1. Historischer Rückblick
Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges besaß
Berlin als Folge einer etwa hundertjährigen Entwicklung 28 Fern- und Personennahverkehrsbahnhöfe,
auf denen
jährlich etwa 73 Millionen Passagiere
(ohne den innerstädtzischen öffentlichen
Personennahverkehr einschließlich der
S-Bahn) ihre Reise antraten oder beendeten. Die damalige Bevölkerung
umfaßte etwa 4,3 Mio. Einwohnerinnen
und Einwohner. Die Fernbahnhöfe, die
mit Ausnahme des Görlitzers 1939
durch die "Stadt-S-Bahn" verbunden
waren und als Fahrkartenaufdruck die
Bezeichnung "Berliner Stadtbahn” trugen, waren in der Reihenfolge ihrer
täglichen Zugpaar-Belegung:
der Anhalter Bahnhof | 73 ZP. | 28,2% |
der Stettiner Bahnhof | 52 ZP. | 20,1% |
der Lehrter Bahnhof | 28 ZP. | 10,8% |
der Potsdamer Bahnhof | 19 ZP. | 7,3% |
der Görlitzer Bahnhof | 14 ZP. | 5,4% |
die 5 Stadtbahnhöfe | 73 ZP. | 28,2% |
Der Bahnhof Zoo wurde danach täglich
auf seinen 4 Ferngleisen mit 73 Zugpaaren und weiteren 128 Vorort-Personenzügen
belastet! Die durchschnittliche tägliche Anzahl der Fernreisenden
betrug insgesamt bei den genannten
Bahnhöfen 120.000, jährlich 43 Mio.
ohne Urlaubs- und Saisonverkehr bei
ca. 260 Fernreisezugpaaren täglich.
Hinzu kamen beim Lehrter, Potsdamer,
und Görlitzer noch insgesamt 180 Zugpaare im sog. Vorortverkehr mit
geschätzten 80.000 Reisenden pro Tag,
und 30 Mio. pro Jahr. Die Leistungen
im eigentlichen öffentlichen Personennahverkehr sahen wie folgt aus: S-Bahn
und Vorortbahnen 515 Mio./Jahr, U-Bahn, Tramway, Bus 1.050 Mio./Jahr,
alle zusammen rund 1,6 Mrd. Reisende.
Die letzten 2 Kriegsjahre hinterließen
unterschiedlich starke Spuren. Bis auf
den schwer getroffenen Potsdamer Bf.
wurden jedoch alle anderen ihrer Be-
deutung entsprechend noch im Jahre
1945 wieder in Betrieb genommen. Der
ANHALTER hatte lediglich Teile seiner Dachkonstruktionen verloren.
Die 4 in West-Berlin gelegenen Kopfbahnhöfe sowie der auf Ost-Berliner
Gebiet gelegene Stettiner wurden als
Folge politisch motivierter gegenseitiger Abnabelung ohne Vorausschau auf
ROSA ZEITEN von ihren
Bauverwaltungen abgerissen und die
hochwertigen Ziegelsteine - zerkrümelt
und neugeformt - im sozialen Wohnungsbau nutzbringend weiterverarbeitet,
so daß nur Denkmalsschützer, damals ohne Resonanz in der Presse, eine
stille Träne vergossen. Es gelang jedoch, unter Anstiftunng eines leitenden
kunstbewußten Baubeamten, die Terrakotten und das Fürstenportal des ANHALTERs
vor der Sprengung abzunehmen und in den unterirdischen Bunkeranlagen
vor den Krümelmonstern
bis in unsere Tage herüberzuretten.
Das Fürstenportal ist inzwischen im
Museum für verkehr und Technik liebevoll rekonstruiert worden.
2. Pläne zur Erweiterung der Fernbahn-Kapazität
Während die Verkehrspolitik der DDR
darauf gerichtet war, die Kapazitäten
im Güter- und Personenverkehr an die
gewandelten Bedürfnisse anzupassen,
die Hauptstrecken von OST-WEST auf
NORD-SÜD-Verbindungen umzubauen, und die Traktion zunächst auf Dieselbetrieb
und schließlich auf elektrische Antriebstechnik umzustellen, war
die Befassung -speziell in dieser Stadtvage. Es gab -über 3 Jahrzehnte verteolt- Pläne,
den ANHALTER und
POTSDAMER zu vereinigen und als
Neuanlage in den Bereich südlich der
Yorck-Brücken zurückzuverlegen; dann
in jüngerer Zeit Vorschläge, den Bahnhof Zoo auszubauen. dies wegen
der sehr engen Randbebaung verworfen wurde, zog man den Bahnhof
Charlottenburg in Betracht, mit Abstellanlagen in Freiflächen des Bähngeländes
GRUNEWALD. Ein anderer Vorschlag forderte in jüngerer Zeit, im Bereich
Westkreuz einen Endpunkt für
den INTERCITY zu bauen, weil davon
das Messegelände und das ICC unmittelbar zu profitieren vermöchten. Die
Frage nach innerstädtischen Anbindungen ließ sich adhoc nicht beantworten,
wenn man von der Wannsee-S-Bahm
Linie 1 (in Betrieb) und dem S-Bahn-Südring (voraussichtliche Wiederinbetriebnahme
nunmehr ab 1992) absieht,
bei letzterer Lösung freilich ein Milliardenprojekt allein für den Hoch- und
Tiefbau.
