Anfang Juli 2011 wurde die Asphaltdecke
zwischen den Straßenbahngleisen in der
Berliner Kastanienallee erneuert. Deshalb
waren die Straßenbahnlinien M 1 und 12 auf
dem Abschnitt für eine Woche unterbrochen.
Auf der M 1 wurde Ersatzverkehr mit
Bussen zwischen U-Bahnhof Vinetastraße
und der Endhaltestelle Am Kupfergraben
angeboten – falls man das „Angebot“ nennen
konnte. Denn von dem theoretischen
10-Minuten-Takt war kaum noch etwas übrig
geblieben. Viel zu wenige Busse wurden
eingesetzt, infolgedessen kam es zu „Rudelbildung“
und Taktlücken von bis zu einer
Stunde!
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Wegen dieses Schildes durfte der SEV-Bus an der Friedrichstraße nicht wie die Straßenbahn durch die breite Dorotheenstraße fahren. Statt weniger Sekunden dauerte die Fahrt über die Umleitungsstrecke Unter den Linden 4 bis 10 Minuten, je nach Staulage. Foto: Holger Mertens |
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Dazu trug auch eine schlechte Streckenplanung
bei. Anstatt den Ersatzbussen die
Durchfahrt in der Dorotheenstraße zu erlauben,
wurden sie bis zur Straße Unter den
Linden und wieder zurück durch den Stau
geschickt.
Die Standorte der SEV-Haltestellen wichen
teilweise gravierend von den Tram-
Haltestellen ab. Trotzdem hieß es in der
Ankündigung nur wie üblich, die Ersatzhaltestellen
befänden sich in Höhe
der Straßenbahnhaltestellen. So
mussten sich Fahrgäste erst auf
Schatzsuche begeben, um diese
zu finden. Auch waren nicht alle
Haltestellen mit Fahrplan, Linie
und Richtung ausgestattet.
Teilweise war sich die BVG selbst
nicht einig, wo der SEV halten sollte.
Am U-Bahnhof Oranienburger Tor
Richtung Pankow befuhr der Ersatzbus
die kombinierte Bus-Tram-
Trasse in der Friedrichstraße und
war auch am DAISY-Anzeiger angekündigt.
Doch es stand auch eine
separate Ersatzhaltestelle hinter
der Kreuzung. Nun hielten einige
Busfahrer an der ersten Tramhaltestelle,
wo auch die meisten Fahrgäste
standen, andere Fahrer fuhren
dort durch, um erst nach dem
Abbiegen zu halten. Wo man sich
als Fahrgast auch hinstellte, man
konnte nur verlieren. Selbst nachdem
die BVG schon am ersten Tag
über den unhaltbaren Missstand
über ihre Hotline informiert wurde,
änderte sich während der gesamten
Bauzeit nichts.
Das und die Tatsache, jeden sonst
überfüllten Straßenbahnzug der
M 1 durch lediglich einen Gelenkbus
zu ersetzen, deutet auf erhebliche
Fehlplanung und Missmanagement
hin. Mit diesem Ersatzverkehr
hat es die BVG geschafft, mal wieder
zu beweisen, dass sie mit Planung
und Durchführung eines simplen
Straßenbahnersatzverkehrs
hoffnungslos überfordert sein kann.
IGEB Stadtverkehr
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