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Seit der Verdichtung auf einen 15-Minuten-Takt wird die Straßenbahnlinie 12 so gut genutzt, dass inzwischen Bedarf für einen 10-Minuten-Takt besteht. Grafik: Holger Mertens |
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War die Straßenbahnlinie 12 vor einen halben
Jahr noch ein Geheimtipp, so erfreut
sie sich inzwischen ausgesprochen großer
Beliebtheit. Sie verbindet das Weißenseer
Zentrum, den U-Bahnhof Eberswalder
Straße, die Kastanienalle, Nordbahnhof und
Naturkundemuseum, die Oranienburger
Straße in Mitte, den Bahnhof Friedrichstraße
und die Museumsinsel samt Humboldt-
Universität miteinander. Mit Sicherheit sind
das S-Bahn-Chaos, aber auch die Bauarbeiten
an der Hochbahn, die Einschränkungen
auf der U 2 und den Straßenbahnlinien M 1
und M 13 zur Folge hatten, für den Fahrgastzuwachs
mit verantwortlich. Den größten
Beitrag hat aber ganz offensichtlich die
Taktverdichtung der BVG geleistet. Seit die
Linie im Dezember 2008 vom 20- auf einen
15-Minuten-Takt verdichtet wurde, begann
die 12 ein attraktives Alternativangebot zu
werden.
Hatte man in der 12 bisher noch immer einen
Sitzplatz gefunden, sind diese inzwischen
Mangelware – und das selbst außerhalb der
Hauptverkehrszeiten. Das ist auch nicht verwunderlich,
verbindet die Linie doch mehrere
Szenebezirke, Verkehrsknotenpunkte, Wohnviertel
und touristische Ziele überraschend
schnell miteinander. Ebenfalls überraschend
ist es für nachtschwärmende Fahrgäste, wenn
selbst am Wochenende um kurz nach Mitternacht
Schluss ist an der Eberswalder Straße
und dann die mit Clubs und Restaurants gepflasterte
Pappelallee unbedient bleibt.
Es ist schön, dass die Marketing-Kampagne
der BVG zur Belebung der 12 so schnell
gefruchtet hat, aber der 15-Minuten-Takt
kann nur ein Zwischenschritt sein. Um der
gewachsenen Bedeutung dieser Linie gerecht
zu werden, ist eine Verdichtung des
derzeitigen 15-Minuten-Taktes auf einen
10-Minuten-Takt erforderlich – ebenso wie
ein durchgängiger Nachtverkehr am Freitag
und Sonnabend. (hm) IGEB Stadtverkehr
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