Am 15. November 2006 lud DB Station&Service
zum feierlichen ersten Spatenstich ein.
Im Frühjahr 2007 soll dann mit den Bauarbeiten
begonnen werden. Die Kosten von
6,4 Millonen Euro teilen sich die Bahn und
das Land Berlin; 17 000 Ein- und Aussteiger
werden täglich erwartet.
Brücke dient als Dach
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Geplanter S-Bahnhof Kolonnenstraße unter der Julius-Leber-Brücke. Rechts geht es nach Yorckstraße, links nach Schöneberg. Zeichnung: DB |
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Mit dem Bahnhof wird endlich die dichtbesiedelte
„Schöneberger Insel“ besser an
das Berliner S-Bahnnetz angeschlossen. Der
neue Bahnhof an der Wannseebahn S 1 zwischen
den Bahnhöfen Yorckstraße (Großgörschenstraße)
und Schöneberg soll unter
der Julius-Leber-Brücke gebaut werden.
Die beiden Seitenbahnsteige werden per
Treppen und Aufzügen von beiden Straßenseiten
direkt zu erreichen sein. Die Brücke
selbst dient als Dach für die Fahrgäste. Die
Bushaltestellen sollen auf die Brücke direkt
vor die Eingänge gelegt werden. Hundert
Fahrradstellplätze sind vorgesehen.
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Nachdem der Baubeginn erstmals für 1987 angekündigt war, war es am 15. November 2006 endlich so weit: Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer begann mit Hilfe eines Kranes und eines richtigen Kranführers mit den Bauvorbereitungen. Sie hob ein Gleisstück des unbenutzten Logistikgleises aus. Foto: Florian Müller |
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Die Gleislage der S-Bahngleise wird nicht
verändert, so dass Christian Morgenroth,
der Baubetriebsmanager der S-Bahn Berlin
GmbH, zuversichtlich ist, mit minimalen
Betriebseinschränkungen während des
Baus auszukommen. Lediglich an wenigen
Wochenenden seien Einschränkungen zu
erwarten. Durch nahegelegene bestehende
Weichenverbindungen könne man bei
Bedarf auch eingleisig an der Baustelle vorbeifahren.
Mustergültig behindertengerecht
Neben dem Bahnsteig verbleibt genug
Platz für zwei spätere Fernbahngleise der
Stammbahn nach Potsdam sowie auf der
anderen Seite für eine Ausfädelung der in
noch fernerer Zukunft geplanten S 21 zur
Ringbahn/Bahnhof Südkreuz. Auf Wunsch
des Berliner Senats soll die Bahnhofsausstattung
mustergültig behindertengerecht
gestaltet werden. Besondere Orientierungspläne
in Blindenschrift, akustisch auffindbare
Infosäulen, niedrige Treppenhandläufe
und niedrige Sitze für Kleinwüchsige und
Kinder sollen hier erstmals auf einem Berliner
S-Bahnhof ausprobiert werden.
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Bereits von 1881 bis 1944 hielten etwa an der Stelle des heute geplanten Bahnhofs die Züge der Ringbahn auf der Spitzkehre zum Potsdamer Bahnhof. Rechts sind die Reste des Ringbahnsteigs noch heute deutlich zu erkennen – bis sie wohl durch die Bauarbeiten beseitigt werden. Foto: Florian Müller |
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Kolonnenstraße – oder wie?
Der Bürgermeister von Tempelhof-Schöneberg,
Ekkehard Band, nahm den Spatenstich
zum Anlass, nochmals die Diskussion um den
Bahnhofsnamen aufzunehmen. Er warb für
den Namen „Julius-Leber-Brücke (Kolonnenstraße)“
und erntete bei den Festgästen
damit nicht nur Zustimmung. Die Vorschläge
gehen vom Belassen des alten Namens „Kolonnenstraße“,
den die alte Bahnhofsanlage
von 1932 bis zur Aufgabe 1944 trug, über „Julius-
Leber-Brücke“ bis „Schöneberger Insel“.
Bereits 1987 sollte schon einmal Baubeginn
sein. Doch der anspruchsvolle, an die elegante
S-Bahn-Architektur der 20er und 30er Jahre
anknüpfende Architektenentwurf wurde
damals als zu teuer bewertet. Dann kam die
Vereinigung der Stadthälften und die Realisierung
von Lückenschlüssen hatte Vorrang.
So jedenfalls begründete Ingulf Leuschel, der
Konzernbevollmächtigte der DB für das Land
Berlin, die Verzögerungen. Doch eine Verzögerung
von fast 20 Jahren ist damit nicht
zu rechtfertigen. Interessant ist die Rolle des
Berliner Senats, der bekanntlich zu West-Berliner
Zeiten und in den ersten Jahren nach der
Wende für S-Bahn-Bauten zuständig war, das
Projekt damals verschleppte, danach aber
den Neubau bei der DB bestellte, Gelder aus
der Periode 1995-97 des Bundesschienenwegeausbaugesetzes
dafür reservierte und die
Bürger sowie den Berliner Fahrgastverband
IGEB in den Forderungen gegenüber der
Bahn unterstützte. Im Übrigen hat auch die
Berliner S-Bahn GmbH stets durchblicken
lassen, dass sie sich angesichts des großen
Fahrgastpotenzials einen früheren Baubeginn
gewünscht hätte. (fm) IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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