2.1 Der vernünftige Wunsch nach Zwischenlösungen (IBA-Wettbewerb 2)
Der IBA-Wettbewerb 2 zur Neugestaltung des Zentralen Bereiches im Frühjahr ’86
brachte als Vorgabe die Ausgestaltung des Bahnhofes Zoo als Endbahnhof
für einen Pendelverkehr auf
der westlichen Verkehrsachse (Aachen/Köln-Berlin W) mit Abstellanlagen auf dem
Kieslagergelände des
Hamburg-Lehrter Güterbahnhofes
(HuL), die über eine ausscherende
Gleisschleife von der Stadtbahn in der
Höhe der Paulstraße zunächst in süd-östlicher, danach Alt-Moabit in nord-östlicher
Richtung unterquerend, das
ehemalige Luftfahrzeugmuseumsgelände nördlich tangierte. Einer der Lösungsvorschläge
forderte u.a. an diesem
Ort eine Veranstaltungshalle für 10.000
bis 20.000 Zuschauer (Austragung von
Welt—Championaten) mit eigenem Versorgungsgleisanschluß für Blockzüge
solcher Aussteller, die weltweit mit eingener Ausrüstung anreisen, ebenso
nutzbar für INTERCITY-Züge.
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Abb. 1: Bahnhof Zoo, Bahnsteig A des in den letzten Jahren renovierten größten West-Berliner Personenbahnhofes im Sommer 1989. |
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Abb. 2:Der ANHALTER nach Wiederaufnahme des Betriebs im Sommer 1945 mit oben ohne - bis zur Einstellung des Betriebes am 17. Mai 1952 nach Vollendung des Berliner Außenringes |
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Abb. 3: Skizze der Anordnung des unterirdischen Gleisdreiecks südöstlich des Reichtages (Ebene -2). |
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Abb. 4: Die Lage des unteridischen Fernbahngleisdreiecks im Herz der 11 (bzw. 13)-strahligen Fernbahngeometrie Berlins. |
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Abb. 5: Die Lage Berlins im künftigen europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz mit erhöhten Anforderungen an das innerstädtische Fernbahnnetz. |
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Abb. 6: Grundriß des ehemaligen Bauwerks mit konzipiertem Gleislayout |
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Abb. 7: Einbindung der 6 Parkpaletten in die Straßen um den neuen ANHALTER: Zeichnung mit den Zufahrten zu den Parkplätzen im Zwischendeck des bis Niveau +1 wiedererrichteten Gebäude-Trassen-Komplexes (Parkpaletten mit lichter Höhe 0.5, d.h. bei -1.0 und +1 = 3 : 0.5 = 6 Paletten-Ebenen) |
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Das Verbindungsgleis unterquerte dann
im Verlauf der Gütergleise des Moabiter Werders die Stadtbahn (auf +1) in
nordöstlicher Richtung (auf 0), um sich
in die dort befindlichen und vom
Hauptzollamt genutzen Verkehrsgleise
einzufügen, bis zu einer geplanten
Gleisharfe, etwa auf der Fläche des
ehemaligen Lehrter D-Zug-Lok-Betriebswerkes. Diese sollte nach Planungsvorgabe
auf Gleisen des jetzigen
etwa 1500 m langen Kieslagerplatzes
für die erwarteten INTERREGIO- und
IC-Garnituren errichtet werden.
Sinn dieser Zwischenlösung war -vorgegeben- die Steigerung der Bahnsteigkapazitat
des Bahnhofs Zoo mit derzeit 2
Paar Bahnsteiggleisen, die seinerzeit
durch die langen Aufenthaltszeiten in Richtung
Nadelöhr Übergangsbahnhof Friedrichstraße auf 25 - 40 % ihrer Leistungsfähigkeit
reduziert wurde.
2.2 Exkurs zur Kapazitätsgrenze des Bahnhofs Zoo
Die Zahl der Gleise (4), die Anordnung
der Bahnsteige nach dem Inselprinzip
(2) gleicht denen vor dem 2. Weltkrieg.
Die vom BSVV anfang der 80er Jahre
angemahnte Renovierung brachte außer den überfälligen Rolltreppen und
der Klarsichtverglasung auch die von
der Fachwelt dringlich geforderte Verlängerung der Bahnsteige für 14-Wagen-Einheiten
(ca. 350 m Länge). Weiterhin unverändert bleiben jedoch die
eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten als Folge des Mauerbaus, da der
Bahnhof Zoo Grenzbahnhof auf West-Berliner Gebiet ist und die hoheitlich
von der Reichsbahnverwaltung der
DDR festgelegten Abfertigungszeiten
in Verbindung mit den Grenzsicherungsmaßnahmen längere Aufenthaltszeiten
der vollbespannten internationalen Fernreisezuggarnituren in Richtung
Osten zur Folge haben.
