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Ein Sternchen für Marlene Dietrich, das erste auf dem „Boulevard der Stars“ auf der Potsdamer Straße. Aber der Berliner Fahrgastverband IGEB bleibt bei seiner Forderung, dass es schon bald dem Straßenbahnbau zwischen Alexanderplatz und Kulturforum weichen muss. Foto: Marc Heller |
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Seit Jahren wird an den Planungen für die
Verlängerung der Straßenbahn vom Alexanderplatz
über den Potsdamer Platz zum
Kulturforum gearbeitet. Täglich mindestens
40 000 Fahrgäste werden erwartet. Dem
einstigen Stadtentwicklungssenator Peter
Strieder war dieses Projekt so wichtig, dass
er auf der Leipziger Straße schon Schienen
legen ließ.
In allen Planungen der letzten Jahre ist
dieses Straßenbahnprojekt enthalten. Inzwischen
genießt es im Hause von Strieders
Nachfolgerin, Senatorin Ingeborg Junge-
Reyer, endlich den nötigen Stellenwert als
„Leuchtturmprojekt“ von hoher Priorität. Im
Januar 2010 wurde das Verfahren zur Vergabe
von Planungsleistungen gestartet: „Der
Auftraggeber beabsichtigt, das Straßenbahnnetz
in Berlin zu erweitern.
Im Vorfeld der Erweiterung sind
verkehrsplanerische Leistungen
und Leistungen der Infrastrukturplanung
zu erbringen. 1) Strecke
Alexanderplatz—Kulturforum
(ca. 4,4 km): Untersuchung zur
Verkehrsmittelwahl, Untersuchung
zu alternativen Trassenführungen,
Vorplanung für die
Vorzugsvariante, Verkehrliche
Begründung, Wirtschaftlichkeitsberechnung
(Standardisierte Bewertung).“
Ausgerechnet in dieser Situation wurde
auf dem für die Straßenbahn angelegten
Mittelstreifen der Potsdamer Straße mit
dem Bau des „Boulevard der Stars“ begonnen.
Eine krasse Fehlentscheidung und Verschwendung
von Steuergeldern. Verkehrsstaatssekretärin
Maria Krautzberger wies
diesen Vorwurf vier Tage nach der Grundsteinlegung
in einem Gespräch zwar zurück,
denn der „Boulevard der Stars“ sei mit der
Straßenbahnverlängerung vereinbar. Doch
der Berliner Fahrgastverband IGEB ist überzeugt,
dass die Technische Aufsichtsbehörde
in der Verwaltung von Frau Krautzberger
eine Doppelnutzung nicht akzeptieren wird.
Der Mittelstreifen der Potsdamer Straße
muss der Straßenbahn vorbehalten bleiben.
Der „Boulevard der Stars“ kann und
muss auf die Gehwege verlegt werden, die
nach Fertigstellung der Straßenbahn um
die heutigen Busspuren verbreitert werden
können. Berliner Fahrgastverband IGEB
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