Gemeinsam mit DB Netz und DB
Station&Service wird im Rahmen des wieder
aufgenommenen Konzernprojekts BIS (Betriebs-
und Informationssystem S-Bahn Berlin)
die Ausrüstung aller Stationen mit echtzeitgesteuerten
Zuganzeigen nebst Beschallungsanlagen
und der Bau eines leistungsfähigen
Übertragungsnetzwerkes umgesetzt.
Ziel des Projekts ist die Umstellung der
optischen und akustischen Reisendeninformation
von einer Vielzahl an Einzelsystemen
auf das Zentralsystem RIS-S (Reisendeninformationssystem
S-Bahn Berlin). Aktuell
werden bereits 48 mit LCD/LED-Anzeigern
ausgestattete Stationen durch RIS-S zentral
gesteuert. Ab Dezember 2011 sollen für alle
Stationen die Zuglaufdaten im Internet verfügbar
sein.
Zwei Maßnahmen sind hierfür entscheidend:
Zum einen die Umsetzung der erweiterten
Spezifikation einschließlich Stabilisierung
der RIS-ML-Schnittstelle, über welche
die Echtzeitdaten der S-Bahn Berlin an den
zentralen RIS-Server des Personverkehrs
übergeben werden. Von dort erfolgt der
Datenaustausch mit den internen Abnehmern
(z. B. der bahn.de-Seite), allen mobilen
und den VDV-Systemen. Gemeinsam mit
den Experten der Funkwerk IT Karlsfeld und
des zentralen RIS-Projekts des Personenverkehrs
soll die Schnittstelle spätestens bis Mai
2011 fertiggestellt werden.
Zum anderen muss jede S-Bahn-Station
im RIS-S-Server konfiguriert werden. Im
Rahmen dieser Konfiguration, die pro Station
etwa drei Arbeitsage in Anspruch nimmt,
werden Stammdaten der betrieblichen Infrastruktur
aus den datenführenden Systemen
übernommen, mit den Fahrplandaten
aus der Trassenkonstruktion verknüpft und
in kundenverständliche Daten übersetzt.
Für 48 Stationen wurde die Konfigurationsleistung
bereits durchgeführt, für alle
anderen Stationen erfolgt diese sukzessive
bis zum Dezember. Ab dann sollen z. B. Informationen
über Verspätungen, Ausfälle
bzw. Teilausfälle von Zügen für alle Stationen
im Internet abrufbar sein.
Gleichzeitig wird in die Ausstattung
der Stationen investiert. 2011 werden auf
etwa 40 S-Bahnhöfen LCD-/LED-Anzeiger
installiert. Zudem werden in einem separaten
Projekt der DB Station&Service ca.
30 Stationen mit geringerem Fahrgastaufkommen
und nur einer Linie mit Dynamischen
Schrift-Anzeigern (DSA) ausgestattet.
Nach Abschluss der Arbeiten werden
alle Stationen über eine dynamische Technik
zur visuellen Reisendeninformation
verfügen. Gleichzeitig wird eine zentral
gesteuerte Beschallung installiert, die flexible
und gleichzeitige Ansagen ermöglicht.
Als Voraussetzung für die Anzeigen
und Lautsprecher muss parallel ein
Hochleistungsübertragungssystem errichtet
werden, um die Datenübertragung sicher
zu stellen.
Die neue Geschäftsführung sieht die
Verbesserung der Kundeninformation
als ein zentrales Thema an. Daher hat sie
im Jahr 2009 das gestoppte Projekt umgehend
wieder angeschoben und den
Umfang der Anzeiger auf alle Stationen
ausgeweitet. Trotz aller Bemühungen ist
eine weitere Beschleunigung des Projektes
nicht realistisch. Dr. Dominik Schäfer, S-Bahn Berlin GmbH
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