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Der südliche Berliner Innenring ist nicht Teil des Pilzkonzepts, wird nun aber für den Güterverkehr wiederhergestellt. Die durchgängige Befahrbarkeit wird auch flexiblere Umleitungen in Berlin ermöglichen. Grafik: DB AG 2001/Ergänzung: IGEB |
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Auf Teilen des südlichen Berliner Innenrings gibt es heute noch Güterverkehr, wie hier am Güterbahnhof Tempelhof. Bis 2014 will die DB auch die Gütergleise auf dem Abschnitt Halensee—Tempelhof wieder aufbauen. |
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Bäume wachsen heute auf den beiden schneebedeckten Gütergleisen des südlichen Innenrings, hier am S-Bf Hohenzollerndamm. Fotos: Florian Müller |
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Die Strecke soll von Halensee (bestehender
Anschluss an elektrifizierte Güterringgleise)
über Schöneberg, Tempelhof
und Neukölln nach Baumschulenweg (Anschlüsse
nach Grünauer Kreuz sowie über
Treptower Park und Ostkreuz nach Frankfurter
Allee bzw. Lichtenberg) wieder aufgebaut
werden. Die direkte Verbindung
Neukölln—Treptower Park ist nicht vorgesehen.
An der Anzahl der Streckengleise
wird nichts verändert: zweigleisig im
Abschnitt Halensee—Tempelhof und
eingleisig im Abschnitt Tempelhof—Neukölln—
Baumschulenweg.
Die Verbindungskurve zur Wannseebahn
in Schöneberg wird nicht wieder in Betrieb
genommen. Steglitz und Lichterfelde West
sind somit gütergleismäßig weiterhin nur
über Zehlendorf angeschlossen. Die in Betrieb
befindliche Verbindungskurve von
Tempelhof zur Anhalter Bahn nach Mariendorf
bleibt unverändert.
Ab 2014 sollen Dieselfahrzeuge die Strecke
befahren können, später ist die Elektrifizierung
mit Oberleitung geplant. Es sind
Ersatzneubauten für drei Brücken sowie abschnittweise
eine Oberbauerneuerung vorgesehen.
Die Stellwerke sollen zentralisiert
und dabei die Stellwerke Tempelhof und
Neukölln aufgelassen werden. Die Güterbahnhöfe
Tempelhof und Neukölln werden
künftig durch das elektronische Stellwerk
Grünauer Kreuz West gesteuert.
Erforderliche Planfeststellungsunterlagen
sollen ab 2012 beim Eisenbahn-Bundesamt
eingereicht werden.
Mit der Wiederaufnahme des Betriebes
auf dem südlichen Berliner Innenring besteht
die Möglichkeit, zukünftig Züge von Osten
über den Südring in
Richtung Potsdam oder
Spandau umleiten zu können. Leider steht
dem Regionalverkehr im Umleitungsfall über
den Südring zwischen Schöneweide und
Wannsee/Spandau kein Personenbahnhof zur
Verfügung. Dem Schienengüterverkehr wird
eine Alternative zum Berliner Außenring und
zum nördlichen Berliner Innenring gegeben.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB begrüßt
den Wiederaufbau der Gütergleise auf dem
südlichen Berliner Innenring. Somit können
Umleitungen und Betriebsfahrten flexibler
gehandhabt werden. Das ist auch deshalb
wichtig, weil der südliche Berliner Außenring
Bestandteil eines Europäischen Güterverkehrskorridors
ist, auf dem der internationale
Verkehr Vorrang hat und die Trassenvergaben
auf europäische Ebene entschieden werden
(vgl. SIGNAL 4/2010 auf S. 16). (fm) IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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