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Berlin-Gesundbrunnen. Einfahrt der RB66 nach Szczecin Głowny. Zur Verbesserung und Stabilisierung des Zugverkehrs auf der Stettiner Bahn zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Bernau wollte die DB die Strecke im Bezirk Pankow ausbauen, damit auch dort durchgängig zwei Gleise zur Verfügung stehen. Doch dieses Vorhaben wurde jetzt vom Eisenbahn-Bundesamt abgelehnt. Das ist ein schwerer Rückschlag für den Bahnverkehr von Berlin Richtung Barnim, Uckermark und Polen (siehe auch Artikel auf Seite 44). Foto: Marc Heller |
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Auszug aus der Zwischenpräsentation vom 18. Juli 2011 für das Schaustellenkonzept zum Bau der U-Bahn-Linie 5 im Bereich Friedrichstraße/Unter den Linden. Abb: IG Friedrichstraße |
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Wie werden ÖPNV-Fahrgäste durch die
Berliner Mitte kommen und wie finden sie
den Weg von der Station Friedrichstraße
bis Französische Straße bzw. Stadtmitte?
Wie lässt sich der Individualverkehr so gestalten,
dass die Erreichbarkeit gewährleistet
wird und gleichzeitig die Umleitungsstrecken
nicht zugestaut werden? Und wie
kann man die Fußgängerströme effizient
lenken, um die Passierbarkeit der Baustelle
an der Kreuzung Friedrichstraße/Unter
den Linden zu sichern und die angrenzenden
Geschäfte nicht zu beeinträchtigen?
Das sind nur einige der Fragen, die die Interessengemeinschaft
Friedrichstraße im
Rahmen eines EU-geförderten Projekts
untersuchen ließ. Das Unternehmernetzwerk
möchte die Baustelle im Herzen Berlins
zu einer „Schaustelle“ machen, um die
Attraktivität des Standorts zu halten.
Nachdem die Interessenvertretung der
Gewerbetreibenden rund um die Friedrichstraße
jahrelang den verkehrspolitischen
Nutzen der neuen U-Bahn-Linie in
Frage gestellt hat, wird die „Kanzlerbahn“
mit dem Planfeststellungsbeschluss zur
Realität. Nun kommt es darauf an, mögliche
Schäden für den Wirtschaftsstandort
abzuwenden und aus dem Problem eine
Herausforderung zu machen, betont Guido
Herrmann, Vorsitzender des Kuratoriums
der IG Friedrichstraße. Dazu wurde
mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds
und in Kooperation mit dem Forum Berufsbildung,
der TU Berlin, des Collegium
Hungaricum und aktiver Partner aus der
Wirtschaft ein „Schaustellenkonzept“ entwickelt.
Eine Arbeitsgruppe von jungen
Menschen setzte sich mehrere Monate
lang mit solchen Aspekten wie den technischen
Voraussetzungen, der Geschichte
und Gegenwart des Standorts, den wirtschaftlichen Interessen der Anrainer, der
Verkehrsproblematik und Bespielungsideen
auseinander. Heraus kam ein mit
den betroffenen Unternehmen, der BVG,
den Bezirksstellen und weiteren Stakeholdern
abgestimmtes Konzept mit dem Titel
„Friedrichstrasse reloaded“.
Die Grundidee besteht darin, den bevorstehenden
Wandel
des Gebiets an der
zukünftigen U 5 als
Chance für eine „Neuaufladung“
zu begreifen.
Mit künstlerischen,
multimedialen und
interaktiven Methoden
kann die Baustelle
zu einem Zukunftslabor
gestaltet werden,
in dem Themen wie
Stadtentwicklung, Mobilität,
Handel, Design
und Gastgewerbe diskutiert
werden. Diese
fünf Aspekte, als „Bausteine
der Zukunft“
betitelt, greifen auf
kreative Art die umliegende
Gewerbestruktur und das Wesen
des Bauvorhabens selbst auf. Zusätzlich
könnte mit einer Multimediawand in der
Straßenflucht der Friedrichstraße ein
Blickfänger geschaffen werden, der zu Interaktion
und sprichwörtlicher Bespielung
einlädt.
Diese Ideen wurden im Rahmen einer
öffentlichen Projektabschlusspräsentation
vorgestellt und fanden ein positives
Feedback der Baustellennachbarn und der
BVG-Vertreter. Sie stellen auch die Grundlage
der weiteren Arbeit dar und sollten
mit der Unterstützung von strategischen
Partnern und Sponsoren sowie der Landes-
und Bezirksverwaltung umgesetzt
werden. IG Friedrichstraße
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