Berlin

Neuer Regionalbahnhalt für Köpenick

Planungen für den Bahnhof ausgelegt

Köpenick
S3 auf der Fahrt nach Erkner am S-Bahnhof Berlin-Köpenick. Für den Regionalverkehr wird südlich davon (rechts) ein Mittelbahnsteig zwischen den durchgehenden Hauptgleisen des Fern-, Regional- und Güterverkehrs gebaut. Foto: Christian Schultz

Im Zeitraum vom 25. Januar bis 24. Februar 2010 lagen beim Bezirksamt Treptow-Köpenick die Pläne für den Umbau des Bahnhofs Berlin-Köpenick aus. Wesentlicher Bestandteil dieser Planungen sind die Realisierung eines Regionalbahnsteigs mit den zugehörigen Zugangsbauwerken und die Anpassung der Gleisanlagen. Prognostiziert sind für den Regionalverkehrshalt 7500 Ein- und Aussteiger pro Tag. Der neue Bahnhof soll den Regionalbahnhof Berlin-Karlshorst ersetzen.

Den Planunterlagen liegt folgendes Betriebsprogramm – bezogen auf das Jahr 2025 – zugrunde:

  • Fernverkehr: am Tag 11 Zugpaare, nachts (22 Uhr bis 6 Uhr) 2 Zugpaare
  • Nahverkehr: am Tag 32 Zugpaare, nachts 6 Zugpaare
  • Güterverkehr: am Tag 48 Zugpaare, nachts 18 Zugpaare

Der neue Bahnsteig für den Regionalverkehr ist mit einer Länge von 210 m als Mittelbahnsteig geplant, die Höhe beträgt 0,76 m über Schienenoberkante. Die Ausführung soll überwiegend in modularer/aufgeständerter Bauweise erfolgen.

Eine Überdachung für den Regionalbahnsteig ist bislang leider nur im Treppenbereich geplant. Dieses Dach ist mit rund 90 m zu kurz, denn die hier verkehrenden RE1-Züge mit 5 Doppelstockwagen sind rund 134 m lang (ohne Berücksichtigung des Triebfahrzeugs). Da nachträgliche Änderungen am Wetterschutz sehr aufwändig und mit Betriebseinschränkungen verbunden sind, sollte die Überdachung im Rahmen der anstehenden Baumaßnahmen so ausgeführt werden, dass alle Fahrgäste regengeschützt ein- und aussteigen können.

Köpenick
RE1 auf der Fahrt nach Frankfurt (Oder), fotografiert vom S-Bahnsteig Berlin-Köpenick. Künftig sollen die Züge hier halten. Nach Angaben des Stadtentwicklungsplans Verkehr soll der Regionalbahnhof 2012/2013 realisiert werden. Foto: Christian Schultz

Für das Empfangsgebäude des Bahnhofs Köpenick ist ein Ersatzneubau für den Fernbahnteil geplant, u.a. wegen des neuen Treppenzugangs und der Aufzugsanlage für den Regionalbahnsteig.

Der Treppenzugang des vorgesehenen Westzugangs wird als gegenläufige Treppenanlage mit einer Treppenbreite von 2,40 m / 3,20 m ausgeführt. Einen Aufzug wird es leider nur auf der Ostseite im Empfangsgebäude geben.

Der bestehende S-Bahnsteig wird nicht verändert, erhält jedoch ebenfalls einen zusätzlichen Treppenzugang am westlichen Ende. Gerade auch auf der Westseite wären aber Aufzüge zur Erleichterung des Einkaufsverkehrs von/zum „Forum Köpenick“ sinnvoll.

Der Ausbau der durchgehenden Fernbahngleise erfolgt für eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Eine Havarieverbindung ist zwischen Sund Fernbahn im Bahnhof Köpenick berücksichtigt. Die Nebengleise südlich der Hauptgleise werden komplett abgebunden, mit Ausnahme von Gleis 8 (neu Gleis 3).

Der Bahnhof erhält neu ein elektronisches Stellwerk (abgesetzter Stellrechner, ESTW-A), verbunden mit der Umrüstung der Zugsicherungstechnik auf das Kombinations- Signalsystem (KS-Signalsystem); dieses Stellwerk wird an die ESTW-Unterzentrale Erkner angeschlossen, in der sich für den Störungsfall auch ein Notbedienplatz befindet. Ansonsten erfolgt die Steuerung über die Betriebszentrale Berlin/ Fernbahn. Zwischen Köpenick und Erkner wird in diesem Zusammenhang eine verbesserte Blockteilung realisiert (geplante Blockabschnittslängen 1500 m).

Es entstehen weiterhin Lärmschutzwände in einer Höhe von 2 bis 6 m. Bis zu 6 m hohe Schallschutzwände führen jedoch, wie bereits an vielen anderen Stellen der Stadt erlebbar, zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des Ortsbildes – zum Nachteil der Fahrgäste und Anwohner. Sinnvoller wäre der Einsatz niedriger Schallschutzwände in Gleisnähe, verbunden mit Maßnahmen, wie z.B. schallminderndem Oberbau und dem besonders überwachten Gleis.

IGEB Fernverkehr

aus SIGNAL 2/2010 (Mai 2010), Seite 10

 

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