Die Bezirksverordnetenversammlung
möge beschließen: Das Bezirksamt als
Ganzes und seine Abteilungen werden
aufgefordert, sich unverzüglich und mit
Nachdruck beim Senat von Berlin, dem
Abgeordnetenhaus von Berlin und den
zuständigen allierten Stellen auf allen
Ebenen dafür einzusetzen, daß
- beim Flugverkehr von und zum Flughafen Tegel die Lärmbelästigung und
die Schadstoffbelastungen schnellstmöglich deutlich verringert werden,
- der Flughafenausbau Tegel sofort gestoppt wird und die nach 1987 fertiggestellten Anlagen
zurückgenommen werden,
- die Flugbewegungen über der Stadt
insgesamt auf den Stand von 1986 vermindert werden,
- mit dem zügigen Ausbau des Eisenbahnnetzes ins Bundesgebiet (Intercity-Niveau)
auch unter Umlenkung der
Fluggastsubventionen umgehend begonnen wird.
Begründung
In einer Stadt mit der eingeengten Lage
wie Berlin (West) muß den Aspekten
des Umweltschutzes zum Wohle ihrer
Bewohner, ihres Wohnumfeldes und ihrer Erholungsgebiete in besonderem
Maße Vorrang eingeräumt werden.
Lärm macht krank. Schadstoffe sind
krankheitsfördemd. Dies sind medizinisch gesicherte Erkenntnisse, Nach der
neuesten Rechtssprechung, des Bundesverwaltungsgerichtes muß Lärm nur
noch bis zu einem Dauerschallpegel
von 55 Dezibel hingenommen werden.
In den Einflugschneisen des Tegeler
Flughafens liegt der Lärmpegel bereits
doppelt bis dreimal so hoch.
Unser Grundrecht auf Schutz unserer
Gesundheit wird demnach bereits
durch den zur Zeit laufenden Flugbetrieb und durch die häufige Nichtachtung des
Nachtflugverbotes mißachtet.
Die besondere Lage von Berlin (West)
erfordert ein besonderes Femverkehrskonzept, Nicht der Ausbau eines Großflughafens
mitten im Wohngebiet, sondern Modernisierung und Ausbau des
Eisenbahnnetzes muß für unsere Stadt
gefördert werden. Der Tegeler Flughafen ist für die Bevölkerung Spandaus,
Reinickendorfs und des Weddings zu
einer unerträglichen Belastung der
Lebensqualtiät geworden.
IGEB
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