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Am 22. Mai 2010 war Teil Zwei der dreiteiligen
Ersatzverkehrs-Odyssee für die Straßenbahnlinie
12 endlich beendet (siehe auch SIGNAL 1/2010). Den Fahrgästen bietet sich seitdem
ein völlig neues Bild der Pappelallee.
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Die beiden Fotos zeigen oben die alte und unten die neue Haltestelle Stargarder Straße der Linie 12. Erfreulich ist, dass es in der Pappelallee jetzt Haltestellenkaps für einen barrierefreien und sicheren Ein- und Ausstieg gibt. Ärgerlich ist, dass diese und andere Haltestellen von den Querstraßen abgerückt wurden. Fotos: Holger Mertens |
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Um den Zugang zu den Zügen zu verbessern,
haben alle Haltestellen, bei denen man
bisher auf der Straße ein- und aussteigen
musste, nun einen vorgestreckten Bürgersteig
erhalten. Die sogenannten Kaphaltestellen
ermöglichen nun einen barrierefreien
Ein- und Ausstieg. Das ist sehr zu begrüßen
und verhindert hoffentlich auch, dass die
Haltestellenbereiche komplett zugeparkt
werden, wie es bisher regelmäßig geschah.
Doch eine Berliner Behörde hatte wohl
an den “autofeindlichen” Kap-Haltestellen
etwas auszusetzen. So mussten die Standorte
der Haltestellen teilweise erheblich
verlegt werden, um Grundstückseinfahrten
nicht zu blockieren, aber auch um Platz
für wartende Autos vor den Kreuzungen zu
schaffen.
Deshalb wurden die Haltestellen von ihren
optimalen Standorten unmittelbar an
den Querstraßen abgerückt, teilweise leider
um mehr als 50 Meter. Beispielsweise befindet
sich die Haltestelle Humannplatz nun
an der Erich-Weinert-Straße und nicht mehr
an der wichtigen Wichertstraße, obwohl
dort am alten Haltestellenstandort keiner
der oben genannten Hinderungsgründe
zutrifft. Auch die wichtige Haltestelle Stargarder
Straße ist nun nicht mehr direkt an
der Stargarder Straße zu finden. Durch das
Verrücken der Haltestellen werden aber die
Wege weiter und damit das Einzugsgebiet
der Haltestellen kleiner. Hier hätte man zusammen
mit den Grundstückseigentümern
sicherlich bessere Lösungen finden können,
zumal die Einfahrten nur als Wohnhaus-Zugänge
verwendet werden und derzeit auch
gar nicht als Zufahrten nutzbar sind.
Die ehemaligen Haltestellenbereiche, die
man freihalten wollte, sind inzwischen komplett
mit Pkw zugeparkt, auch direkt an den
Kreuzungen. Die Fahrgäste aus den Querstraßen
dürfen nun jedes Mal an den parkenden
Autos entlang einen weiteren Weg zurücklegen,
wenn sie von oder zur Straßenbahn wollen.
Verrückt. (hm)IGEB Stadtverkehr
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