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Im Einführungsvortrag berichtete Direktor
Müller über die voranschreitende Auslieferung
der neuen Berliner Doppelstock-Busse,
Typ DL. Insgesamt 43 Busse sind bereits im
Betriebsdienst, wöchentlich folgen ca. zwei
weitere Neuabnahmen. Eingesetzt werden
sie auf den Linien M 37, M 48 sowie 100. Mit
diesem sowohl von Fahrgästen wie auch
vom Fahrpersonal als durchaus gelungen
angesehenen Fahrzeugtyp wird die Zahl der
BVG-Doppeldecker auch längerfristig auf
heutigem Niveau gehalten, unter Umständen
sogar erhöht. Gleichzeitig wird der Bestand
an Gelenkbussen sinken, der Bustyp
als solcher aber auch weiterhin in angemessenen
Zahlen im Berliner Nahverkehr präsent
sein. Weiterhin werden bis Ende 2007
vierzehn Wasserstoffbusse in den Betriebsdienst
gehen. Mit diesen Fahrzeugen will
die BVG einen Beitrag zu Entwicklung und
Betrieb von innovativen Energien leisten.
Sorgen und auch eine gewisse Ratlosigkeit
äußerte Johannes Müller beim Thema
„Übergriffe auf BVG-Personal“. Die Zahl
der Gewalttaten steigt kontinuierlich, erklärbare
Gründe sind jedoch oft nicht erkennbar.
So ist es vorgekommen, dass ein
Busfahrer nach Fahrtbeendigung auf dem
Weg zur Toilette ohne ersichtlichen Grund
angegriffen und verletzt wurde. Wie zur
Bestätigung erhielt Herr Müller während
der Veranstaltung einen Anruf aus der BVGLeitstelle,
in dem ihm ein weiterer Übergriff
mitgeteilt wurde.
Weiterhin beklagte auch er, wie bereits
seine Kollegen aus den Bereichen U-Bahn
und Straßenbahn, die ständig steigenden
Schäden durch Vandalismus in den Fahrzeugen.
Gleichzeitig wurde bei diesem Thema
auch eine gewisse Hilflosigkeit vor diesem
gesamtgesellschaftlichen Problem deutlich,
welches ein Verkehrsbetrieb wahrhaftig
nicht alleine bewältigen kann.
Anschlusssicherung
Helmut Grätz informierte die Anwesenden
über die RBL-Anschlusssicherung an ausgewählten
Knotenpunkten im Spät-, Früh- und
Nachtverkehr. Ausführlich erläuterte er die
technischen Bemühungen zur Anschlusssicherung,
erklärte die unterschiedliche Bewertung
von Zubringern und Abbringern, erläuterte
die Funktion einer Verzögerungszeit
und die dann folgende Warnmeldung an die
Leitstelle. Gleichzeitig kündigte er die baldige
Erneuerung des bestehenden Systems
an. Erst seit einigen Jahren in Betrieb ist es
bereits heute an die Grenzen seiner Kapazität
gelangt. Der geplante RBL-gesteuerte
Fahrscheinverkauf ist nur mit einem neuen
erweiterten System möglich, an dessen Parametern
zurzeit gearbeitet wird.
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Das für die Fahrgäste sichtbarste Zeichen des Rechnergestützten Betriebs-Leitsystems (RBL) beim BVGBusverkehr sind die „Daisy-Anzeiger“ an den Haltestellen. Foto: Florian Müller |
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In der folgenden Diskussion spielte dieses
Thema nochmals eine Rolle, denn all diesen
technischen Sicherungen zum Trotz klappt
manch ein gesicherter Anschluss eben doch
nicht. Ohne an dieser Stelle auf Details einzugehen
wurde deutlich, dass die BVG ernsthaft
an der Lösung auftretender Problemstellungen
im neuen RBL-System interessiert ist,
letztlich aber auch eingestehen musste, dass
rein technische Lösungen immer Probleme
offen lassen. Im Falle einer diskutierten Fahrgast-
Beschwerde wurde deutlich, dass letztendlich
nur ein Mensch eine sinnvolle
Entscheidung fällen kann. Jedes auch
noch so hochgerüstete elektronische
System ist ab einem bestimmten
Punkt überfordert. So kann es manchmal
sinnvoller sein, einem auf Abfahrt
wartenden Busfahrer lieber den Hinweis
„Bitte in den Rückspiegel sehen!“
zu geben statt dem eindeutigen, aber
leider nicht immer sinnvollen Befehl
„Bitte abfahren!“, wenn der Zubringer-
Bus bereits an der Ampel vor der Kreuzung
steht, ein Computer dieses aber
nicht erkennen kann und dadurch alle
Anschlussbusse im Sichtbereich der
umsteigewilligen Fahrgäste direkt vor
deren Nase abfahren.
Es wurde ein langer, aber keineswegs langwieriger
Abend. Erfrischend waren sowohl die
durch Sachkunde geprägten Fragen aus dem
Publikum als auch die kompetenten Antworten
von Johannes Müller und Helmut Grätz. In
lockerer, ja humorvoller Atmosphäre wurde
über die oft mühevoller Kleinarbeit berichtet,
verbunden mit dem Bemühen, nahezu jedes
Ärgernis doch irgendwie einmal abstellen
zu können. Dementsprechend endete der
Sprechtag mit Beifall für die Referenten. IGEB Stadtverkehr
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