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Produktklassen der Deutschen Bahn |
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Die Züge der DB sind in drei Produktklassen
(Pk) unterteilt. Die Pk C umfasst den gesamten
Schienenpersonennahverkehr (RE, RB,
S-Bahn) und blieb in der Preisberechnung
unverändert. In den Fernverkehrszügen
Pk A=ICE sowie Pk B=InterCity/EuroCity und
NachtZug/CityNightLine gibt es jetzt aber
keine Preise mehr, die sich allein an der Streckenlänge
orientieren.
Seit dem 10. Juni gilt die offiziell bezeichnete
„Normalpreisstrategie Relationspreise“
(NPR) – eher bekannt unter der falschen
Bezeichnung „Neues Preissystem Relation“.
Das heißt: Zwischen festgelegten Fernverkehrspreispunkten
werden alle verschiedenen,
einzeln bepreisten, „üblichen“ Strecken
zu Räumen (Fernverkehrsrelationen) zusammengefasst.
Es gelten nunmehr für jeden
Raum nur noch zwei Fernverkehrspreise,
die sich in der vom Kunden genutzten Produktklasse
unterscheiden, also Fahrt mit ICE
(Pk A) oder ohne ICE (Pk B).
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Alte Streckenpreisberechnung: Das Beispiel Karlsruhe nach Chemnitz hat 5 Wege mit 4 verschiedenen Preisen. |
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Neue Relationspreisberechnung am Beispiel Karlsruhe nach Chemnitz: egal welcher Weg innerhalb der Raumbegrenzung – es gelten einheitliche Preise. Zeichn. (3): BfVst. |
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Betrachtet man die Entwicklung am Beispiel
Karlsruhe—Chemnitz, so kann man
die Vereinfachung der Preisvielfalt deutlich
sehen. Der Kunde kann sich kurzfristig
für jede beliebige Fahrtroute innerhalb einer
Raumbegrenzung einer Fernverkehrsrelation
frei entscheiden, ohne darauf achten
zu müssen, ob ein Weg etwas teurer ist
oder nicht. Die Raumbegrenzung ist auf
der Fahrkarte durch die Wegetextangabe
(VIA: …) nach einem festen Schema definiert.
Leider gibt es für den Bahnkunden keine
geographischen Übersichten, anhand derer
man schon vor dem Fahrscheinkauf, seinen
„Bewegungsfreiraum“ auf einer Streckenübersichtskarte
genau erkennen kann. Auf
alle Fälle sollte man sich im DB-ReiseZentrum,
bei einer DB-Agentur oder im Reisebüro
den Wegetext auf der Kursbuchkarte
zeigen und erklären lassen. Die räumliche
Flexibilität ist aber nur für die Nutzer der
Fahrkarten zum Normalpreis (ggf. mit
BahnCard-Ermäßigung) interessant. Kauft
ein Fahrgast ein zuggebundenes Angebot
wie DauerSpezial oder Sparpreis SP50/SP25,
dann ist er auf seine gewählte Zugverbindung
(mit Zugnummerangabe) festgelegt
und kann die Route nicht spontan innerhalb
der Raumbegrenzung ändern.
In die Preisfestlegung für eine Fernverkehrsrelation
fließen, neben der bisher ausschließlich
geltenden Entfernung, auch Faktoren wie
Streckenschnelligkeit, Wettbewerbssituation
oder Streckennachfrage ein. Unter bestimmten
Umständen kann eine längere Strecke preiswerter
sein, als eine direkte. Paradebeispiel
ist die Strecke Köln—Frankfurt am Main. Auf
der alten landschaftlich idyllischen linksrheinischen
Route zahlt man nur 42 Euro, wogegen
man über die schnelle Neubaustrecke schon
59 Euro aufbringen muss, dafür aber rund eine
Stunde schneller sein Ziel erreicht. Insgesamt
betrachtet sind die Preise mehrheitlich stabil
geblieben. Bei einem Vergleich von 20 wahllos
ausgesuchten Relationen wurden zwei teurer,
eine günstiger und siebzehn blieben preislich
gleich, bei gleichzeitig meist erweiterten
räumlichen Fahrmöglichkeiten.
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Beispiel einer Raumbegrenzung. Kartengrundlage: DB; Einträge: BfVst |
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Die Preise zu vergleichen, lohnt sich übrigens
auch wieder. Ein Beispiel: Eine InterCity-
Fahrkarte von Berlin via Stendal nach Hannover kostet
45 Euro, wogegen eine Fahrt von Potsdam via
Berlin und Stendal nach Hannover nur 43 Euro kostet.
Ursache: Potsdam liegt tariflich näher an Hannover,
die Raumbegrenzung beinhaltet aber den Umweg
über Berlin. Beim ICE funktioniert dieser Spartipp
allerdings nicht!
Schema eines Wegetextes
Der Wegetext auf einer Fahrkarte gibt an,
welche Routen zwischen Start- und Zielbahnhof
genutzt werden dürfen. Dabei gilt
ein festes Schema. Ein Beispiel: Die Fahrt
geht von Köln nach München. Der erste
Leitpunkt auf der Fahrkarte ist LM und steht
für Limburg. Um die Verständlichkeit zu erhöhen,
hat man für die meisten Leitpunkte
die Autokennzeichen der jeweiligen Stadt
verwendet. Die Leitpunkte werden durch
Sternchen getrennt. Das LM signalisiert,
dass von Köln zunächst nur nach Limburg
gefahren werden kann – auf direktem Weg,
also über die ICE-Neubaustrecke (grün eingegrenzt).
Danach weitet sich die Relation
auf. Man hat also nun mehrere Möglichkeiten,
weiter zu fahren. Damit dies nicht
wahllos geschieht, wird der nutzbare Raum
durch eine runde Klammer eingegrenzt. Die
Leitpunkte in dieser Klammer geben an, wie
weit man nach links und nach rechts abweichen
darf. (N/KA*S) Zuerst kommt die linke
Raumbegrenzung mit der weitesten Abweichung
N=Nürnberg (blau). Durch einen
Schrägstrich getrennt folgt die rechte Raumbegrenzung
KA=Karlsruhe und S=Stuttgart
(violett). Beide führen zum Ziel München. Berliner Fahrgastverband IGEB
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