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Aktionstag für die Bahn Weidenberg—Warmensteinach. Foto: Uwe-Bernd Vogel |
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Unter dem Namen „DURCHZUG“ hat der
DBV-Förderverein Fichtelgebirgsbahn e. V.
gemeinsam mit Kommunalpolitikern aus
den Fichtelgebirgsgemeinden Warmensteinach
und Weidenberg am 15. Juni 2008 auf
der Straße von Weidenberg nach Warmensteinach
– parallel zur stillgelegten Bahnstrecke
– eine Wiederinbetriebnahme dieser
Bahnverbindung ins Hohe Fichtelgebirge gefordert.
Der DBV hatte die Aktion zusammen
mit dem Umweltbüro Bayreuth und dem VCD
Verkehrsclub Deutschland organisiert.
Am 10. Juni 2001 hatte die DB den Betrieb
dieser letzten von insgesamt sieben Stichbahnen
ins Hohe Fichtelgebirge „aus technischen
Gründen“ eingestellt. Den gemeinsamen
Bemühungen von Landkreis Bayreuth,
DBV und DRE GmbH – personifiziert durch
Alt-Landrat Dr. Dietel und DBV-Präsident
Curth – gelang es, die Strecke 2006 mit einem
Investitionsaufwand von 7 Millionen
Euro zu sanieren und mit 15 Zugfahrten
täglich erfolgreich wieder in Betrieb zu nehmen.
Leider scheiterten die
Bemühungen, gleich auch
die 9 km von Weidenberg
nach Warmensteinach zu reaktivieren,
an der zögerlichen
Behandlung im Gemeinderat
Warmensteinach. Die Stimmung
in Warmensteinach ist inzwischen erfreulicherweise
umgeschlagen, da jetzt auf
der Fahrt Warmensteinach—Bayreuth ein
Umstieg Bus/Bahn erforderlich ist und weil
die massiv gestiegenen Spritpreise die Bahn
generell noch attraktiver machen.
Der frisch gewählte Warmensteinacher
Bürgermeister Andreas Voit meinte dementsprechend
zu Beginn der Demonstrationsfahrt
mit einer Dampflok-Bimmelbahn
(noch auf der Straße): „Die Bahn gehört auf
die Schiene, nicht auf die Straße!“ Er forderte
mit Nachdruck, dass Warmensteinach nicht
länger abgehängt werden dürfe. Als Schirmherr
der Aktion „DURCHZUG“ betonte Tourismusgeschäftsführer
Andreas Munder
den Beitrag der Bahn für
eine touristische Belebung
sowie für die Erfordernisse
des weiter zunehmenden
Pendlerverkehrs. Uwe-
Bernd Vogel vom Vorstand
des DBV-Fördervereins äußerte:
„Wenn wir heute bereits
Sonntagsfahrten auf
der Schiene zwischen Bayreuth
und Weidenberg erfolgreich
durchführen – an
diesem Tag ruht normalerweise
der Schienenverkehr,
dann wird es auch möglich
sein, die landschaftlich und
touristisch hochattraktiven letzten Kilometer
bis Warmensteinach wieder an das allgemeine
Bahnnetz anzuschließen“.
Zu Stoßzeiten konnte die Bimmelbahn
den Andrang kaum bewältigen. Besonders
genutzt wurde die direkte Diskussionsmöglichkeit
zwischen potentiellen Bahnnutzern
und den Gemeinde- und Kreisräten. Im heutigen
Rathaus Warmensteinach – ehemals
Bahnhof – gab es eine Fotoausstellung über
die Geschichte der Bahn.
Nach den guten Erfahrungen beabsichtigt
man in Zukunft weitere derartige Aktionen,
um auf die Notwendigkeit der Bahnrevitalisierung
bis ins Hohe Fichtelgebirge aufmerksam
zu machen. (buv) DBV-Förderverein Fichtelgebirgsbahn
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