Eine Regel-Abfertigungszeit ohne sporadische Sicherungmaßnahmen läßt
sich leicht an den in Richtung Westen
fahrenden Zügen ermitteln. Überschläglich lassen sich bei ca. 6 Min.
Zugverweildauer am Bahnsteig mit den
Blockbelegungszeiten für Einfahrt und
Ausfahrt in und aus dem Bahnhofsblock mit Vorblockung 20 Minuten ansetzen.
Dies bedeutet eine Regelkapazität je Richtungsgleis von 3 Abfertigungen je Stunde,
bei 18 Stunden Regelbetriebszeit (5.00 bis 23.00) also 54 Züge
je Gleis und Richtung.
Es ist jedoch einschränkend anzumerken, daß der Bahnhof Zoo mangels erforderlicher
Umfahr- oder Überholgeise für Sonder- und Hilfszüge ohne Halt
am Bahnsteig ein Gleis je Richtung
ständig unbelegt, also freizuhalten hat
(Betriebsvorschriften für Bahnhöfe an
internationalen zweigleisigen Hauptstrecken der Kategorie A).
Es bleibt also bei der Zahl 54 in den
verkehrsrelevanten Betriebszeiten -in
westlicher Richtung. Die Auslastung
lieg- derzeit - mit den Kurswagenverkehren und gelegentlichen Dienstfahrten,
lnformationsangeboten, und Überbringerpostzügen - bei 45 %. Eine Erweiterung des
Angebotes mit Direktverbindungen nach Leipzig, Dresden,
oder anderen DDR-Knoten ließe stufenweise die Auslastung auf über 50 bis
60 % anschwellen. Weitere geplante
Westzubringer bei Eröffnung der
HGZ-Verbindung Hamburg - Würzburg über Hannover brächten 9 Zuggarnituren im 2
Stundentakt nach dem
Bahnhof Zoo - es würde die 80%-Marke erreicht! - Wohlgemerkt: in der betrieblich
besser beherrschbaren West-Ausfahrt!
An dieser Stelle wird bereits deutlich,
welche Entlastung und Erleichterung
der Betriebsabläufe eine Ausschleusungsmöglichkeit der in West-Berlin
endenden Zuggarnituren in Richtung
Hamburg-Lehrter Abstellanlage mit
sich brächte. Denn eine Weiterfahrt in
Richtung Osten - als der erschwertere
Betriebsablauf - (Fach-Jargon: "Worst
case") bringt bei gar nicht so seltener
Bahnsteigverweildauer von 25 Minuten
eine Blockbelegungsdauer von 40 Minuten, d. h. eine Halbierung der Gleiskapazität in
Richtung Osten im Vergleich zur Richtung nach Westen, bei
sonst unveränderten Betriebsbedingungen. Bis zur endgültigen Sanierung der
zwischen Bahnhof Zoo und Bahnhof
Friedrichstraße befindlichen Langsamfahrstellen (Fachjargon "LAFAs") würde
sich ein Herauslösen der Zuggarnituren in Richtung Abstellharfe Hamburg und Lehrter
Bahnhof ("HuL")
vorab positiv bemerkbar machen.
Generell muß jedoch aus praktischer
betrieblicher Sicht angemerkt werden,
daß ein Dauerbetrieb bereits bei 80 %
Auslastung irreal ist. Die nach etwas
älteren Streckenbelastungsangaben
stärkst belastete Hauptstrecke der
Deutschen Bundesbahn, die Lombardsbrücke in Hamburg zwischen
Hamburg-Harburg und Hamburg-Altona,
welche ebenfalls -allerdings ohne Bahnsteighalt- mit verminderter Geschwindigkeit
befahren wird, hat mit täglich
über 300 Fahrten je Richtung ohne
Bahnsteighalt eine Zugfolgedichte von
immerhin noch durchschnittlich 8 Minuten (18 Stunden Betriebszeit als
rechnerische Basis), - Das von Fachlaien gern herangezogene Beispiel der
sehr kurzen Belegungszeiten im Bahnhof Bonn kann nicht als Rechengrundlage
eines 24-Stunden-Betriebs verwendet werden. Es handelt sich hierbei um
Belastungen, die durch besondere
Streckenausrüstuug und Gleislage so-
wie die übrigen Zusatzbedingungen des
Layouts und der Zugfolgeüberwachung
begünstigt sind und nur die Spitzenverkehrszeiten gelten. - Auf der Stadtbahn
ließen sich zudem die Anfahrzugleistungen der Elektro-Loks aus baulich-statischen
Gegebenheiten nicht umsetzen.
2.3 Weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Zoo-Kapazität
Unter Zusammenfassung des oben gesagten wären unter Bewahrung einer
betrieblichen Reserve zur Verarbeitung
von Verspätungen oder Schlechtwetterlagen die Kapazitätsgrenzen in Richtung
Osten -unter sonst gleichen Bedingungen- bei Start eines 2-stündigen
Taktes von Hannover, in Richtung Westen bei Aufnahme eines 1-stündigen
Taktes erreicht. Dabei werden bereits
die Abstelleinrichtungen in HuL als in
Grundausstattung gegeben und eine
Beschränkung der Direktabfahrten zu
Knoten der DDR auf Leipzig und
Dresden zweimal je Tag und Relation
vorausgesetzt.
