Es gibt auch Gewinner bei den Kürzungen der
Regionalisierungsmittel. Bei der Scharmützelseebahn
(RB 35) ist es neben dem Land Brandenburg
auch die
DB AG. Beide sparen
Geld. Das jahrelange
Vertrösten und Hinauszögern
der DB AG
trägt jetzt Früchte.
Und die Landesregierung
hat diese Politik
jahrelang durch Gewährenlassen
geduldet.
Auch sie braucht
jetzt nicht die zugesagten
Gelder bereit
zu stellen.
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Aus der Traum. Der südliche Abschnitt der Scharmützelseebahn wird nicht wieder aufgebaut. Bauschild in Beeskow. Foto: DBV-Archiv |
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Der südliche Abschnitt
der Scharmützelseebahn
von
Bad Saarow-Pieskow
nach Beeskow, rund
20 Kilometer lang,
wird nicht aufgebaut,
entschied die Landesregierung im September.
Der nördliche Teil Fürstenwalde—Bad
Saarow-Pieskow ist seit einigen Jahren wieder
in Betrieb. Aber seit fast zehn Jahren wird um
den südlichen Abschnitt von Bad Saarow-Pieskow
nach Beeskow gerungen. Immer wieder
hatte die DB AG Termine für den Beginn der
Bauarbeiten öffentlich verkündet und dann
wenig später einkassiert.
Auch das brandenburger Verkehrsministerium
spielt keine besonders positive Rolle in diesem
Trauerspiel. Es hat die DB AG immer wieder
gewähren lassen und selber, unter Hinweis
auf die eigene Unzuständigkeit, auf die DB AG
verwiesen. Teilweise
ist es sogar so, dass
Städte, auf die Zusagen
vertrauend, Investitionen
getätigt
haben. In Beeskow
wurde ein großer
P+R-Parkplatz angelegt,
der etwas überdimensioniert
ist.
Am Ende ging
es wohl nur noch
darum, wer den
„Schwarzen Peter“
hat und verkünden
muss, dass es keinen
Wiederaufbau
gibt. Zu Recht fühlen
sich alle, die sich
auf die jahrelangen
Zusagen und Versprechungen
verlassen haben, vor den Kopf
gestoßen. Die DB AG spart auf diesem Wege
etwa 3 Millionen Euro Eigenmittel ein (die Kapitalmarktfähigkeit
darf nicht an zuvor gegebenen
Versprechen scheitern!) und das Land
Brandenburg etwa 12,5 Millionen Euro.
Verlierer sind die Einwohner und das zarte
Pflänzchen Tourismus, dass sich in der Region
gut entwickelte. Auch die Glaubwürdigkeit
bei Zusagen aus Potsdam und Berlin hat wieder
ein Stück abgenommen. Berlin-Brandenburgischer Bahnkunden-Verband
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