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57er: Kaum noch pünktlich
Die Linie ist neun Kilometer lang und
hat je nach Fahrtrichtung 20 bzw. 21
Haltestellen. Die Fahrzeit beträgt im
Tages- und Berufsverkehr 34, abends
und am Wochenende 31 Minuten. Im
Frühberufsverkehr beträgt der Fahrabstand von 57 und 57E zweieinhalb Minuten, dabei
sind 30 lkarusse eingesetzt. Tagsüber fahren 18 Wagen im
Fünf-Minuten-Abstand. Nachmittags
beträgt der Fahrabstand drei Minuten
bei einem Wageneinsatz von 28 KOM.
Der 57er ist eine Linie, die gleichzeitig
den Berufs-, Studenten- und Touristenverkehr bewältigt. Sie ist im Prinzip zu
jeder Tageszeit voll belegt.
Seit der Grenzöffnung im November
1989 treten erhebliche Verspätungen
auf. Probleme gibt es vor allem im Bereich Unter den Linden, Friedrichstraße,
Chaussee-/lnvalidenstraße. Hier
behindern der gestiegene lndividualverkehr, mehrere Baustellen (häufiger
Wechsel von Zweispurigen auf einspurige Abschnitte) sowie undiszipliniert
parkende Fahrzeuge ein zügiges Durchkommen der Busse. Regelmäßig muß
der 57er über die Habersaathstraße
umgeleitet bzw. ganz zur Endstelle des
9ers Unter den Linden zurückgezogen
werden. Damit werden bestimmte
Streckenabschnitte zeitweise nicht bedient. Das Kombinat ist ebenfalls seit
November um verkehrsorganisatorische
Regelungen bemüht. Es gab zahlreiche
Ortstermine, um z.B. die Möglichkeit
von Busspuren zu prüfen. Zu konkreten
Festlegungen kam es jedoch nicht -
teils, weil objektiv die Möglichkeiten
nicht gegeben sind, teils, weıl sich die
zuständigen Organe vor einer konsequenten Entscheidung zugunsten des
öffentl. Nahverkehrs derzeit scheuen.
Kurios an der Kreuzung Chaussee-/Invalidenstraße: Ein Verkehrsschild verbietet für
den lndividualverkehr das
Linksabbiegen in die lnvalidenstraße,
aber das Ampelprogramm signalisiert
nach wie vor die Grünphase für Linksabbieger. Klar, daß sich die meisten
Pkw-Fahrer nicht an das Verbot, sondern an die Ampel halten. Das Nachsehen hat der Bus 57.
19er: Streß auf dem Ku'damm
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Erfolgreich: Die Kudamm-Busspur Foto: M. Horth |
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Lange hat es gedauert (vgl. SIGNAL 7/89), aber Ende April war es endlich soweit: Die neuen Busspuren jeweils auf der mittleren der drei Fahrspuren wurden in Betrieb genommen und bewähren sich seitdem bestens, aus der Sicht der Taxibenutzer, der Lieferanten, der BVG und vor allem aus der Sicht der Fahrgäste. Zehntausende von Busfahrgästen profitieren tagtäglich davon, daß die Großen Gelben nicht mehr bis zu 15 Minuten Verspätung durch den Pkw-Stand zwischen Halensee und Urania hinnehmen müssen. Unbefriedigend bleibt lediglich die Situation für die Radfahrer nutzer der wegen des vorhandenen Straßenprofils nicht verbreiterbaren 3,5 m-Busspur. Sie können nur abschnittsweise auf die Ladespur ausweichen, und so kommt es häutig zu riskanten Überholmanövern der Busse. Unverzichtbar bleibt daher im Interesse aller verkersteilmehmer das von den Bezirksämtern Wilmersdorf und Charlottenburg geforderte Tempo 30. Darüber hinaus sollten die für den Individualverkehr zugelassenen Rechtsabbiegespuren auch von geradeaus fahrenden Radfahrern mitgenutzt werden dürfen, wodurch sich für die BVG-Busse leichtere Überholmöglichkeiten ergeben würden. Abbildung: SenArbVuB |
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Die Linie ist elf Kilometer lang und hat
30 Haltestellen. Die Fahrzeit beträgt 39
bis 40 Minuten. Gefahren wird ein
durchgängiger 10-Minuten-Takt in der
Betriebszeit von 4 bis 1 Uhr, dabei
kommen 12 Doppelstockbusse zum
Einsatz. Zusätzlich verkehren in der
Zeit von 6 bis 19 Uhr zehn Einsatzwagen, ebenfalls im 10-Minuten-Takt, so
daß in dieser Zeit der Fahrabstand insgesamt fünf Minuten beträgt.
Die Linie 19 - zusammen mit den Omnibuslinien 29 und 69 Bestandteil des
Ku'damm-Konzeptes - ist eine ausgesprochene Touristenlinie mit einem
entsprechend hohen Fahrgastaufkommen. Im Berufsverkehr spielt sie eine
untergeordnete Rolle. Als “Vorzeigelinie” werden auf der "19" die jeweils
neuesten Fahrzeugtypen eingesetzt.
Fünf bis zehn Minuten Verspätung zum
Fahrplan sind die Regel. Behinderungen entstehen vor allem durch den erheblichen
Individualverkehr, besonders
im Bereich zwischen Rathenauplatz,
Kurfürstendamm und Wittenbergplatz
sowie durch haltende und parkende
Fahrzeuge in der 2. Spur. Der Be- und
Entladeverkehr vor den Geschäften behindert zusätzlich.
Verspätungen entstehen auch durch
lange Aufenthaltszeiten an den Haltestellen, bedingt durch das Kassieren.
Ab April sollen zeitlich begrenzte Busspuren (6 bis 19 Uhr) im Bereich Ku`damm und
Yorckstraße eine gewisse
Erleichterung bringen.
Fazit:
Die Linien 57 und 19 haben ähnliche
Streckenführungen durch die jeweiligen
Stadtzentren und unterscheiden sich
auch in Fahrplangestaltung und Betriebsdurchführung nicht wesentlich.
Vor allem aus verkehrsorganisatorischer Sicht haben die Omnibusfahrer
mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.
Ansätze zur Lösung gibt es in beiden
Teilen der Stadt (57: z.B. Regelungen
im Bereich Artur-Becker-Straße und
Am Friedrichshain), sie reichen aber
noch nicht aus. Wünschenswert wäre
mehr Konsequenz bei der einmal getroffenen Entscheidung zur Bevorrechtigung des
öffentlichen Personennahverkehrs in ganz Berlin. [au: BVB-Signal 6/90, 1. April-Ausgabe 1990]
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Diesem Fazit schließt sich die IGEB
natürlich an. Nachgetragen werden
muß aber noch, daß beim 19er die bisherigen Verspätungen von fünf bis zehn
Minuten (und mehr) seit dem 28. April,
dem Tag der Inbetriebnahme der Busspuren auf Kurfürstendamm und Tauentzienstraße,
erfreulicherweise nicht
mehr die Regel sind. Und widersprechen möchten wir der Einschätzung,
daß es sich beim 19er um eine “ausgesprochene Touristenlinie" handelt.
Auch wenn der Touristenanteil hier sicher weit über dem Durchschnitt liegt,
so sollte man die Bedeutung der Linie
für den Berliner Berufs- und Einkaufsverkehr nicht unterschätzen.
BVB-Signal
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