Am 7. April dieses Jahres wurde in der
Berliner Morgenpost ein Interview mit
dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bundesbahn, Herrn Gohlke, über
die Vorstellungen der DB zum Berlin-Verkehr veröffentlicht. Herr Gohlke
kündigte dabei wesentliche Verbesserungen für die nächsten Fahrplanwechsel an.
Als früheste Verbesserung kündigte er
an, daß die DB ab 28. Mai (also dem
kommenden Fahrplanwechsel) “alle
Berliner Tagesverbindungen mit einem
Service- oder Speisewagen ausstatten"
wird. Skepsis ist hier natürlich geboten,
da die Fahrplanverhandlungen, auf denen so etwas vereinbart schon lange vorbei
sind und auch in DB-Fahrplanvorschauen keine zusätzlichen
Speisewagen verzeichnet sind (außer im
D348/349). Wenn auf Nachverhandlungen die Speisewagen doch noch vereinbart
wurden und ab Fahrplanwechsel
eingesetzt werden, ist die damit erreichte Erfüllung einer jahrelangen
IGEB-Forderung natürlich sehr zu begrüßen.
Gohlke sagte ferner, daß ab 1990 die
ersten InterRegio-Zugpaare im Berlin-Verkehr eingesetzt werden sollen,
wegen Anlaufschwierigkeiten beim Wagenbau jedoch zunächst erst zwei nach
Hannover und Köln (wahrscheinlich
D346 bis 349). Spätestens 1992 soll
dann nach Hannover ein richtiger 2-Stunden-Takt eingeführt werden.
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DDR-Grenzbahnhof Marienborn an der Strecke Berlin-Hannover, auf der schon 1990 die ersten InterRegio-Züge im Berlin-Verkehr eingesetzt werden sollen. |
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Zu der von der IGEB geforderten Befreiung der Berlin-Reisenden vom Intercity-Zuschlag
(wegen der schlechten
Qualität der Berlin-Züge auch auf ihrem Abschnitt im Bundesgebiet und
dem ständigen Verweis der DB auf die
Alternative Intercity) meinte Gohlke
wörtlich: Er halte davon "nicht viel.
Schließlich machen wir unser Preissystem nicht aus Jux und Dollerei. Der
IC-Zuschlag ist ein Teil des Gesamtpreises. Und den wollen wir so
gestalten, daß wir Kunden gewinnen, daß
aber zugleich auch etwas unter dem
Strich herauskommt?
Von großer Wichtigkeit ist auch das
Bekenntnis zur Partnerschaft der DB
mit der DR. Gohlke sagte, daß
“Reichsbahn sowie Deutsche Bundesbahn im Personen- wie im
Güterverkehr identische Interessen haben." In
den letzten Jahren hatte man ja bei der
alleinigen Favorisierung der Hannover-Strecke durch die DB eher den
Eindruck einer Konkurrenz beider Bahnen.
Offenbar soll sich hier eine erfreuliche
Wende vollziehen, denn ein Kokurrenzkampf würde in diesem Fall auf dem
Rücken der Reisenden ausgetragen.
Abschließend gab Gohlke noch die Einschätzung ab, die Verhandlungen über
die Hochgeschwindigkeitsstrecke würden bis Mitte des Jahes abgeschlossen
sein. Wollen wir es hoffen. IGEB
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