Seit Dezember 2006 gibt es nur noch einen
saisonalen Schienenverkehr nach Rheinsberg.
Im Rahmen der damaligen Mittelkürzung
hatte das Brandenburger Ministerium
für Infrastruktur und Raumordnung (heute
Infrastruktur und Landwirtschaft) entschieden,
nur noch ein touristisches Angebot bei
DB Regio zu bestellen. Aufgegeben wurde
damit ein leicht zu merkendes und vertaktetes
Angebot. Stattdessen gibt es in den
Monaten April bis Oktober ein je nach Wochentag
und Uhrzeit differierendes Zugangebot
mit unterschiedlichen Fahrzeiten und
Zielbahnhöfen.
Der Eisenbahnverkehr nach Rheinsberg
findet derzeit leider nur im Sommerhalbjahr
statt. Nach Angabe der großen Hotels
in Rheinsberg ist den Gästen nicht zu
vermitteln, dass sie nur im Sommer nach
Rheinsberg mit dem Zug fahren können
und nicht auch im Winter. Deswegen werden
Gäste immer auf den Bahnhof Gransee
verwiesen und von dort mit einem Kleinbus
abgeholt. Gransee hat den Vorteil,
dass die Züge dort stündlich ankommen
und das Aussteigen für Behinderte einfacher
ist, denn dort ist die Bahnsteighöhe
identisch mit der des Wagenbodens. Auch
können die Hotels nicht zwei Fahrzeuge
vorhalten, um in Gransee und Rheinsberg
ihre Gäste abzuholen. Wenn die Züge das
ganze Jahr nach Rheinsberg fahren würden,
würden die Hotels ihre Gäste am
Bahnhof Rheinsberg abholen, was ja auch
näher ist.
Die komplette Abbestellung des Zugverkehrs
wurde 2006 zwar verhindert. Der Kompromiss
bedeutet jedoch in der Praxis, dass
die Fahrgastzahlen weiter zurückgegangen
sind. Die Strecke ist deshalb nach wie vor
unwirtschaftlich und der „Tod auf Raten“ ist
keinesfalls gestoppt.
Die Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger
Bahnhof sieht mit großer Sorge, dass immer
noch die latente Gefahr der kompletten Abbestellung
besteht.
Deshalb schlagen wir vor, alle zwei Stunden
den Triebwagen nach Rheinsberg gemeinsam
mit dem nach Templin bis Löwenberg
zu fahren und dort die beiden Triebwagen
zu trennen. Dadurch entstünden
geringere Trassen- und Personalkosten. Auf
keinen Fall sollten die Züge abwechselnd
nach Templin und Rheinsberg fahren. Dann
bestünde die Gefahr, dass beide Städte gegeneinander
ausgespielt werden.
Eine weitere Möglichkeit wäre, den Verkehr
von Neuruppin nach Herzberg (Mark)
zu reaktivieren. In Herzberg könnten die Reisenden
in den Zug von Rheinsberg nach Berlin
umsteigen und wären damit viel schneller
im Norden von Berlin (Oranienburg) und
im Osten Berlins (Lichtenberg).
Auch die Wiedereröffnung der geschlossenen
Halte Grieben und Löwenberg Dorf
würde sicherlich mehr Fahrgäste bringen.
Diese Halte wurden bereits aufgegeben, als
die Strecke von Neuruppin nach Löwenberg
noch befahren wurde.
Jährlich ziehen Rheinsberg und seine Umgebung
tausende von begeisterten Besuchern
an. Das Potenzial ist also da. Was noch
fehlt, ist ein gutes Bahnangebot!
Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof im DBV
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