Bei Nichtrealisierung dieser oben genannten Randbedingungen bliebe als
weiterer Ausweg nur eine durchgreifende Modernisierung der Bahnhofseinrichtungen
durch ein elektronisches
Stellwerk mit angepaßten Streckenblocks und vollautomatischem Gleiswechsel-
sowie Zweirichtungsbetrieb in
jedem Gleis. Dies würde auf begrenzte
Zeit alle 4 Gleise -unter Schaffung entsprechender Gleisverbindungen an den
Bahnhofs-Ein und Ausfahrten- zur
gleichberechtigten Nutzung in beiden
Fahrtrichtungen und zur Reduzierung
der Freihaltekapazität auf nur 1 Gleis -
und dies unabhängig von den aktuellen
Belegungszuständen in den verbleibenden 3 anderen - aufwerten.
Unerörtert blieb jedoch bis jetzt die
Ausrüstung der Stadtbahn für elektrischen Betrieb sowie die Forderung des
Betreibers der auf der Stadtbahntrasse
in Parallellage angeordneten S-Bahn-Gleise auf Verbreiterung des Gleismitten- und
Randabstandes für Einbau
und Wartung zeitgemäßer Strecken- und Sicherungsausrüstungen, die de
facto auf den Rückbau eines der beiden
Fernstreckengeise hinauslaufen. Diese
Gründe - und ihre durch viele Faktoren
erschwerte kurzfristige Beseitigung -
zwingen zu Überlegungen über alternierende Ergänzungs- oder Ersatzlösungen.
2.4 Maßnahmen und Kosten einer Modernisierung der Stadtbahn
Die Maßnahmen bestünden in einer
bereits an Streckenteilen (Savignyplatz)
vorgenommenen Sanierung und Verstärkung des Mauerwerks. Weitere
Baumaßnahmen müßten einer seitlichen Verbreiterung sowie einer Fundamenterrichtung
für die Masten der
elektrischen Oberleitung gelten.
Die Streckenlänge bemißt sich auf
West-Berliner Gebiet ab Km 0 am Ostausgang des Bahnhofs Charlottenburg
(Unterführung Holtzendorffstraße) bis
Km 6,4 (Brücke Humboldthafen am
Friedrich-List-Ufer in Moabit, östlich
des Lehrter S-Bahnhofes). Zählt man
jedoch die Streckenausrüstungen der
Abschnitte ab Grenzübergang (GUE)
Staaken oder GUE Griebnitzsee
(Wannsee) hinzu, ergeben sich 400
Mio. DM.
Die Abschnitt Brücke Humboldthafen
bis Westeingang Hauptbahnhof (Km 12) soll außer Betracht bleiben, da er
sich auf Ost-Berliner Gebiet befindet
und der Hauptbahnhof derzeit bis zu
seinem Westausgang, vermutlich bis
zum Grenzübergang Friedrichstraße,
von der DDR-Reichsbahn ausgerüstet
werden wird. - Die Stromsysteme sind -
historisch bedingt - mit 15 KV und 16
2/3 HZ miteinander verträglich.
Es ist nun eine Meinung denkbar, etwa
derart, daß die Überlegungen noch ein
wenig Zeit haben, bis die Heranführung
der Schnelltrasse über Stendal nach
Staaken Wirklichkeit geworden ist. Dies
ist jedoch deshalb trügerisch, weil die 9
oder 10 Zugaare eines 2-Stunden-Taktes von und nach Hannover notfalls -
gegen DM-Devisen an die DDR-Reichsbahn - mit Dieseltraktion über
die Magdeburger Strecke gezwängt
werden könnten; und die Planungen für
einen Versuchsbetrieb sind durch den
Bau von INTERREGIO-Wagen und
durch den Umbau von DDR-Dieselloks
auf höhere Maschinenleistungen (Baureihe 132) für die vorgesehene Klimatisierung dieser
neuen Reisewagen-Generation bereits vorangeschritten. Eine
Aufnahme ab Sommerfahrplan 1990 erscheint nicht mehr ausgeschlossen -
Eile ist daher durchaus geboten.
Damit erhebt sich die Frage, welche
anderen Möglichkeiten innerhalb West-Berlins zu einer Erweiterung der
Empfangseinrichtungen nach Erschöpfung
der Reserven im Bf. Zoo bestehen.
Im folgenden soll eine aus weiteren
denkbaren Lösungen etwas hervortretende Alternative beschrieben werden,
die sich im Vergleich zu den Streckenausbaukosten der Stadtbahn als unter
Umständen günstiger oder zumindest
nicht viel aufwendiger darstellt: Eine
Zuführun der schnellen Fernbahngarnituren über die ehemalige Südtrasse
vom Berliner Außenring (BAR) über
den Abzweig Ludwigsfelde mit Durchfahrt ohne Halt bis zum ANHALTER
Bahnhof in Hochlage (als Denkmodell
im Falle der Kostengleichheit jedoch
mit dem Nachteil eines - wenn auch
sehr minimalen - Eingriffes in die
Oberflächen-Biotope).
