Gemeinsam luden der Bürgermeister der
Stadt Bad Frankenhausen, Matthias Strejc, und
DBV-Präsident Gerhard J. Curth Vertreter des
Landkreises, der Tourismusverbände, der Aufgabenträger
für den ÖPNV, der Busunternehmen,
der Bundeswehr und weiterer potenzieller
Nutzer einer reaktivierten Kyffhäuserbahn
am 28. April 2009 ins Rathaus der Kurstadt ein.
Unter Bezug auf die am 9. April wiedereröffnete
Teilstrecke der Unstrutbahn zwischen Nebra
und Wangen – bis an die Thüringer Landesgrenze
heran – bestand einhellig großes Interesse,
die Kyffhäuserbahn Bretleben—Bad
Frankenhausen—Sondershausen mittelfristig
wieder mit Leben zu erfüllen. Selbst die beiden
anwesenden Busbetriebe, die momentan
den Ersatzverkehr durchführen, signalisierten
Zustimmung zu einem Bahnbetrieb, wenn die
Region ihn wünsche.
Für Bürgermeister Strejc ist die Bahn ein
wichtiger Faktor für die weitere Entwicklung
der Stadt, die im Kurbetrieb oder auch bei
Touristen deutliche Wettbewerbsnachteile
durch den Wegfall der Bahn und den schwachen
öffentlichen Nahverkehr hat.
Als ein Ergebnis des Treffens wird die
Stadt Bad Frankenhausen alle Bedarfe und
Willensbekundungen für einen Bahnbetrieb
zusammenstellen, welche Voraussetzung
für die Unterstützung des Freistaates Thüringen
sind. Das Thüringer Ministerium für
Bau, Landesentwicklung und Medien, das
leider traditionell den Regionalkonferenzen
zur Streckenreaktivierung fernbleibt, meldete
sich jedoch schriftlich: „…gibt es aus Sicht
des Landes gegenwärtig keinen erkennbaren
Grund, über eine Reaktivierung dieser
stillgelegten Strecke zu beraten“. Ähnliche
Standpunkte vertrat der Freistaat bislang
bei allen Reaktivierungsbemühungen.
Bad Frankenhausen hatte nach Aussage
des Tourismusverbandes Kyffhäuser trotz
weggefallener Bahnverbindung 2008 noch
191 555 Übernachtungen und rund 380 000
Tagesgäste; der Anteil der über 60-jährigen
unter den Besuchern der Stadt stieg zwischen
2007 und 2008 von 25 auf 28 Prozent an.
Die Deutsche Regionaleisenbahn wird
nun eine Grobkalkulation der Kosten zur
Ertüchtigung der Bahnlinie vornehmen
und zuarbeiten. Am 22. Juni soll dann auf
Basis dieser Vorlagen die nächste Runde im
Ringen um die Kyffhäuserbahn eingeläutet
werden. Deutscher Bahnkunden-Verband
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