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Auf der stark frequentierten Buslinie X83 ist das (Sitz-)Platzangebot seit dem Fahrplanwechsel im Dezember durch den zumindest teilweisen Einsatz der neuen Doppeldecker ausgeweitet worden. Durch Einstieg an allen Türen wirken die Fahrgäste bei der ansonsten noch ausstehenden Beschleunigung der Linie mit. Foto: Marc Heller |
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Während man sich als Fahrgast der Berliner S-Bahn mit immer neuen Einschränkungen
und Unregelmäßigkeiten auseinandersetzen muss, ergeht es BVG-Kunden
neuerdings etwas besser. Nachdem in der Laufzeit des alten BVG-Unternehmensvertrags
bis 2007 wiederholt Angebotsreduzierungen beklagt werden mussten, konnte
mit dem neuen Verkehrsvertrag das Angebot nicht nur stabilisiert werden, sondern
es gab zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 insbesondere für U-Bahn-Fahrgäste
kleine, aber wichtige Angebotsausweitungen.
U-Bahn fährt länger im 5-Minuten Takt
Als Kompensationsleistung für die im Streikjahr
2008 ausgefallenen BVG-Verkehrsleistungen
wurde zum Fahrplanwechsel auf
den U-Bahn-Linien 1, 2, 5, 6, 7 und 8 der
abendliche 5-Minuten-Takt an Werktagen
um etwa ½ Stunde bis ca. 20.30 Uhr ausgedehnt.
Auch sonnabends fahren die genannten
U-Bahn-Linien sowie die U 9 länger
im 5-Minuten-Takt: bisher von 11 bis 19 Uhr,
nun von 10 bis ca. 20.30 Uhr. Damit reagierte
die BVG auf die veränderten Geschäftsöffnungszeiten
und die deutlich stärkere Nachfrage
in den frühen Abendstunden. Auch auf
der Straßenbahnlinie M10 gab es aufgrund
der hohen Nachfrage eine Angebotsverbesserung:
Freitags und sonnabends wird nun
der 5-Minuten-Takt zwischen Eberswalder
Straße und S+U-Bf Warschauer Straße wegen
der großen Nachfrage bis gegen 22 Uhr
angeboten.
Trotz zahlreicher Änderungen im Busliniennetz
gab es zum großen Fahrplanwechsel
nicht einmal ein aktuelles Kursbuch oder Liniennetz.
Begründet wurde das damit, dass
im Frühjahr 2010 – also mitten in der nächsten
Fahrplanperiode – das Busnetz erneut
umfangreich verändert werden soll, vor allem
in der östlichen Innenstadt.
Obwohl die meisten der im Dezember umgesetzten
Maßnahmen positiv zu bewerten
sind und deshalb Gelegenheit für ein „positives
Marketing“ boten, fehlten angemessene
Informationen der
Fahrgäste. Es wäre wohl
nicht zu viel verlangt,
wenn z. B. einige Tage
vor dem Fahrplanwechsel
wenigstens an den
zentralen Umsteigehaltestellen
auf die bevorstehenden
Änderungen
hingewiesen worden
wäre. Außerdem hätte
die BVG, wie bei anderen
Verkehrsbetrieben
üblich, in den betroffenen
Linien kostenlose
Fahrplanflyer mit
einem aktualisierten
Liniennetzausschnitt
verteilen müssen. Stattdessen
blieben auch interessierte Fahrgäste
weitgehend uninformiert, denn selbst im
schnellen Medium Internet sind bis heute
(zwei Monate nach dem Fahrplanwechsel)
nur Liniennetzausschnitte mit den alten Linienführungen
herunterzuladen.
Fehler der Netzreform 2005 endlich
behoben
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BVG-Bus 325 am S- und U-Bahnhof Wittenau. Nach der Neuvergabe von Verkehrsleistungen an private Unternehmen werden auf schwach ausgelasteten Buslinien künftig auch von privaten Betreibern solche Midibusse eingesetzt. Foto: Marc Heller |
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Gut fünf Jahre hat es gedauert, bis die mit
dem „BVG 2005 plus“-Liniennetz durch Veränderung
des damaligen 240ers gerissene
Erschließungslücke in der Holzmarktstraße
wieder geschlossen wurde. Erst der Umzug
der BVG-Zentrale in das Trias-Gebäude führte
dazu, dass nun endlich wieder eine Buslinie
durch die Holzmarktstraße fährt.