Zwei weitere Zuführungen mit dem
Zielpunkt ANHALTER Bahnhof sollen
als Alternativen über den Nordring sowie über den Südring mit Halt vor dem
ICC eingeschlossen werden.
3. Die Hauptalternative der Ergänzungsanlagen zum Bahnhof Zoo: Der
ANHALTER in neuer Funktion mit unterirdischer Streckenzuführung
Der Mythos des ANHALTERs, als
Symbol des eisenbahntehnischen und
zivilisatorischen Fortschritts (Walter
Benjamin: "Mutterhöhle der Eisenbahnen der Welt") und sehr volkstümlich
als "Tor zum Süden" allen älteren Berlinerinnen und Berlinern in bester Erinnerung,
bietet sich aus mehreren Gründen als vorrangige Alternative an:
- Er liegt -im Grundriß Berlins- unverändert an zentraler Stelle inmitten der
südlichen Luisenstadt, vor den ehemaligen Akzise-Mauern des Berlins im 17.
und 18. Jahrhundert;
- Er bietet sich in vorgeprägter Parallellage zur Linie 2 des hochleistungsfähigen
S-Bahn-Systems in neuester Ausrüstung als idealer Zubringer eines hochwertigen
Fernreiseverkehrs mit der
Priorität 1 an; die infrastrukturellen
Kunstbauten und S-Bahn-Einrichtungen sowie die anschließbaren U- und
Hochbahnverbindungen stellen Milliardenwerte dar - sie sind bereits in Betrieb!
- Die Nord-Süd-Lage verlangt nach einem Durchstich in Richtung Norden
zum ehemaligen Lehrter Fernbahnhof:
ein planerischer Wunschtraum früherer
Berliner Stadtplaner (Prof. Mächler,
1917); im damaligen Dampfzeitalter
unterirdisch aus Komfortrücksichten
nicht realisierbar;
- Die technische Weiterentwicklung der
Fahrzeug- und Antriebstechnik gestattet heute Einsatzzeiten und Entfernungen
mit geeigneten Zuggarnituren, die
eine Aufhebung des früher üblichen
Lokwechsels ermöglichen und die Umwandlung eines Kopfbahnhofes in einen
Durchgangsbahnhof sinnvoll erscheinen
lassen: eine beachtliche Nutzungserweiterung!
- Die künftig schlagartige Vermehrung
der internationalen Durchgangszüge infolge drastischer Verkürzung der Reisezeiten
läßt die planerische Vorsorge
einer unterirdischen Anbindung in
Richtung Osten an den Hauptbahnhof
in Ost·Berlin (unterirdisch wegen der
dichten Bebauung auf diesem Terrain)
als dringend empfehlenswert erscheinen;
- Mit Rücksicht auf die in der allgemeinen Volksmeinung unverzichtbaren
Biotope auf den ehemaligen Oberflächenanlagen des südlichen Gleidreiecks
empfiehlt sich die unterirdische Zuführung ab Schöneberger Kreuz, allerdings
unter Verzicht auf die kostengünstige
oberirdische Konkurrenzplanung zur
Stadtbahn (1 Mrd. DM Mehrkosten).
- Die ebenso traditionsreiche wie auch
zentrale Lage für ankommende wie abreisende Fahrgäste von und nach allen
Berliner Bezirken und Stadtteilen;
- Die inzwischen heranreifenden Bauwerk- und Straßenensembles der Architektur des
Kulturstadtraumes um den
historisch hoch identitätsträchtigen
Potsdamer wie Askanischen Platz zwischen Halleschem Tor und Leipziger
Straße;
- Wirtschaftliche Gründe für die Wiederbelebung von Kleingewerbebetrieben
sowie der Hotel- und Tourismusbranche zur Schaffung vielfältiger Arbeitsplätze,
speziell im Kreuzberger
Umfeld.
3.1 Streckenplanschema mit den Bahnringen Außenring (BAR) und Innenring
(BIR) spwie derzeitigen Grenzübergängen (GU)
Das nebenstehende Schema (Abb. 4)
verdeutlicht in vereinfachter Form die
Hauptstreckenverläufe in Gesamt-Berlin (Grenzverlauf gestrichelt). Von Bedeutung:
der Berliner Außenring BAR
um West-Berlin, und der Berliner Innenring BIR, letzterer wird durch den
Grenzverlauf halbiert.
Zur Veranschaulichung der historisch
ewachsenen Vernetzung wurden alle
13 Streckenstrahlen nach Windroseart
aufgenommen. Die für eine Entlastung
des Bahnhofes Zoo in eine engere
Wahl zu ziehenden Fernstrecken sind
diejenige über den BAR zum AHB
(ANHALTER Bahnhof als Personenbahnhof nördlich des Landwehrkanals
mit Stadt-Ausgängen an der wieder einbezogenen Portikusruine am Askanischen Platz)
an erster Stelle. Der Berliner Außenring gestattet die Zuführung
von IR- und IC-Garnituren sowohl aus
Hamburg/Nauen, aus Hannover/Stendal über Wustermark wie auch aus
Hannover/Magdeburg über Werder.
