Anfang März wurden mit dem Fällen
von Bäumen und der Vernichtung von
Vegetation (zwei Hektar Grünfläche
mit 207 Pflanzenarten) die Vorarbeiten
für die Erweiterung des Hamburger
und Lehrter Güterbahnhofs begonnen.
In zwei Stufen soll dieser Güterumschlagplatz laut Vertrag mit der DDR
vom 25. Januar 1989 ausgebaut werden.
Gemeinsam vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Berlin und
der Bürgerinitiative Westtangente
(BIW) wird kritisiert, daß hier wieder
wie am Sachsendamm) ohne neues
Planverfahren, und damit ohne einen
landschaftspflegerischen Begleitplan,
Tatsachen geschaffen werden. Nach
den Vorgängen am Sachsendamm darf
bezweifet werden, ob die Bedingung,
die an die Fällgenehmigung geknüpft
wurde, von der ausführenden Senatsbauverwaltung eingelöst wird. Sie
verpflichtet sie dazu, als Ausgleich für die
verlorengegangene Vegetation einen 15
Meter breiten Streifen entlang der Bebauung an der östlichen Lehrter Straße
innerhalb eines Jahres neu anzupflanzen.
Mit den Baumfällungen werden Anstrengungen unternommen, einen
zentralen Güterverkehrsbahnhof anzulegen, ohne andere Güterbahnhöfe zu
berücksichtigen. Damit wird langfristig
viel Lkw·Verkehr in Berlin erzeugt, der
durch eine dezentrale Verteilung von
der Schiene auf die Straße erst gar
nicht entstehen würde. Für einen dezentralen Güterumschlag muß neben
dem Hamburger und Lehrte: Güterbahnhof im Norden der Bahnhof Tempelhof im Süden als
Güterverteilstelle genutzt werden.
Weiterhin sind die verschiedenen Ortsgüterbahnhöfe in Berlin verstärkt für
den Güterumschlag zu nutzen, und ein
Gleisanschlußprogramm für Industrie- und Gewerbeunternehmen muß Möglichkeiten
des Direktanschlusses schaffen. Dies würde den innerstädtischen
Lkw-Verkehr reduzieren!
Um ein dezentrales Güterverteilungs-Konzept zu realisieren, müssen nach
Ansicht von BUND und BIW die Vorarbeiten für den Ausbau des
Hamburger und Lehrter Güterbahnhofs gestoppt werden und die
Erweiterung insgesamt überprüft werden. Die schon
verlorengegangene Vegetation muß dabei in einem - neu einzuleitenden -
Planfeststellungsverfahren voll ausgeglichen werden.
BUND Berlin und Bürgerinitiative Westtangente
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