Aus den Verbänden

Stadt Zwickau will Raw beseitigen

Die Stadt Zwickau beabsichtigt, auf dem Gelände des noch heute bestehenden ehemaligen Raw ein Autoterminal für die Automobilindustrie zu errichten. Zu diesem Zweck möchte man das alte Raw-Gelände kaufen, um dann dieses Gelände als Fläche für das Terminal zur Verfügung zu stellen. Dabei soll ein Großteil der auf dem Gelände stehenden Objekte abgerissen werden. Denkmalschutz und Kulturgeschichte scheinen bei der Stadt Zwickau keine Rolle zu spielen.

Der EFWO hat aus diesem Grund der Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Frau Dr. Pia Findeiß (SPD) und den Damen und Herren Stadträten mit Datum vom 10. Dezember 2008 zu einer öffentlichen Bürgerversammlung einen Brief mit Fragen zu diesem Thema zukommen lassen. Am Tag der öffentlichen Bürgerversammlung beabsichtigte der EFWO, vor dem Stadtratssaal einen Infostand durchzuführen. Der Beigeordneter Rainer Dietrich (CDU) untersagte dies allerdings ohne Begründung. Der EFWO hat gegen diese Entscheidung Widerspruch eingelegt, welcher jedoch für unzulässig erklärt wurde, da es sich beim Verwaltungszentrum der Stadt Zwickau um ein „Privatgrundstück“ handele. Hier stellt sich die Frage, wie ein zu 100 Prozent aus Geldern der öffentlichen Hand finanziertes Verwaltungszentrum, welches für die Bürgerinnen und Bürger da ist, privat sein kann!

Für den EFWO „Friedrich List“ e. V. steht fest, dass die Stadtführung Zwickaus und der Investor selbst den Stadtrat an der Nase herumführen, um ein schmutziges Geschäft zugunsten von Straßenbauprojekten und verbrannter Erde abzuwickeln. Anders ist es nicht zu erklären, denn von den kritisch hinterfragten 400 Arbeitsplätzen, die maßgebend für die Zustimmung des Zwickauer Stadtrats waren, ist mittlerweile kein einziger mehr sicher. Großen Wert legt man dagegen auf die Beseitigung des alten Raw, obwohl doch die Stadt Zwickau im Gegensatz zum Bund gar kein Eigentümer ist!

Eisenbahnförderverein Westsachsen-Ostthüringen „Friedrich List“ im DBV

aus SIGNAL 1/2009 (März 2009), Seite 23

 

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