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Das Konzept: eLogistik im innovativen Systemwechselverfahren nach dem Modell eines modernen Leitverfahrens im Internationalen Großflughafen Franz-Josef-Strauss. Der Flughafen in Erding bei München wurde am 17. Mai 1992 in Betrieb genommen. Er unterbietet mit Hilfe des eLogistik-Systems (Deutscher Logistikpreis 2000) die Umsteigezeiten anderer Großflughäfen und bietet dabei ein Höchstmaß an Datensicherheit. Ein ähnliches System kann auch die Speditionen vor Datenmissbrauch an den Verladeterminals absichern. Grafik: Krichler/Reitstätter |
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Im dritten Teil der vierteiligen Serie über
das neue Verkehrskonzept „Rollende Bundesautobahn
2010“ geht es zum einen um
die Aspekte der Datensicherheit im Terminalbetrieb,
welche vor allem für die Spediteure
von herausragender Bedeutung für
die Annahme des Systems sind. Der zweite
Aspekt betrifft die Arbeitszeitmodelle der
Fernfahrer, die mit ihren Familien oft durch
die langen Abwesenheitszeiten von zuhause
leiden. Es handelt sich also um einen zentralen
sozialen Aspekt hunderttausender
Fernfahrer in der Logistikbranche.
Bei einer Arbeitszeit-Strukturentwicklung
in den produzierenden wie in den dienstleistenden
Sektoren einer Industrie- und
Handelswirtschaft, in denen teilweise die
35-Stunden-Woche als Richtlinie der Flächentarifverhandlungen
zwischen den Tarifparteien
festgelegt werden konnte, klettert
die Arbeitszeit bei Lkw-Fahrern zum Beispiel
bei Fernrouten aus Rumänien zu den Nordseehäfen
im Extremfall auf bis zu 100 Stunden
pro Woche. Hierbei handelt es sich um
ein transportbranchenbezogenes Problemfeld,
das wegen der ruinösen Auswirkungen
auf viele Speditionen eine Lösungsperspektive
mit Nachhaltigkeit fordert.
Messbar sind die Folgen für Spediteure
und Fahrer in Unfallzahlen, für die Allgemeinheit
u. a. in Krankheitskosten und für
die Fahrer selbst in der Zunahme sozialer
Probleme, zum Beispiel zerrüttete Ehen. Ziel
muss also sein, die Arbeitsbedingungen der
Lkw-Fahrer möglichst europaweit anzugleichen,
stärkere Kontrollen einzuführen,
welche die Einhaltung bestehender Gesetze
fördern, aber auch die Möglichkeit
zu schaffen, große Distanzen schnell und
fahrerfreundlich zurückzulegen – nämlich
mit dem Lkw auf der Schiene und ohne
Fahrerbegleitung durch einen die Ladung
auf den Lastzügen begleitenden IT-Einsatz.
Schnittstelle zwischen Straße und Schiene sind
bei Krichlers Konzept einer Rollenden Bundesautobahn
die Terminals, an denen die Lkws
nach Durchfahrt durch die Check-in-Halle auf
bereitgestellte Blockzüge fahren beziehungsweise
nach Zurücklegung der Fahrt wieder
von der Schiene herunterfahren. Der Ablauf
inklusive des Zugverkehrs wird rechnergestützt
in Kontrollzentren abgebildet und
mittels moderner ITSysteme effizient gesteuert.
Dis bedeutet natürlich auch, dass alle dafür
benötigten Daten vorhanden und im System
fortlaufend eingepflegt werden müssen. Es
sind Daten, die für viele Spediteure aufgrund
notwendiger Preisinformationen zwischen Kunde und
Spediteur in einem allgemeinen Systemschlecht
aufgehoben erscheinen.
Deshalb ist es von zentraler Bedeutung,
absolut verlässlich garantieren zu können,
dass Nutzer des Systems nicht auf Daten
anderer Nutzer zugreifen können, um zum
Beispiel den Konkurrenten mit einem Konkurrenzangebot
an dessen Kundschaft zu
unterbieten. Solch ein System wurde bereits
bei der Erbauung des damals neuen Münchner
Großflughafens Franz-Josef-Strauss im
Luftverkehr etabliert und ist europaweit
an Datensicherheit und Schnelligkeit in
der Gepäckabfertigung führend. Dasselbe
System kann nun auf RoBA 2010-Terminals
angepasst und eingeführt werden, um
diese Hauptsorge der Speditionsbranche
von Anfang an entkräften zu können. Die
einzelnen Bestandteile des Systems der Datensicherheit
verdeutlicht nebenstehende Abbildung.
Datensicherheit und die Verbesserung der
Arbeitsbedingungen von hunderttausenden
von Lkw-Fahrern sind zwei wichtige Bestandteile
von RoBA 2010, weitere werden in
den nächsten Schritten spezifiziert. Über den
zeitlichen Ablauf vom Aufbau einer breiten
branchenübergreifenden Unterstützerfront
bis hin zur Errichtung einer Teststrecke sowie
den dazugehörigen Investitionsvolumina
wird im letzten Teil der Reihe „RoBA 2010“
berichtet werden. FALB e. V. im DBV
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