Der 248er wird jetzt über die Grunerstraße
zum Alexanderplatz und vorbei am
neuen Einkaufstempel Alexa weiter über
Alexander- und Holzmarktstraße zum Ostbahnhof
geführt. Sehr negativ ist dabei aber
die Umsteigesituation am Alexanderplatz
zu bewerten: In Richtung Ostbahnhof liegt
der Haltestellenstandort statt in der Grunerstraße
direkt an der Einmündung Alexanderstraße
weit hinter der Einmündung in
der Alexanderstraße, so dass umsteigende
Fahrgäste – insbesondere zu den S-, U-Bahnund
Straßenbahnlinien – sehr weite Umsteigewege
zurückzulegen haben.
Im Kreuzberger Linienabschnitt des
248ers erfolgte eine Begradigung. Der
U-Bahnhof Mehringdamm wird durch die
geradlinige Linienführung über die Zossener
Straße nicht mehr bedient. Dadurch entfällt
leider auch die Verknüpfung zum M19. Die
U-Bahn-Linie 1 wird demgegenüber durch
eine zumindest im Berufsverkehr zeitaufwändige
Stichfahrt von der Zossener Brücke
zum Halleschen Tor weiterhin bedient.
Durch den Wegfall des 248ers an der
Endstelle Alexanderplatz/Karl-Liebknecht-
Straße entstand Platz für die Buslinie TXL,
die nun von der Prenzlauer Allee bis dahin
zurückgezogen wurde. Das ist durch die
gute Umsteigesituation von und zur Straßenbahnlinie
M2 eine durchaus akzeptable
Lösung. Die Buslinien M48 und 100 haben
ihre Endstellen vertauscht.
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Erst der Umzug der BVG-Hauptverwaltung bewirkte bei der BVG ein Umdenken: Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember wird die Holzmarktstraße durch Verlängerung des 248ers wieder von einer Buslinie erschlossen. Foto: Marc Heller |
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Eine neue Linienführung erhielt die Buslinie
108, die nicht mehr am S-Bahnhof Friedrichsfelde
Ost, sondern am Bahnhof Lichtenberg
endet bzw. beginnt. Auch damit wurde
eine vor einigen Jahren im Zuge von „BVG
2005 Plus“ entstandene Erschließungslücke
im Wohngebiet rund um den Rosenfelder
Ring endlich wieder geschlossen. Ärgerlich
ist hier, dass die vorgesehene „oberirdische“
Linienführung über die Kreuzung Alt-Friedrichsfelde/
Rhinstraße noch nicht möglich ist,
da die für die Ampelprogrammierung zuständige
Behörde „Verkehrslenkung Berlin“
trotz über einem Jahr Vorlaufzeit nicht in der
Lage war, die Ampeln rechtzeitig umzuprogrammieren.
Vorgesehen ist das nunmehr
in den nächsten Monaten. Bis dahin fahren
die Buslinien 108 und N5 ohne Umsteigemöglichkeit
zu den Straßenbahnlinien M17,
27 und 37 weiterhin durch den Tunnel.
Licht und Schatten gibt es auch bei der
Buslinie 163. Sie verkehrt seit 13. Dezember
nun zwar auch in den Vormittagsstunden bis
zum Bahnhof Schöneweide, aber außerhalb
der Hauptverkehrszeiten fährt sie auf ganzer
Länge (mit Ausnahme des von den Linien 163
und 363 parallel bedienten Abschnitts) nur
noch im Halbstundentakt. Das widerspricht
den Vorgaben des Nahverkehrsplans.
