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"Gut Ding will Weile haben". Allemal
im deutsch-deutschen Umgang miteinander. Was bereits Mitte der siebziger
Jahre im Gespräch war, nun soll es
Wahrheit werden. Bonn erwartet grünes Licht für eine Schnellbahntrasse
nach Berlin. Mit einiger Sicherheit, so
der Staatssekretär im innerdeutschen
Ministerium, Hennig, wird es in der ersten Hälfte des neuen Jahres zu einer
Vereinbarung über den Bau dieser neuen Trasse zwischen Berlin und Hannover kommen.
Das wird nicht nur die
Reisezeit verkürzen, sondern auch
mehr Komfort bringen. Beides ist auch
dringend nötig. Wenngleich zugegeben
werden muß, daß einiges schon verbessert wurde in den letzten Jahren.
Aber es ist noch immer keine Ausnahme, in verdreckten Waggons reisen zu
müssen, die zudem auch noch erbärmlich stinken. Von europäischem Standard ist man im
Berlin-Bahnverkehr
noch weit entfernt. So ist die Ankündigung ein Silberstreif am Horizont.
Zu lange war die Eisenbahn das Stiefkind im Transitverkehr. Die Folge:
Die Zahlen im Straßen- und Luftverkehr stiegen, die auf der Schiene stagnierten.
Das haben nicht nur Umweltschützer mit Besorgnis verfolgen müssen. Und es wird sicherlich kein
kurzer Eingewöhnungsprozeß für die
Berliner, wieder auf die Bahn umzusteigen, wenn sie denn in all ihrer
Pracht einmal fertig sein wird. Und es
wäre zu wünschen, daß diese Pracht
sich auch auf die anderen Eisenbahnverbindungen von und nach Berlin ausdehnen würde.
Aber, siehe oben: Gut
Ding will Weile haben. (SFB—Frühkommentar am 27. Dezember 1988)
Reimer Stührmann, Sender Freies Berlin
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