 |
Von Vehlefanz nach Neuruppin über Hennigsdorf? Karte: VBB |
|
Der Fahrgast mit der Monatskarte Berlin
BC steht in Spandau am Fahrkartenautomaten
– die Schalter sind entweder geschlossen
oder die Schlange ist zu lang für
die Viertelstunde bis zur Abfahrt des Zuges.
Jetzt kommt Vehlefanz ins Spiel, denn die
Fahrkarte, die zu kaufen ist, muss als Startbahnhof
eben diesen letzten Bahnhof in der
Tarifzone Berlin BC ausweisen.
Nach Eingabe des Start- und Zielpunktes
(hier also Vehlefanz und Neuruppin Rheinsberger
Tor) wird vorhandenes Wissen in der regionalen
Verkehrsgeographie zur entscheidenden
Jokerfrage. Denn der Automat will noch
den Reiseweg wissen: „über: ohne Umweg
5,00 Euro“, „über: Hennigsdorf 6,50 Euro“.
Nun stellt die Fahrt mit dem RE 6 die direkte
Fahrmöglichkeit dar, sie führt aber auch
über Hennigsdorf. Der
Fahrpreisunterschied von 1,50 Euro ist beträchtlich.
Der tatsächliche Reiseweg „ohne
Umweg“ für 5,00 Euro führt aber auch über
Hennigsdorf (= 6,50 Euro). Welche Fahrkarte
ist nun die richtige?
Die Auflösung des Tarifrätsels liefert der
Verkehrsverbund einige Tage später: Für die
Fahrt mit dem RE 6 ab Berlin nach Neuruppin
heißt die richtige Auswahl „ohne Umweg“.
Für denjenigen, der tatsächlich erst in
Vehlefanz einsteigt, gibt es dagegen zwei
Fahrtmöglichkeiten, weil der RE 6 hier nicht
hält, so dass die Regionalbahn als Zubringer
genutzt werden muss, entweder in Richtung
Neuruppin bis Kremmen und dort in
den RE 6 einsteigen (auch hier wäre „ohne
Umweg“ richtig) oder aber „rückwärts“ nach
Hennigsdorf, dem vorhergehenden Haltebahnhof
des RE 6. Und durch diese längere
Fahrt entsteht die Differenz von 1,50 Euro.
Hätten Sie‘s gewusst? Der Bahnkunden-Verband
hat jedenfalls den VBB gebeten, die
Auswahl verständlicher zu gestalten. Zugleich
zeigt das Beispiel wieder, warum der Mensch
beim Fahrscheinkauf weiterhin so wichtig ist
und nicht vollständig durch Automaten ersetzt
werden darf. Berlin-Brandenburgischer Bahnkunden-Verband
|