|
Über zwei Jahre nach Eröffnung des Hauptbahnhofs wurden an den Bushaltestellen auf der Invalidenstraße im Herbst 2008 endlich größere Wartehallen aufgestellt. Foto: Marc Heller |
|
Auch bei den 25. Schienenverkehrs-
Wochen war die
BVG mit den traditionellen
Sprechtagen für U-Bahn-,
Straßenbahn- und Busfahrgäste
vertreten. Den Auftakt
machte am 10. September
der Omnibus. Hauptthema
des Eröffnungsreferats von
Omnibus-Direktor Johannes
Müller war die Sicherheit der
Kunden und des Personals.
Leider bestätigten sich in
den nachfolgenden Wochen
die Befürchtungen. Immer
neue Übergriffe auf Busfahrer
sorgten für beunruhigende Schlagzeilen.
Die BVG appelliert an alle Kunden, eine
eskalierende Situation so schnell wie möglich
an die Polizei zu melden, so dass noch
eine Chance besteht, die Täter „in flagranti“
zu stellen. Selbstverständlich verstärkt auch
der Betrieb selbst seine Bemühungen, zum
Beispiel durch Fahrerschulungen mit Deeskalationstraining,
durch den Einbau von
Sicherheitsscheiben für die Busfahrer oder
durch Vorfeldprävention in Schulen.
Obwohl ein Busbetrieb nicht viel Infrastruktur
braucht, kann diese einigen Ärger
verursachen, die Haltestellen am Hauptbahnhof
Berlin sind dafür ein anschauliches
Beispiel. Wegen der Fehlplanungen
des Senats können Straßenbahn und neue
Nord-Süd-S-Bahn noch nicht die ihnen zugedachten
Rollen übernehmen, so dass
mehr Buslinien, als ursprünglich geplant,
benötigt werden. Die Haltestellen und Aufstellflächen
für die Busse mussten deshalb
mehrfach erweitert werden.
Mittlerweile sind die Vergrößerungen der
Wartehäuschen abgeschlossen und auch
die zunächst nur provisorisch eingerichtete
Endstelle für den M 41 ist mit einer akzeptablen
Insel ausgestattet worden. Leider hat das
Bezirksamt auf der Invalidenstraße durch
neugepflanzte Bäume im Haltestellenbereich,
die den Fahrgastwechsel behindern,
den Busfahrgästen neuen Ärger bereitet.
Auch wegen der an den Linienenden notwendigen
Wendefahrten hat die BVG immer
mal wieder Auseinadersetzungen mit den
Planungs- und Baubehörden. Aufstellflächen
für wartende Omnibusse sind vielfach
(wie zum Beispiel an der Memhardtstraße in
Mitte) nicht gewünscht, so dass die Wagen
ihre Ausgleichszeiten an Stellen verbringen
müssen, die nicht geeignet sind.
Gerade aufgrund der schlechten Erfahrungen
am Berliner Hauptbahnhof beschäftigt
sich die BVG schon jetzt intensiv mit der
Busanbindung des neuen Großflughafens
in Schönefeld, denn BBI verspricht für den
Busbetrieb neuen Ärger. Die BVG plant, auch
zum neuen Flughafen – wie heute in Tegel –
24 Mal pro Stunde zu fahren. Das gilt nicht
nur während der Übergangszeit mit dem
unzureichenden Bahnanschluss, sondern
auch darüber hinaus, um den ÖPNV-Anteil
aus den nicht direkt per Bahn angebundenen
Gebieten zu verbessern. Besonders der
Südwestraum (X 11-Korridor), die nahe gelegenen
Gewerbegebiete und der Endpunkt
der U 7 sollen durch voraussichtlich 4 Linien,
darunter natürlich X 7 und 171, erschlossen
werden.
Die Beschaffung neuer Fahrzeuge geht
unvermindert weiter. Schon Anfang 2009
sind die 260 Gelenkbusse von Solaris komplett
ausgeliefert, zu den vorhandenen 200
langen Doppeldeckern kommen bis 2010
nochmals dieselbe Anzahl hinzu und es wird
eine Ausschreibung über die Lieferung von
144 zweiachsigen Eindeckern ab 2009 geben.
Da sich die DL-Wagen bewähren, sind
für die BVG langfristig sogar 500 bis 600
Stück geplant. Der Versuch mit den Wasserstoffbussen
hat leider einige Schwachstellen
gezeigt, soll aber weiterlaufen. Von den
Erdgasbussen, die von der GASAG gemietet
wurden, möchte sich die BVG allerdings wieder
trennen.
(Fortsetzung in: Fahrgast-Sprechtag Straßenbahn)IGEB Stadtverkehr
|