Eine weitere Variante beinhaltet die
Zuführung über die nördliche Einfädelung via Staaken/Spandau mit Abzweig
am Fürstenbrunner Weg in den südlich verlaufenden Berliner Innenring. Dieser
Streckenverlauf böte die Möglichkeit zu einem Halt vor dem ICC (gegenüber
vom S-Bahnhof Witzleben).
Ein Umsteigen in die Nord- oder Südring-S-Bahn wäre an dieser Stelle baulich möglich.
Endpunkt auch hier zunächst er ANHALTER. Der ICC-S-Bahn-Zugang wurde mit dem am 25.
September 1989 durch Bausenator Nage und Verkehrssenator Wagner vollzogenen
Spatenstich für den S-Bahn-Südring bereits von der Planungs- in die
Realisierungsphase übergeführt.
Schließlich bietet sich noch eine schnelle Durchbindung auf der alten Potsdamer
Strecke über Düppel und Zehlendorf für die Züge an, die über die
(durch DDR-Güterzüge schwer belastete) Magdeburger Strecke und den
Südwest-BAR Berlin anfahren.
Als letzte in erster Ausbaustufe sinnvolle Zuführung zum LEHRTER + ANHALTER ist
die nördliche Strecke
über Staaken-Moabit-Nordring-Hamburg-und-Lehrter über den LEHRTER
in Tieflage mit Südausgang zum
Reichstag und zum geplanten Standort
des Deutschen Historischen Museums
zu nennen.
Bei weiterer Durchdringung der Problematik muß danach versucht werden,
diese Konstellation in Richtung Osten
auszudehnen, und über das unterirdische Fernbahn-Gleisdreieck eine
durchgehende Verbindung zum Hauptbahnhof in Ost-Berlin zu schaffen. Begünstigt
würde dieser Entwurf in Nord-Süd-Richtung durch parallel geführte S-Bahn-Verbindungen
sowie durch einen
Autotunnel in Nord-Süd-Lage) in Verbundanordnung mit Fernbahn und S-Bahn
auf Teilabschnitten (Kosteneinsparungen) und separaten Unterschneidungen des
Spreebogens südlich des
Humboldthafens. Diese Denkansätze
sind als Bestandteil des lBA-Wettbewerbes 2 in dem Stadtplanungsentwurf
"Zentraler Bereich” mit Radien und
Steigungen und einer Einbindung in
das bestehende Straßen-, Fernbahn-
und S-Bahn-System maßstäblich ausgearbeitet worden.
3.2 Gleisplan für den ANHALTER in
Tieflage (IBA-Wettbewerb 1)
Der IBA-Entwurf 1 “Block 14 Südliche
Friedrichstadt" ließ den bereits oben
erwähnten Plan so weit gedeihen, unter
Erhaltung der als Vorgabe gesetzten
oberirdischen Begrünung die Gleisanlagen mit den Empfangs- und Abfertigungseinrichtungen
unterirdisch, auf
Ebene - 1,5 bis Ebene -2,0 zu legen.
Dadurch ergäben sich ideale und
schnelle Zugwechselzeiten für ankommende oder abfahrende Reisende zum
ebenfalls in Tieflage liegenden und in
Betrieb befindlichen S-Bahn-System
der Linie 2 mit der am südlichen Tunnelmund liegenden Verzweigung in
dichte Bevölkerungseinzigsgebiete des
Berliner Südens.
Der Gleisplan, der unter maßstäblicher
Beachtung des Grundrisses des abgetragenen Empfangsgebäudes (Nord)
und der Bahnsteighalle unter genauer
Beachtung der lichten Breiten- und
Längenmaße in die Gegebenheiten des
Stadtplanes hineinkonstruiert wurde,
weist 6 Durchgangsgleise und 7 Bahnsteige auf, Erkennbar sind die extrem
günstigen Übergänge zu der westlich
gelegenen S-Bahn-Linie 2, deren Gleise
und Bahnsteige vorliegenden Lageplänen entsprechen. Um den Landwehrkanal
unterfahren zu können, wurden die
Fernbahngleise wegen des Lichtraumprofiles der Oberleitung (analog zur
Ausbauhöhe des Frankfurter Flughafen-Anschlusses) auf Ebene -2 angeordnet,
wärhrend die S-Bahn wegen ihrer
geringeren Profilhöhe (Stromschienenbetrieb) auf Ebene -1,5 belassen werden kann.
Die Hauptgleise auf der Südseite liegen
deckungsgleich unter den zwei vormaligen mittigen Brücken-Hauptgleisen, die
Verkehrsgleise für die Postwagen des
Brief- und des Paketpostamtes (Möckernstraße und Luckenwalder Straße)
wurden wegen der noch vorhandenen
Tunnel am Südkopf angeordnet, um
den Postverkehr von Berlin aus zum
Bundesgebiet entscheidend zu beschleunigen und die jetzigen Laufzeitnachteile
der Berliner Kleingewerbe- und der privaten Postbenutzer zu vermindern (FEG-Markt 1992!).
