IGEB fordert Taktverdichtung:

BVG-Straßenbahnlinie M2 erfolgreich

Auf der seit Ende Mai von Pankow zum Alexanderplatz verkehrenden Straßenbahnlinie M 2 sind immer mehr Fahrgäste unterwegs. Das ist natürlich erfreulich, doch in den Bahnen herrscht jeden Tag drangvolle Enge. Mit der Eröffnung eines großen Einkaufszentrums am Alexanderplatz sind seit Mitte September weitere Fahrgäste hinzugekommen. Deshalb fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB, das Fahrplanangebot der BVG auf der M 2 zu verdichten und die Ampelschaltungen auf dem Neubauabschnitt zu Gunsten der Straßenbahn zu ändern.

M2 am Alex
Erfolgreich. Seit 30. Mai kann die M 2 direkt zum Alexanderplatz fahren und wird jetzt so gut genutzt, dass eine Verdichtung des Fahrplans erforderlich ist. Foto: Foto: Florian Müller

Am 30. Mai 2007 wurde endlich das Straßenbahnneubauprojekt Alex II vollendet. Seither kann die Linie M2 vom Prenzlauer Tor über die Karl-Liebknecht-Straße direkt zum Alexanderplatz fahren (siehe SIGNAL 3/2007).

Was aus anderen Städten bekannt ist, wurde bei der M 2 bestätigt: Neue Straßenbahnstrecken steigern die Fahrgastzahlen und führen zu deutlich höheren Fahrgeldeinnahmen. Die Kehrseite: Sitzplätze sind Mangelware und in den Gängen und Türbereichen stehen die Fahrgäste oft dicht gedrängt. Doch das war vorhersehbar.

Der Fahrgastverband IGEB hatte daher schon zur Eröffnung der neuen Alex-II-Strecke gefordert, das Fahrplanangebot auf der M 2 zu verdichten. Für die BVG wäre dies auch kein Problem gewesen, spart sie doch durch die kürzere Strecke zum Alex (statt zum Hackeschen Markt) Züge und Personal. Aber die BVG blieb stur und verwies darauf, dass sich nach dem Ende von Bauarbeiten in Prenzlauer Berg die Fahrgäste wieder andere Wege suchen würden. Die Bauarbeiten sind vorbei – und die M 2 ist immer noch überfüllt.

Zwar hat die BVG nach den Sommerferien den Berufsverkehrsfahrplan mit seinem 6/7/7-Minuten-Takt von 18 Uhr auf 20 Uhr verlängert, doch das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Anders ausgedrückt: Auf der M 2 fahren jetzt montags bis freitags täglich 150 statt 144 Züge. Das ist eine Steigerung um 4 %, während die Fahrgastzahlen schon vor Eröffnung des neuen Einkaufszentrums Alexa um 40 % gestiegen waren.

Die IGEB fordert daher von der BVG für die Straßenbahnlinie M 2 folgende Taktverdichtung:

  1. In der Hauptverkehrszeit (Mo bis Fr 7 bis 9 Uhr und 14 bis 18 Uhr) 5-Minuten-Takt (statt 6/7/7)
  2. In der Nebenverkehrszeit (Mo bis Fr 9 bis 14 Uhr und Sa 10 bis 20 Uhr) 6/7/7-Minuten- Takt (statt 10)
Die Verstärkerzüge sollen auf dem Abschnitt Alexanderplatz—Am Steinberg verkehren.

Außerdem muss die Verkehrslenkung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung endlich die Ampelschaltungen auf dem Neubauabschnitt Alex II zugunsten der Straßenbahn verändern, damit hier nicht weiterhin mehrere Minuten Fahrzeit verbummelt werden.

IGEB Stadtverkehr

aus SIGNAL 5/2007 (Oktober/November 2007), Seite 12

 

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