Deutscher Schienenverkehrs-Preis 2006 verliehen
Schon seit 1986 zeichnet der heutige Deutsche
Bahnkunden-Verband Persönlichkeiten
und Institutionen für deren herausragende
Leistungen um die Belange der Bahnkunden
mit dem Deutschen Schienenverkehrs-
Preis aus. Die diesjährige Preisverleihung
war allerdings insofern eine Premiere, als
sie erstmals nicht während der jährlichen
Deutschen Schienenverkehrs-Wochen, sondern
in Verbindung mit einem DBV-Bundesverbandstag
vorgenommen wurde, der am
3. März 2007 in Zwickau stattfand.
In der Kategorie „Bahnpreis“
...wurde die Vogtlandbahn GmbH (VBG) für
ihr Fernverkehrsangebot Hof—Berlin ausgezeichnet.
Den Preis nahm VBG-Geschäftsführer
Tobias Richter entgegen; die Laudatio
hielt Karlheinz Meinel, der Geschäftsführer
der Verkehrsverbund Vogtland GmbH in
Vertretung für Dr. Tassilo Lenk, den Landrat
des Vogtlandkreises.
Meinel skizzierte den Weg der Vogtlandbahn
GmbH, zu Beginn noch als „Betriebsteil
Vogtlandbahn – Reichenbach“ der seinerzeitigen
Regental Bahnbetriebs-GmbH,
von der Betriebsaufnahme im Oktober 1996
bis heute. Auch Länderbahn-Vorstand Tobias
Richter als Vertreter des VBG-Mutterunternehmens
Regentalbahn AG ergriff das
Wort und erläuterte einige Hintergründe
zum „Vogtlandexpress“. So erwäge man inzwischen
die Schaffung eines zweiten Zugpaares,
das wieder auf dem gewohnten Weg
über Leipzig verkehren soll. Die bestehende
Route soll dafür auf den Laufweg Reichenbach—
Chemnitz—Berlin eingekürzt werden.
Geld verdienen könne man mit dem
Vogtlandexpress nicht, doch habe man damit
wertvolle Erfahrungen sammeln können,
die sich nicht zuletzt in der gewonnenen
Ausschreibung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft
mbH für den IR 25-Nachfolgeverkehr
auf der Strecke Hof bzw. Furth im
Wald—Schwandorf—Regensburg—München
Hbf niedergeschlagen hätten.
Der „Medienpreis“
...ging in diesem Jahr an die Arbeitsgruppe
LOK Report e. V. (Berlin) – vertreten durch
ihren Internetredakteur Wolfgang Kieslich
– für die in der Fachwelt herausragende,
seriöse und fundierte Internetpräsentation
fachlicher Nachrichten. Entsprechend der
Tradition, nach Möglichkeit Preisträger aus
den vergangenen Jahren zu Wort kommen
zu lassen, hielt Matthias Hansen, Redakteur
der Zeitschrift BAHN-REPORT (Medienpreisträger
1999) die Laudatio. Hansen würdigte
insbesondere die Praxis des LOK Report,
Pressemitteilungen und andere Texte in
Originalfassung, unkommentiert und mit
Quellenangabe zu präsentieren, was für
eine fundierte Meinungsbildung der Leser
unerlässlich sei.
Den „Kulturpreis“
...erhielt Bernd Kuhlmann (Berlin) für die Pflege
des historischen Erbes durch Herausgabe
zahlreicher Eisenbahnbücher. Die Laudatio
hielt Frank Böhnke, Verwaltungsdirektor
des Berliner S-Bahn-Museums.
Der „Ehrenpreis“
...wurde Dr.-Ing. Dieter Ludwig (Ettlingen), Ehrenpräsident
des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen
(VDV), Geschäftsführer
a.D. des Karlsruher Verkehrs-Verbundes und
der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft GmbH, für
sein Lebenswerk zugesprochen, insbesondere
das „Karlsruher Modell“. Erwähnt sei,
dass es bislang mit Adolf-Heinrich von Arnim,
Gründungsmitglied aller bundesweiten Fahrgastverbände,
erst einen einziger Ehrenpreisträger
(1998) gegeben hatte. Leider war Herr
Dr. Ludwig wegen eines Todesfalls kurzfristig
verhindert, so dass die persönliche Überreichung
seiner Auszeichnung andernorts nachgeholt
wird.
Der „Antipreis“
wird nicht real verliehen, sondern lediglich
zugesprochen. Für 2006 erwischte es das
„Koch-Steinbrück-Papier“, welches bei den
Bahnkunden als „Ursache allen Übels“ bei
der Kürzung der Regionalisierungsmittel im
Schienenpersonennahverkehr gilt.
Deutscher Bahnkunden-Verband
Sachsens Verkehrsminister würdigt Arbeit des Bahnkunden-Verbands
Thomas Jurk, als Staatsminister für Wirtschaft
und Arbeit des Freistaats Sachsen
auch für Verkehr zuständig, sandte zum
26. Bundesverbandstag des Deutschen
Bahnkunden-Verbands am 3. März in
Zwickau eine Grußbotschaft, in der er
schrieb: „Durch ein Paket von Maßnahmen
hat die Sächsische Staatsregierung die
drastischen Kürzungen bei den Regionalisierungsmitteln
des Bundes abgefedert.
Mit dieser Vorgehensweise, die über die
Landesgrenzen hinaus Beachtung fand, bekannte
sich der Freistaat ebenso bewusst
wie konkret zu seiner Verantwortung bezüglich
der Sicherung eines leistungsfähigen
Schienenpersonennahverkehrs. Ein
starker und gut frequentierter Öffentlicher
Nahverkehr schont sowohl die Umwelt als
auch die Ressourcen. Vor dem Hintergrund
der aktuellen Debatte um die Erderwärmung,
Rohstoffknappheit etc. werden die
ökologischen und volkswirtschaftlichen
Vorteile des ÖPNV in den kommenden Jahren
weiter an Beachtung bzw. Bedeutung
gewinnen.“ Abschließend dankte er dem
Deutschen Bahnkunden-Verband für sein
„beispielgebendes eisenbahnpolitisches
Engagement“. Deutscher Bahnkunden-Verband
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