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Bernd Lange, Landrat des Kreises Görlitz. Foto: Landratsamt Görlitz |
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DBV: Herr Landrat, Görlitz ist der östlichste
Kreis Deutschlands, die Anbindung an den
Rest Deutschlands mit der Bahn schlechter
denn je. Sehen Sie beim neuen DB-Chef die
Chance auf Änderung dieses Zustandes?
Landrat Bernd Lange: Wir gehen einfach davon
aus, dass der neue Bahnchef ein größeres
Verständnis für die europäische Dimension
unseres Landkreises hat. Wir liegen im
europäischen Transportkorridor III, an der
Trasse der ehemaligen Via Regia, die im Ost-
West-Handel in der Vergangenheit bedeutend
war und in der Zukunft große Bedeutung
haben wird. Ich hoffe, dass der neue
DB-Chef diese Chancen ebenfalls erkennt
und sie mit umsetzt. Die Regionalbahn
nach Breslau und Oppeln kann da nur
ein kleiner Anfang sein.
Sie trauen der Bahn im Kreis eine
Rückgratfunktion im öffentlichen Personenverkehr
zu. Wie wollen Sie dies konkret
umsetzen?
In dem ich die Bahnbetreiber auf flexible
Angebote für das vorhandene Bahnnetz
anspreche und grundsätzlich den schienengebundenen
Personennahverkehr prioritär
betrachte. Wir haben noch ein Netz von
Gleisen und sollten dieses nicht leichtfertig
aufgeben.
Die Oberlausitz könnte
durch die Reaktivierung
von stillgelegten Bahnstrecken
wirtschaftlich stärker
wachsen. Welche Wünsche
haben Sie an den zukünftigen
Minister für Wirtschaft
und Arbeit?
Ich bin mit Landrat Harig aus Bautzen einig,
dass wir den zukünftigen Bundesminister an
seinem Einsatz für die oben angesprochenen
Lösungsansätze messen werden. Unser
Wunsch ist es, dass internationale Bahnverbindungen
von Dresden nach Krakau wie
auch von Berlin nach Reichenberg/Liberec
geschaffen werden. Görlitz muss die ehemals
bedeutende Position als Kreuzungsbahnhof
wiedererlangen. DBV Sachsen
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