Über ein Drittel aller Fahrgäste im öffentlichen
Nahverkehr Berlins sind im weitesten Sinne
mobilitätseingeschränkt – altersbedingt,
durch Krankheit oder weil sie schweres Gepäck
oder einen Kinderwagen dabei haben.
Spätestens dann wird ihnen bewusst, dass
noch längst nicht jede Station mit Aufzügen
oder Rampen ausgestattet ist oder mit Automaten,
die vom Rollstuhl aus bedient werden
können. Und nicht jeder erkennt beim Studium
des Berliner Liniennetzes, wie er sicher
und zu welchem Preis sein Ziel erreicht.
Diesen Fahrgästen, die geh- oder sehbehindert
sind oder aus anderem Grund Bahnen
und Busse kaum ohne Hilfe benutzen
können, bietet der Verkehrsverbund Berlin-
Brandenburg (VBB) seit Anfang Oktober
einen Bus- und Bahn-Begleitservice für das
Berliner Stadtgebiet an (Tarifzonen A und
B einschließlich Fahrten zum Flughafen
Schönefeld). Wichtig ist dabei, dass dieser
Service nur eine Unterstützung ist; die Fahrgäste
müssen also in der Lage sein, den Weg
selber zurückzulegen. Aber eine intensive
Erste-Hilfe-Schulung haben natürlich alle
erhalten.
Zunächst ist dieses Projekt auf zwei Jahre
befristet, weil hier Langzeitarbeitslose im öffentlichen
Beschäftigungssektor eingesetzt
werden und die Europäische Union das Projekt
fördert. Neu an dem Service ist, dass die
Unterstützung nicht erst im Verkehrsmittel
beginnt, sondern der Begleitservice die Fahrgäste,
wenn gewünscht, direkt an der Haustür
abholt und dorthin zurückbringt.
Die Fahrtbegleiter stehen täglich zwischen
9 und 19 Uhr zur Verfügung. Ihr Dienst
ist für die Nutzer kostenlos. Die Anmeldung
muss bis zum Vorabend des Fahrtages unter
der Telefonnummer (030) 25 41 44 14
erfolgen, die montags bis freitags von 9 bis
16 Uhr besetzt ist.
Der DBV Berlin-Brandenburg begrüßt die
Initiative und hofft, dass nach dem Ende des
zweijährigen Projektes diese wichtige Arbeit
fortgesetzt werden kann und die Mitarbeiter
in reguläre Arbeitsverhältnisse übernommen
werden.
Weitere Informationen unter:
www.vbbonline.de/begleitservice
DBV Berlin-Brandenburg
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