Der hessische Fahrgastverband Pro
Bahn & Bus setzt sich für die Wiederinbetriebnahme
der Bahnstrecke Frankenberg—
Korbach und die Modernisierung
der Anschlussstrecke nach Marburg ein und
kritisiert einen Vorstoß des Nordhessischen
Verkehrsverbunds (NVV), die Reaktivierungspläne
zu stoppen. Helmut Eichenlaub,
Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg
und Mitglied des NVV-Aufsichtsrats,
hatte außerdem von Plänen des NVV berichtet,
auch die Strecke Wabern—Bad Wildungen
endgültig stillzulegen.
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Nordhessen auf der Kursbuchkarte 2005. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) will Reaktiverungspläne stoppen und weitere Strecken stilllegen. Karte: DB |
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Für den hessischen Fahrgastverstand
Pro Bahn & Bus ist unverständlich, warum
die Kürzung der Bundesmittel für den Nahverkehr
ausschließlich auf dem Rücken der
ländlichen Regionen ausgetragen wird. Die
Beschneidung der Gelder war unter anderem
vom Land Hessen vorangetrieben worden.
Gleichzeitig hatte die Landesregierung
im vergangenen Jahr verfügt, das Bahnangebot
in der Rhein-Main-Region und vor
allem die Verbindungen zum Frankfurter
Flughafen von Streichungen zu verschonen.
Nur unter dieser Bedingung war das Land
bereit, einen Teil der gestrichenen Mittel mit
den reichlich vorhandenen Mehreinnahmen
aus der Mehrwertsteuererhöhung zu kompensieren.
Statt gegen diese Ungleichbehandlung
auf die Barrikaden zu gehen, setzt der NVV
jetzt die Vorgaben aus Wiesbaden eins zu
eins um und benachteiligt dabei die strukturschwächsten
Regionen seines eigenen Verbundgebietes.
Pro Bahn & Bus fordert, die Strecke
Wabern—Bad Wildungen mittelfristig
ins Regiotram-Konzept aufzunehmen.
Alle Lösungen mit Umsteigen in Wabern führen zu
Fahrzeitverlusten.
Zwischen Korbach und Marburg muss die
Wiederinbetriebnahme und Modernisierung
endlich umgesetzt werden.
Die Kurhessenbahn ist mit umfangreichen
Investitionen auf den Strecken Brilon Wald—
Korbach und Frankenberg—Marburg in
Vorleistung getreten und muss erwarten
können, dass sich die beteiligten Parteien
an ihre Zusagen halten. Dabei stand von
Anfang an fest, dass nur mit einem durchgehenden
Verkehr Marburg—Frankenberg—
Korbach—Brilon Wald auf Dauer
ein wirtschaftlicher Betrieb des gesamten
Netzes möglich ist.
Besonders ärgerlich: Setzt der NVV seine
Streichungspläne südlich von Frankenberg
um, zwingt er den für eine Teilstrecke zuständigen
Rhein-Main-Verkehrsverbund
ebenfalls zu Kürzungen – und das, obwohl
zwischen Marburg und Frankenberg schon
heute ausreichend viele Fahrgäste unterwegs
sind.
Völlig unverständlich ist, warum Frankenbergs
Bürgermeister Christian Engelhardt
sich gegen die Bahn und für einen Radweg
auf der Trasse ausspricht. Das Edertal bietet
genügend Flächen für einen weiteren Ausbau
des bestehenden Radweges. Nur die
Kombination von Bahnanschluss UND Radweg
kann als innovativ bezeichnet werden.
Dies wird im Lahntal und in der Rhön mit
Erfolg praktiziert. Anerkennung verdient dagegen
Peter Gaffert, Leiter des Nationalparkamtes,
für seine Forderung: „Wir brauchen
die Erschließung unseres Nationalparks mit
öffentlichen Verkehrsmitteln. Insbesondere
mit der Bahn als echte Alternative zur Anreise
mit dem Auto.“ Pro Bahn & Bus im DBV
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