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Verbindung Dresden—Breslau soll dauerhaft gesichert werden

DBV Sachsen startet Bahnprojekt mit polnischen Partnern

Die Entwicklung der Eisenbahnstrecke Dresden— Wrocław (Breslau) erlitt nach dem Zweiten Weltkrieg teilungsbedingt einen jähen Bruch. Die Verkehre zwischen Polen und der damaligen DDR sowie nach der deutschen Wiedervereinigung mit Deutschland wurden zwar wieder aufgebaut, jedoch auf einem schlechten infrastrukturellen Niveau und mit langsamen Zügen. Daraus resultierende bestehende Verbindungen, welche teils sehr gut genutzt wurden, fielen nach und nach dem Rotstift zum Opfer, bis schließlich alle Verbindungen von Dresden ins 300 Kilometer entfernte Wrocław gekappt waren.

Breslau
Breslau (Wrocław) hat vielfältige Potenziale und soll von Deutschland aus per Bahn besser erreicht werden. Foto: Hardy5/pixelio.de

Der Unterstützung des Freistaates Sachsen war es zu verdanken, dass ab März 2009 wieder eine Direktverbindung aufgebaut wurde. Seither gibt es immerhin pro Tag drei Zugpaare der Regionalexpresslinie 100 Dresden— Wrocław (vgl. SIGNAL 1/2010, Seiten 44/45).

Das Angebot wird im zweiten Jahr bereits deutlich besser angenommen, die Fahrgastzahlen stiegen von 12 000 Reisenden im letzten Jahr vor der Einführung des RE100 auf bereits 46 000 Fahrgäste von März 2009 bis März 2010. Ein großer Teil des Potenzials dieser Verbindung zwischen den beiden Wirtschafts- und Kulturzentren Sachsens und Niederschlesiens liegt jedoch noch verdeckt. Genau hier sieht der DBV-Sachsen Handlungsbedarf.

Das bestehende Zugangebot muss schnellstmöglich noch besser vermarktet werden, um die Auslastung und damit die Wirtschaftlichkeit der Verbindung zu verbessern. Ansonsten besteht die Gefahr, dass nach Ablauf der dreijährigen Förderung durch den Freistaat Sachsen die Verbindung wieder eingestellt wird.

Der DBV-Sachsen tritt bei dem grenzüberschreitenden Projekt zur besseren Vermarktung der Strecke für eine Sicherung der Verkehrsverbindung durch die Schaffung gemeinsamer Strukturen auf bürgerschaftlicher Ebene ein, welche durch Maßnahmen der Verkehrsbelebung die Wirtschaftlichkeit der Verkehrsbedienung erhöhen sollen.

In einem ersten Schritt soll ein Netzwerk an Interessenträgern gebildet werden, welches im Kern aus der Stadt Wrocław und dem Tourismusamt der Wojewodschaft Niederschlesien auf polnischer Seite und aus dem VCD Nordost und dem DBV-Sachsen auf deutscher Seite besteht. Gefördert wird das Projekt durch den Freistaat Sachsen.

Ziel ist es, diese Projektorganisation durch weitere Institutionen zu stärken und eine gemeinsame Plattform zu installieren, welche konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Eisenbahnverbindung zwischen Dresden und Wrocław erarbeitet. In der ersten Hälfte des Jahres 2011 soll dann eine Konferenz unter Beteiligung der Menschen beiderseits der deutsch-polnischen Grenze ein gemeinsames Maßnahmenpaket erstellen und somit ein sichtbares Zeichen für die Strecke setzen. Erste Maßnahme ist ein Treffen von Vertretern des DBV-Sachsen beim Projektpartner Wrocław im Oktober.

DBV-Landesverband Sachsen

aus SIGNAL 5/2010 (November 2010), Seite 2

 

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