Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG)
hat für nicht vertragskonforme Leistungen
für das Jahr 2010 Strafgelder in Höhe von
rund 24 Millionen
Euro erhoben – mehr als je
zuvor. Grundlage dieser sogenannten Pönale
sind Pünktlichkeitsmessungen, offene und
verdeckte Tests sowie Fahrgastbefragungen
der BEG.
17 Millionen Euro Pönalen aufgrund
unpünktlicher Züge
Wegen der gravierenden Probleme während
der Winterperiode erreichte insbesondere die
Pünktlichkeit im Jahr 2010 nicht das von der
BEG geforderte Niveau. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft
hat allein im Dezember rund
4 Millionen Euro an Strafgeldern einbehalten.
Die Pünktlichkeitspönalen für das gesamte
letzte Jahr beliefen sich auf über 17 Millionen
Euro. Die Summe hat sich gegenüber 2009
mehr als verdoppelt. Gründe für weitere Strafzahlungen
sind der Neigetechnikausfall in
Franken, nicht vertragskonforme Leistungen
der Mainfrankenbahn und des Donau-Isar-Expresses,
Abweichungen von Regelzugbildungen
und vereinbarten Zugbegleiterquoten sowie
negative Ergebnisse von standardisierten
Qualitätstests und Fahrgastbefragungen. Die
Zufriedenheit der Fahrgäste fließt somit bei
der Berechnung der Pönalezahlungen mit ein.
BEG verwendet Pönalemittel für qualitätsverbessernde
Maßnahmen
Damit die Pönalezahlungen unmittelbar
den Fahrgästen zugute kommen, verwendet
die Bayerische Eisenbahngesellschaft einen
Großteil der Gelder wieder zur Mitfinanzierung
qualitätsverbessernder Maßnahmen. Im
Regelfall müssen die Unternehmen mindestens
die Hälfte der Kosten selbst tragen.
Beispiele für Pönaleprojekte
- Zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung
der Pünktlichkeit
- Verbesserung der Kundeninformation im
Störfall durch zusätzliche Mitarbeiter und
unterstützende technische Einrichtungen
in der Transportleitung der Verkehrsunternehmen
- schnellere Behebung kleinerer Schäden
während der Fahrt durch technische Zugbegleiter
- Videoüberwachung von Zügen zur Verminderung
von Vandalismus und zur Erhöhung
des subjektiven Sicherheitsempfindens
- Ausweitung der Unterwegsreinigung in Zügen
- Modernisierung der Reisezugwagen der S 2 in Nürnberg
Die BEG plant, finanziert und kontrolliert
im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums
den SPNV im Freistaat. So wird
u.a. die Pünktlichkeit der Züge täglich an
rund 100 Messstellen in ganz Bayern erfasst,
Testkunden kontrollieren die Qualität und
Interviewer befragen Fahrgäste. Werden
Qualitätsvereinbarungen nicht eingehalten
oder Qualitätsziele nicht erreicht, erhebt die
BEG Strafzahlungen. Bayerische Eisenbahngesellschaft
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