Berlin

Umbau der Kastanienallee überfällig

Tram
Noch müssen die Radfahrer auf der Kastanienallee zwischen den Straßenbahnschienen fahren. Durch den Umbau sollen sie einen eigenen Fahrradstreifen erhalten. Foto: Marc Heller

Wie schwer es die Straßenbahn in Berlin noch immer hat, lässt sich gerade wieder an der Auseinandersetzung um die Kastanienallee in Prenzlauer Berg beobachten. Die täglichen Konflikte zwischen dem Parksuchverkehr, der Straßenbahn, dem Radverkehr und dem Lieferverkehr in dieser auch von Fußgängern stark genutzten Straße verlangten schon seit Jahren nach einer Umgestaltung des Straßenraumes. Sofort nach Bekanntgabe der Pläne des Bezirksamtes Pankow formierte sich aber ein bunter Widerstand, wobei zuweilen der Eindruck entstand, dass diese Straße eine Privatfläche der Anwohner und Gewerbetreibenden ist.

Beim Studium der Umbaupläne wird aber schnell klar, dass hier nahezu die Quadratur des Kreises gelungen ist. Als wichtigstes Ziel wurde die Entschärfung der Unfallgefahren zwischen Rad und Tram durch die Anlage separater Radspuren neben den Hauptfahrbahnen erreicht. Diese Fahrstreifen müssen sich Straßenbahn und Autos allerdings weiterhin teilen, denn die Fahrbahn wird nur wenig breiter, damit die für die anliegenden Läden bzw. Restaurants und deren Kunden so wichtigen breiten Bürgersteig erhalten bleiben. Die Mischnutzung der Fahrbahn ist auf dieser Straße allerdings nicht so belastend für die Straßenbahnfahrgäste, weil hier der Durchgangsverkehr relativ gering ist. Auch den autofahrenden Anwohnern ist der Bezirk entgegengekommen, denn durch die Verschiebung zwischen die Bäume gehen nur wenige Parkplätze verloren.

Ein weiterer Pluspunkt sind die geplanten Kaphaltestellen, die es hier nach Vorbild der anschließenden Pappelallee geben soll. Damit wird die Kastanienallee zu den wenigen Strecken ohne Bahnkörper zählen, an denen die BVG-Kunden gefahrlos ein- und aussteigen können. Aus Fahrgastsicht kann man sich deshalb nur wünschen, dass der Bezirk die Bauarbeiten zügig durchführt und planmäßig beendet, um auf dieser wichtigen Tramstrecke wieder eine akzeptable Betriebsqualität bieten zu können.

IGEB Stadtverkehr

aus SIGNAL 2/2011 (Juni 2011), Seite 11

 

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