Der Nordausgang berücksichtigt die
Baumasse des Deutschlandhauses, die
nicht unterfahren zu werden braucht,
Die Gleisverbindungen innerhalb des
im Gesamtschema angedeuteten unterirdischen Gleisdreiecks erfordern noch
eine längere konstruktive Durchdringung in Bezug auf Stadtplan und Kurvenradien
und sind dort nicht dargestellt.
Von Bedeutung ist die auf Ebene -2
mögliche Längenentwicklung der Fernbahnsteige, welche mit 432 m für 16
Wagen mit einer Standard-LÜP von
26.40 m ausgelegt werden konnte
(Bahnhof Zoo nach Verlängerung jetzt
350 m Bahnsteiglänge = 14 Wagen).
Damit kann der künftige ANHALTER
2 Zugeinheiten des INTERCITY-EXPRESS (ICE) aufnehmen (analog zum
Gare de Lyon in Paris mit 2 TGV-Zügen = 450 m Länge). Die Auftauchpunkte
der unterirdischen Trassenführung lägen im Norden zwischen Perleberger Straße
und Putlitzbrücke, im
Süden in der Höhe des Schöneberger
Kreuzes und im Osten -Kooperation
und Einverständnis der DDR-Reichsbahn nach der Philosophie des gegenseitigen
Nutzens vorausgesetzt- an der
Ostseite des Bahnhofsgebäudes des
Hauptbahnhofes, da hier unmittelbar
vorher die Spree unterfahren werden
muß. Auch hier ist -wie im Falle des
Fern-Gleisdreiecks- die konstruktive
Durchdringung in Arbeit, bedarf aber
noch einiger Untersuchungen und Berechnungen.
3.3 Die Einbindung der ANHALTER-Zufahrten in das Straßennetz
Eine vordringliche zivilisatorische Aufgabe ist die Bereitsstellung technischer
Möglichkeiten für Millionen und Abermillionen Bürger der Industrienationen,
damit diese ihren wohlverdienten Urlaub über Tausende von Autobahnkilometern nicht
unter Stress und dem unausbleiblichen volks- und umweltwirtschaftlichen Schaden
mit dem eigenen
PKW zurücklegen müssen. Getreu dem
guten Ruf, den der ANHALTER als
Ort des innovativen Reisekomforts vor
seiner Reduzierung auf die Grundmauern erworben hat, sollte erstmals im
Oberflächenlandverkehr (analog zur
Kanalunterfürung ab Mai 1993) folgendes Verfahren "massenhaft" konzipiert werden:
Der ANHALTER in Tieflage bietet in
mehreren Parkgeschossen zwischen -2
und + 1 bei Wiederherstellung der ursprünglichen Nivellierung Platz für
etwa 600 Pkw.
Dies bedeutet zum einen -in Analogie
zum Flugverkehr- die Verkettung von
privater Pkw-Nutzung im Nahverkehr,
soweit ÖPNV-Anbindungen in den
Vororten noch ungünstig ausgelegt
sind, und der Hochgeschwindigkeits
technik im spurgebundenen überregionalen Fernverkehr. - Für den Urlaubsreiseverkehr
wird der ANHALTER
zum andern so ausgerüstet, daß Pkws
für Reisende mit längeren Nachlaufstrecken in den Zielgebieten oder mit
umfangreichen Reise-Utensilien der
Familien "wie Gepäckstücke" direkt im
Bahnhof “aufgegeben" und in neuartigen Waggons nach den Vorstellungen
visionsfreudiger Motorsportjournalisten
zum Aufpreis einer Gruppenfahrkarte
1. Klasse von den beteiligten Bahnverwaltungen zum Zielbahnhof (und am
Urlaubsende wieder zurück-) befördert
werden können.
3.4 Grünflächen, Museum für Verkehr und Technik, Erholungsparks
Der Vorteil der oben beschriebenen
modernen Konzeption liegt einmal in
der Umwandlung vom Kopf- zum
Durchgangsbahnhof. Damit entfallen
neben allen ablauftechnischen Nachteilen auch die dafür benötigen Gleisanlagen
mit ihrem beargwöhnten Flächenbedarf. Die unterirdische Trassenführung
gestattet die Beibehaltung der in
den letzten 4 Jahrzehnten entstandenen
Oberflächenbiotope. So ließe sich unter
Einbindung von Erlebnisräumen, wie
dem im Ausbau befindlichen Museum
für Verkehr und Technik eine durchgehende innerstädtische Grünfläche vom
Tiergarten und Lenne-Dreieck über
Potsdamer Begrünung und Mendelssohn-Park bei Einbeziehung des Oberflächengeländes
um den ANHALTER
herum in Richtung Süden bis zum
Schöneberger Kreuz schaffen.
4. Ausblick auf weitere planerische Entwicklungen
Bahnhof Zoo - quo vadis? bedeutet in
keinem Fall Schrumpfun oder Abriß
der Stadtbahntrasse - auch wenn ein rigoroser Jungarchitekt in einer Diskussion
"weg mit jeder Mauer in Berlin - 2
Mauern sind zuviel für diese Stadt" forderte.
