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BVG-Straßenbahn, Typ Tatra. Da durch das Hochwasser der Spree in Bautzen die Auslieferung der neuen Straßenbahnen vom Typ Flexity verzögert wird, werden bei der BVG einige Tatrabahnen länger als geplant im Einsatz sein. Foto: Marc Heller |
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Ein Schwerpunkt waren erneut die neuen
Straßenbahnfahrzeuge vom Typ Flexity, die
derzeit im Bombardier-Werk Bautzen gefertigt
werden. Durch das Sommerhochwasser
der Spree wurde die Fabrik überschwemmt
und der vorgesehene Lieferplan kann nicht
gehalten werden. Allerdings wurde vom
Hersteller zugesagt, dass die ersten Serienwagen
noch 2011 in Berlin sein werden,
zuerst 13 40 m lange Einrichtungsfahrzeuge.
Auf die zunächst verminderte Stückzahl
hat sich die BVG eingestellt, indem bei einer
Reihe der alten Tatrawagen in Absprache
mit der technischen Aufsichtsbehörde eine
weitere Auslaufuntersuchung durchgeführt
wird. Dadurch kann bei einer Teilserie mehrere
Jahre Lieferrückstand ausgeglichen
werden.
Ein weiteres Fahrzeugthema waren die
Niederflurzüge der ersten Generation, die
GT6N. Sie erreichen im begonnenen Jahrzehnt
die Hälfte ihrer Lebensdauer und bekommen
darum ab 2011 neben der obligatorischen
Hauptuntersuchung eine Teilmodernisierung,
die sowohl Teile der Technik als
auch den Innenraum und die Farbgebung
umfasst. Durch eine andere Anordnung
und Verringerung der Sitzplatzzahl werden
sowohl die Stellfläche im Heck als auch der
Kinderwagenplatz hinter der zweiten Tür
größer. Auch Fahrräder sollen dann, ohne
zu stören, in diese Bahnen passen. Negativ
ist der weitgehende Entfall von senkrechten
Haltestangen zugunsten von etwas größeren
Griffen an den Rückenlehnen der Sitze.
Alle neuen und modernisierten Wagen
erhalten Fahrscheinautomaten einer neuen
Generation, die auch Geldscheine annehmen.
Die Mängel im neuen Datensystem der
BVG betreffen leider auch die Straßenbahn,
so dass etliche Besucher zu den dynamischen
Anzeigen an den Haltestellen (Daisy)
Fragen hatten oder Kritik äußerten. Offenbar
war der Betriebsspitze das ganze Ausmaß
der Fehlinformationen nicht bewusst,
denn von den Herren wurde versprochen,
die vorgebrachten Beispiele als „Einzelfälle“
zur Bearbeitung mitzunehmen. Andererseits
wurde im Fall der Beschilderung am
Alexanderplatz eingeräumt, dass eine richtungsselektive
Ansteuerung der Anzeiger
nicht möglich ist. Das ist an dieser Stelle besonders
ärgerlich, denn die Schleifenfahrt
über den Alex kann wegen der eingleisigen
Kurve vom Platz zur Dircksenstraße nur in
einer Richtung erfolgen, und weil dies nur
im Umleitungsfall genutzt wird, ist eine
korrekte und umfassende Information hier
besonders wichtig.
Überlegungen, das wegen seiner monozentralen
Struktur sehr störanfällige
Köpenicker Netz mit besonderen Umleitungsfahrplänen
zu solchen planbaren
Ereignissen wie dem Köpenicker Sommer
oder den Heimspielen des Fußballklubs
Union berechenbarer zu betreiben, erteilte
die BVG eine Absage. Man befürchtet eine
Verwirrung der Fahrgäste, wenn ein angekündigter
Ersatzverkehr wegen schneller
Straßenfreigabe vorzeitig wieder beendet
wird, und hält allgemeine Informationen im
Stile von „An dieser Haltestelle fährt am Tag
X ab YZ Uhr auf unbestimmte Dauer nichts“
für besser. Der Betrieb soll dann operativ geregelt
werden.
Die Haltepositionen der Züge an langen
Bahnsteigen oder solchen mit nur einem
Zugang sollen den Hinweisen der Kunden
entsprechend überprüft werden; Anregungen,
die über die IGEB an ihn herangetragen
werden, wird Herr Matschke nachgehen.
Offen blieb, warum es bei der BVG in letzter
Zeit auch bei der Straßenbahn der BVG
zum Ausfall fahrplanmäßiger Fahrten kam.
Die sachlich richtige Antwort „Fahrermangel
durch Krankmeldungen“ lässt dennoch
zu vieles offen.
Größere Baustellen sind im nächsten Jahr
wiederum auf der Osttangente im Bereich
Tierpark geplant, außerdem im Hirschgartendreieck
Friedrichshagen, im Bereich des
Schmöckwitzer Reifenwerks auf der Linie
68, in der Karl-Lade-Straße (M8) und bei der
Errichtung einer Zwischenwendestelle am
S-Bahnhof Springpfuhl. IGEB Stadtverkehr
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