Die Stadtbahn in Hannover gilt im In-
und Ausland als vorbildliches Verkehrssystem, dessen wesentliches Element
die unterirdischen Strecken in der Innenstadt sind. Dieses Kernnetz aus drei
Stammstrecken soll 1993 fertiggestellt
sein und danach durch einen vierten
Tunnel (Strecke D) ergänzt werden.
Die bevorstehende Entscheidung über
den Bau dieses Tunnels nahm die Bürgerinitiative Umweltschutz Hannover
zum Anlaß, das bisherige Stadtbahn-Zielnetz in Frage zu stellen und ein Alternativkonzept
für den Westen Hannovers zu entwerfen.
In dem übersichtlich gegliederten Konzept beschreiben die Autoren zuerst die
Entstehung und Entwicklung der Stadtbahn bis zu ihrem heutigen Ausbau- und Planungsstand.
Als Entscheidungsgundlage für den weiteren Stadtbahnbau werden in einer Problemanalyse
mehrere Fragekomplexe untersucht. Im
Ergebnis sprechen sich die Verfasser
für den Verzicht auf den zusätzlichen
Tunnel sowie den Erhalt und Neubau
oberirdischer Strecken aus.
Obwohl sich die Arbeit der Bürgerinitiative mit der besonderen Situation in
Hannover auseinandersetzt, ist sie wegen der Übertragbarkeit vieler Argumente
(z.B. bei der Diskussion um die
Vor- und Nachteile von Tunnelstrecken? auch den Berliner Lesern zu empfehlen. Denn
spätestens bei der sich anbahnenden Debatte über die Zukunft
der (Ost-)Berliner Straßenbahn und
den ortbestand ihrer oberirdischen
Strecken in der Innenstadt wird es sicher Parallelen zur Diskussion um das
Hannoversche Modell geben.
Die 1989 erschienene Broschüre mit dem
Titel “Let's go West - Ein Stadtbahnkonzept für den Westen Hannovers" (DIN
A4, 53 Seiten) ist für 5,- DM zuzüglich
1,- DM Versandkosten erhältlich beim
Umweltschutz-Zentrum Hannover, Stephanusstraße 25, 3000 Hannover 91
(Konto 310099-305 beim Postgiroamt
Hannover, BLZ 250 100 30).
IGEB
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