Die Stadtbahn und ihr durchlässiges
Mauerwerk bedarf zur Bewältigung ihrer enormen Zukunftsaufgaben bei
Durchlässigwerden der Ost-West-Mauer einer mehrjährigen, tiefgreifenden
Verstärkung, Verbreiterung und Modernisierung. Der Fachwelt -aber auch
den Fachlaien- ist bereits heute klar,
daß dies ohne tragfähigedauerhafte Alternative in Trassenführung und
Nutzung für Hochgeschwindigkeitszüge
und -technik nicht realisierbar ist.
Außer den oben bereits kurz umrissenen Varianten könnte in folgenden Beiträgen
die Beschreibung des Layouts
des LEHRTER Bahnhofs mit Spreebogenunterquerung und Zugängen zu den
geplanten Verwaltungsbauten am
Spree-Ufer sowie zum Reichstag selbst
dargestellt werden. Dabei ließen sich
auch feingraphisch die Möglichkeiten
einer Mehrzweckhalle mit idealen Verkehrsanbindungen auf dem ehemaligen
Luftverkehrsausstellungsgelände zwischen Alt-Moabit, Invalidenstraße und
Friedrich-List-Ufer aufzeichnen und erläutern.
Mindestens zwei Gestaltungsfelder bedürfen aus Sicht des Autors noch der
Behandlung: die Versorgung des Kongreßbereiches um das ICC wie des Ausstellungsbereiches
von der südlichen
Seite Eichkamp mit Fernbahn- und innerstädtischen Schnellbahnanschlüssen.
Nährboden für weitere Ideen sind die
Eindrücke, die aus zahlreichen Gesprächen mit allen Einwohnerinnen und
Einwohnern dieser Stadt wie auch mit
Besuchern, besonders aus der DDR,
auf einer 90 Tage währenden Ausstellung des Modells eines künftigen ANHALTERS
in 1987 gewonnen werden
konnten. Die Wiederherstellung durchgehender Fernbahnverbindungen, welche
zwischen der DDR und der Bundesrepublik ein wichtiger Schritt auf
dem Wege zur innerdeutschen Normalisierung bilden, darf an den Grenzen
West-Berlins nicht haltmachen. Die von
der IGEB vorgeschlagenen direkten
paarigen Tagesranddirektverbindungen
vom Bahnhof Zoo nach Dresden und
Leipzig sind überfällig. Die Direktverbingungen an die Ostseeküste sowie
Halte in Magdeburg und später in Stendal müssen folgen, und es ist heute
kaum noch nachvollziehbar, daß es dies
alles bis ins Jahr 1952 von den Großbahnhöfen ANHALTER und LEHRTER ausgehend
gegeben hat, wenn
auch mit Unterbrechungen in den 11
Monaten der Berliner Blockade vom
Juni 1948 bis Mai 1949.
Weltweit sind 70.000 km Eisenbahn im
Bau, die Hochgeschwindigkeitstechnik
brachte in Frankreich wie in Japan den
Beweis einer überwältigenden Akzeptanz durch alle Generationen und
Besuchernationalitäten. - Wie keine anderen
Verkehrsteilnehmer könnten erlebnisfreudige und unternehmenslustige Berlinerinnen
und Berliner der umweltfreundlichen Eisenbahn im Super-
Schaufenster ANHALTER UND
LEHRTER das TOR ZUM SÜDEN,
zur Erlebniswelt eines neuen Reisezeitalters nach allen Regionen der Windrose
Europas aufstoßen helfen.
Literaturverzeichnis
- Bachmann, Hans: Betriebsleittechnik, Stand der Entwicklung, in: Nahverkehrsforschung, 1983, S. 95-102
- Förderverein Anhalter und Lehrter Bahnhof Berlin e.V. (FALB): Broschüre Nr. 1,3/87.
- FALB: Broschüre Nr. 2, 8/87.
- FALB: Broschüre Nr.3, 6/88.
- IBA-Wettbewerb "Block 14 - Südl. Luisenstadt", 10.07.84 (Maier-Grasmäder-Krichler-Moldenschardt).
- IBA-Wettbewerb "Platz der Republik", 04.04.86 (Maier-Voigt-Werhahn-Krichler-Weinland).
- H.Maier: Berlin Anhalter Bahnhof, Verlag Ästhetik & Kommunikation.
- A. Gottwald: Eisenbahnbrennpunkt Berlin; Anhalter Bahnhof; Alba-Verlag
- Berlin und seine Eisenbahnen 1846 - 1896, Bd. I + II.
- Zeitschrift Internationales Verkehrswesen 1986-1989.
- Zeitschrift SIGNAL 1986-1989.
- Zeitschrift Mitteilungen der IHK Berlin 1986-1989.
- W. Nietmann`s Eisenbahn-Atlas, 19. Auflage, 1906
- Der Zug der Zeit, Verlag Zeit und Eisenbahn.
- Berlin und seine S-Bahnen, Transpress-Verlag.
- 50 Jahre Flughafen Frankfurt 1936 - 1986 (Festschrift).
- IGEB: 100 Jahre Bf. Zoo, Berlin 1984.
- IGEB: 150 Jahre Eisenbahnstadt Berlin (Dittfurth, Schulze u.a.), Berlin 1988.
- Harri Brauer: Elektronische Stellwerkstechnik, in: ETR 35/1986
Norbert Krichler
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