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Häufig kommt der D 246 in Helmstedt erst nach der fahrplanmäßigen Abfahrtszeit an. Deshalb wird das Zugpaar D 246/247 ab dem Jahresfahrplan 1990/91 auf drei Zugpaare aufgeteilt. Foto: Ch. Tschepe |
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Zum Jahresfahrplan 1990/91 werden
die Fahrzeiten im Transitverkehr von
Berlin (West) nach Helmstedt - Hannover
teilweise erheblich verkürzt. So soll
der D 243 um 19 Minuten schneller
werden, der D 345 sogar um 22 Minuten.
Die IGEB begrüßt das sehr, nachdem
es in den vergangenen Jahren immer
neue Fahrzeitverlägerungen gab.
Wie der IGEB kürzlich bekannt wurde,
plant die DB außerdem, zum nächsten
Fahrplanwechsel einen Zwei-Stunden-Takt
nach Hannover einzurichten. Die
Zustimmung der Reichsbahn scheint sicher.
Damit wollen die beiden Bahnen
auf den starken Rückgang der Reisendenzahlen
im ersten Halbjahr 1989 reagieren.
Zur Verdichtung des jetzigen Verkehrs
soll ein neues Zugpaar D 340/341 eingeführt
werden. Damit wird der Zwei-Stunden-
Takt erst möglich. Geplant ist
weiterhin, zunächst zwei Zugpaare mit
den frisch umgebauten InterRegio-Wagen
fahren zu lassen, und zwar voraussichtlich
D 342/343 und D 346/347. Ab
1991 sollen dann alle Züge nach Westen
mit diesen Wagen verkehren.
Ein Problem sind noch die aus Polen
kommenden Züge. Wie in SIGNAL 8/89
berichtet, sind diese Züge oft derart
verspätet, dass es zu katastrophalen
Verhältnissen im Berlin-Verkehr
kommt. Hierauf sind auch die fallenden
Reisendenzahlen zurückzuführen. In
einem Taktverkehr sind solche
Verspätungen natürlich noch weniger
vertretbar als im bisherigen Verkehr.
Deshalb wird das Zugpaar D 246/247 Leningrad
- Warschau - Berlin - Köln in drei einzelne
Züge aufgeteilt, und zwar in den
D 246/247 Berlin Friedrichstraße Köln,
den D248/249 Warschau - Köln
(nicht über Berlin) und den D 294/295
Berlin-Lichtenberg - Leningrad ("Leningrad-
Expreß"). Der Schlafwagen
Leningrad - Hannover wird dann mit
den Zügen D 294/295 und D 246/247
befördert. Er ist dann der einzige über
Berlin (West) fahrende durchgehende
Wagen in diesen Zügen. Der Bruch der
durchgehenden Zugläufe in Berlin
verursacht
zwar neue Umsteigezwänge. Da
es der polnischen Staatsbahn aber derzeit
offenbar nicht möglich ist, den katastrophalen
Verspätungen ein Ende zu
bereiten, ist diese Lösung durchaus zu
begrüßen. Nur so sind wieder halbwegs
geordnete Zustände im Berlin-Verkehr
in Richtung Westen zu schaffen.
Ein neues Angebot ist ein wöchentlich
fahrender sowjetischer Schlafwagen von
Moskau über Berlin - Gern nach Madrid
und zurück. Die Fahrzeit ist allerdings
nach Madrid sehr lang, da der
Wagen auf südfranzösischen Bahnhöfen
Aufenthalte von bis zu einem halben Tag
hat.
Mit den (überfälligen) Fahrzeitverkürzungen,
mit der Einführung des Zwei-Stunden-Takts,
einer langjährigen IGEB-Forderung, und dem Einsatz von
IR-Wagen, einem sicht- und spürbaren
Komfortsprung, den der Berlin-Verkehr
so dringend braucht, wird endlich
angefangen, den Bahnverkehr nach
Berlin (West) durchgreifend zu verbessern.
Das ist alles sehr begrüßenswert,
doch wünscht die IGEB, daß diesen
Maßnahmen auf der Hannover-Strecke
schnellstens Verbesserungen auf den
anderen Strecken folgen. Schon seit
Jahren überfällig sind z.B. der Verzicht
auf die Halte in kleinen Orten wie Pressig-
Rothenkirchen und die Schließung
der Elektrifizierungslücken zwischen
Camburg und Probstzella auf der
Strecke nach Nürnberg sowie zwischen
Neudietendorf und Bebra auf der
Strecke nach Frankfurt. IGEB
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