Verlagert wurden die
Verkehrsleistungen auf die
neu eingerichtete Buslinie
363, die vom S-Bahnhof
Grünau zum Krankenhaus
Hedwigshöhe ebenfalls im
30-Minuten-Takt verkehrt,
aber mit ihren eingeschränkten
Betriebszeiten wohl nur
für Patienten und Besucher,
nicht aber das dort tätige
Krankenhauspersonal akzeptabel
ist.
Dichtere Takte
für Steglitzer Einkäufer
Auch im Fahrplanangebot
gab es zum Dezember auf einigen Buslinien
kleine Angebotsverbesserungen, die
gewürdigt werden sollen: So wird im Sonnabend-
Fahrplan der 10-Minuten-Takt auf
den Buslinien X83 und 186 jetzt nicht nur
bis 18 Uhr, sondern bis ca. 20 Uhr angeboten.
Die Buslinie 187 wurde sonnabends von ca.
11 bis 19 Uhr zwischen Innsbrucker Platz und
Lankwitz Kirche auf einen 10-Minuten-Takt
verdichtet und die Buslinie 118 fährt jetzt in
der Schulzeit nachmittags schon ab 12 statt
13 Uhr im 10-Minuten-Takt.
Deutlich verbessert wurde auch die Anbindung
des Krankenhauses Kaulsdorf, das
jetzt montags bis freitags durchgehend und
neu auch sonnabends und sonntags durch
die Buslinie 195 aus Hellersdorf direkt erreicht
wird. Gespeist wird diese zusätzliche
Verkehrsleistung aus einer Takterweiterung
der Buslinie 195 vom bisherigen 5-Minuten-
Takt auf einen wohl auch noch ausreichenden
7/7/6-Minuten-Takt während der Hauptverkehrszeiten.
Für die Fahrgäste der Linie 277 in Marienfelde
gab es eine deutliche Angebotsverbesserung
im Berufsverkehr. Die Verstärkerfahrten
enden nicht schon an der Daimlerstraße,
sondern wurden zum S-Bahnhof Buckower
Chaussee verlängert. Damit werden die
Wohn- und Gewerbegebiete entlang des
Richard-Tauber-Damms in der Hauptverkehrszeit
im 10-Minuten-Takt an die S-Bahn
angebunden.
Neuordnung der privat befahrenen
BVG-Buslinien
Zum 13. Dezember hatte die BVG außerdem
sämtliche Aufträge an Subunternehmer
für die nächsten acht Jahre mit Option für
weitere vier Jahre neu vergeben. Grundlage
der Vergabe ist die Regelung im BVG-Verkehrsvertrag,
wonach weiterhin 8 Prozent
der Busverkehrsleistungen an private Subunternehmen
zu vergeben sind. Durch die
Neuvergabe sind nun im BVG-Netz auch
alle von privaten Unternehmen eingesetzten
Fahrzeuge behindertengerecht und
verfügen zur Anschlusssicherung über die
notwendige RBL-Ausstattung.
Zugleich wurden die privat befahrenen
Linien neu geordnet: Als wichtige Neuerung
wechselte die stark frequentierte
Buslinie X83 wieder zur BVG, so dass hier
nun endlich der teilweise Einsatz von viel
zu kleinen und heruntergewirtschafteten
12-m-Eindeckern der Vergangenheit angehört
und stattdessen zumindest teilweise
die neuen BVG-Doppeldecker eingesetzt
werden. Ärgerlich ist allerdings, dass in
den letzten Wochen in zunehmendem
Maße auch hier wieder kleinere Fahrzeuge
verkehrten.
Aber auch das Platzangebot auf den
bisherigen Taxi-Nachtlinien wird künftig
größer. Eingesetzt werden jetzt Mercedes-
Sprinter, die 10 Sitzplätze und in einem
Multifunktionsabteil Platz für Rollstuhlfahrer
oder Kinderwagen bzw. 12 Stehplätze
anbieten. Auch auf einigen Tageslinien, z. B.
168 und 334, kommen diese Kleinbusse zum
Einsatz. Und schließlich werden insgesamt
77 „normale“ 12-m-Eindecker auf einem guten
Dutzend sonstiger Buslinien im gesamten
Stadtgebiet von den privaten Betreibern
eingesetzt.
IGEB Stadtverkehr
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