschlankung“
der DB-Infrastruktur unternimmt.
Gerade die erfreulich gewachsene Zahl
von Güterzügen, aber leider auch die
gesunkene Zahl von Ausweichmöglichkeiten
im Netz, führen zu Problemen bei der
Schaffung sinnvoller Fahrpläne.
Problem Fahrgastinfo
Ein weiteres Thema der Runde waren der
Personalabbau auf den Bahnhöfen und die
Fahrgastinformation insbesondere im Störungsfall.
Begründet wurde der Abbau mit
den Kosten, was vor dem Hintergrund der
sinkenden Zuschüsse für den Bahnverkehr
durchaus verständlich ist. Doch zeigt sich hier
ein Mangel des in Teilbereiche zerstückelten
Bahnkonzerns. Zum Teil gibt es nach Abzug
des Personals keine technisch nutzbaren Ersatzlösungen
zur Information der Fahrgäste.
Als Beispiel für strukturelle Mängel sei der
Bahnhof Wustermark genannt, der nicht
einmal über Lautsprecher verfügt. Hier geht
man wohl von den Einwohnerzahlen aus
und nicht von den Umsteigern zwischen den
Zügen und der Erschließung des Umlandes,
zum Beispiel bis nach Ketzin.
Seitens DB Regio kann man sich nun neue
Wege der Information der Fahrgäste vorstellen:
- in den Zügen über eine Echtzeitanzeige
über die Monitore von Mobilinfo,
- auf den Bahnhöfen über eine Anzeige ähnlich
denen im ÖPNV verwendeten elektronischen
Haltestelleninformationen,
- Nutzung des SMS-Service ähnlich dem System
der BVG in Berlin.
Diese Schritte sind zu begrüßen, denn mit
einer vernünftigen Information lässt sich ein
großes Frustpotenzial vermeiden. In diesem
Jahr will man bei DB Regio bundesweit mehr
zur Verbesserung der Fahrgastinformation
unternehmen.
Bahnkunden-Verband Potsdam-Mittelmark
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