Als Vorstand der Niederbamimer Eisenbahn AG (NEB) bin ich in Abstimmung mit
dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der
NEB und Abteilungsleiter Verkehr der
Senatsverwaltung, Herrn Stuckert, zur
Beantwortung Ihrer Fragestellungen gebeten worden. Es ist weder der NEB noch
der Senatsverwaltung für Verkehr und
Betriebe bekannt, daß die Brandenburgische Tagespresse eine Meldung gebracht hat, daß die letzte Aktionärsversammlung der NEB die Einstellung des
Personenverkehrs auf dem Streckenast
Basdorf - Liebenwalde beschlossen hätte. Diese Information bzw. Pressemeldung muß als absolut falsch hingestellt
werden.
Die Hauptversammlung 1995 der Niederbamimer Eisenbahn AG fand am 30.08.1995 in Wandlitz statt. Daran waren alle Aktionäre der Gesellschaft beteiligt, d,h, die lndustriebahn-Gesellschaft Berlin mbH (Vertreter Berlins mit 66,9 %).
der Kreis Barnim sowie die Ämter Groß Schönebeck, Wandlitz, Schildow und Liebenwalde
sowie die Deutsche Ausgleichsbank. Ein derartiger Beschluß bzw. eine eventuelle Abstimmung
stand in keiner Phase in dieser Gesellschafterversammlung zur Diskussion. Im Gegenteil wurde
das Bemühen des Amtsdirektors Liebenwalde
zum Erhalt des Bahnbetriebes auf dem genannten Streckenast von allen Gesellschaltem. dem
Aufsichtsrat und dem Vorstand unterstützt.
Ihr angeführtes Gutachten für die Wiederaufnahme des Regionalbahnbetriebes auf dem von Berlin ausgehenden Streckenteil der Niederbamimer
Eisenbahn AG (Wilhelmsruh - Basdorf) wurde
1992 im Auftrag der Senatsvenzvaltung für Verkehr und Betriebe durch die Fa. Obermeyer erarbeitet. Entsprechend der Betürwortung der
Aufnahme des SPNV in diesem Gutachten wurde gemeinsam zwischen der Abt. Verkehrsplanung der Senatsverwaltung und der NEB eine
Projektierung der Verlängerung des jetzigen
Endpunktes am Tor von ABB Kraftwerke über
den ehemaligen Bahnhof Wilhelmsruh der NEB
in das geplante Fernbahnsystem der DB AG vorgenommen. Diese Planung ist auch mit der Deutschen Bahn AG abgestimmt und sieht eine Einbindung des Netzes der NEB in das der DB AG
bis in die City von Berlin vor.
Die Umsetzung hängt aber von mehreren Entwicklungsschritten ab und beginnt mit der Übernahme des Fahrweges der NEB durch die NEB
selbst im Rahmen der Auflösung des Verwaltungsabkommens mit der DB AG. Als erster
Schritt ist hier die Rücknahme in die eigene Kompetenz des Fahrweges Wilhelmsruh - Abzweig
Schönwalde Anfang 1996 vorbereitet.
Gleichzeitig hat der Vorstand der NEB bei den
Ländem Berlin und Brandenburg seine langfristige Konzeption vorgelegt mit entsprechenden
Antragstellungen für die Infrastrukturfbrderung
der in großem Umfang zu sanierenden Fahrwege und auch mit der Absicht zur Übemahme des
Regionalbahnbetriebes nach den Kriterien der
Regionalisierung des Verkehrs. Die Anträge
werden zur Zeit durch die Senatsverwaltung für
Verkehr und Betriebe sowie die Ministerien für
Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr und für
Wirtschaft in Brandenburg bearbeitet und überprüft. Hierin sind der Erhalt aller bestehenden
Streckenteile der NEB für den RegionaIbahnverkehr als Zielstellung fixiert und gleichzeitig die
gesamte Entwicklungsplanung über einen Zeitraum von 5 Jahren als möglicher Abschluß der
Entwicklung der NEB zu einer attraktiven Regionalbahn aufgezeigt. Die Bearbeitung der gesamten Konzeption ist ständiger Tagesordnungspunkt in den Aufsichtsratssitzungen der Gesellschaft und wird in engem Kontakt mit den Kommunen und den Ländem Berlin und Brandenburg
behandelt.
Wir hoffen, Ihnen mit dieser zusammenfassenden Darstellung den derzeitigen Arbeitsstand und
die Entwicklungszielstellungen aufgezeigt zu
haben und danken Ihnen für Ihr Interesse an der
Entwicklung der Niederbarnimer Eisenbahn. Dr. Ing Klaus Duscha
Niederbarnimer Eisenbahn Aktiengesellschaft
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