Groß war der Jubel der Betroffenen als
sie im September 2006 erfuhren, dass die
RB 33 nicht wie ursprünglich beabsichtigt
zwischen Michendorf und Berlin-Wannsee
abbestellt wird. Doch diese Freude wird
wohl nur von kurzer Dauer sein, denn der
nun vorliegende Fahrplan lässt befürchten,
dass es immer noch Bestrebungen gibt, diese
Strecke abzubestellen bzw. auf den Zwei-
Stunden-Takt zu reduzieren. Anders kann
man die Fahrplanzeiten kaum erklären.
Ohne erkennbaren Grund verschiebt man
die RB 33-Züge, die zwischen Berlin-Wannsee
und Beelitz-Stadt verkehren, in der
Fahrplanlage um etwa eine halbe Stunde
und begründet dies mit einem Anschluss an
den RE 1. Diese Züge fahren aber alle halbe
Stunde. Mit der Verschiebung um die halbe
Stunde fährt man auch im kurzen Abstand
zum RE 7 auf derselben Strecke. Somit fahren
die Fahrgäste zur Stadtbahn ohnehin mit
diesen Zügen.
Ärgerlich auch, dass die RB 33 zusätzlich
störanfällig durch den RE 7 wird. Außerdem
fährt die RB 33 jeweils in einer Tageshälfte
von Berlin-Wannsee bis Michendorf bzw.
umgekehrt ohne Halt durch. Somit entsteht
ein unattraktiver und schwer merkbarer
Takt, der die Nutzung unattraktiv macht.
Erstaunlicherweise akzeptieren dies sowohl
Landesregierung (Besteller) als auch
der Verkehrsverbund (Regieebene). Dies
wundert um so mehr, wenn man betrachtet,
dass gerade nach dem Bau großer P&R-Anlagen
weitere Fahrgäste für diese Strecke
gewonnen werden könnten. Liest man die
ursprüngliche Begründung für die zwischenzeitlich
geplante Abbestellung, kann
man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass
man diese Abbestellung im nächsten Jahr
wegen erheblich gesunkener Fahrgastzahlen
nachholen will. Bleibt zu hoffen, dass
sich hier ebenfalls Widerstand formiert. In
der jetzigen Form ist der neue Fahrplan ein
teures Provozieren einer Abbestellung!
Doch nicht nur die Fahrgäste der RB 33
werden die Lasten des neuen Fahrplans mit
„Pulkfahrten“ von RB 33 und RE 7 im Bereich
Michendorf tragen, sondern auch die übrigen
Verkehrsteilnehmer in der betroffenen
Region. Durch die sich nun verlängernden
Schrankenschließzeiten wird es zu erheblichen
Behinderungen kommen. Zum Teil
werden die Übergänge auch von Bussen
im Linienverkehr genutzt. Die Fahrplantreue
dieser Busse wird sich schwer halten
lassen. Als besonders kritisch ist hierbei die
Linie 693 (Potsdamer Stadtbus im 20-Minuten-
Takt) zu betrachten, die schon bei den
jetzigen Schließzeiten (bis zu vier Minuten
vor Durchfahrt des Zuges) wiederholt Verspätungen
bekommt. Bahnkunden-Verband Potsdam-Mittelmark
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