Bauten

Krumme Lanke - Pankow kurzfristig nicht möglich

Beantwortung der Kleinen Anfrage des Abgeordneten Michael Cramer (AL) über “U-Bahn-Verkehr zwischen Wittenbergplatz und Otto-Grothewohl-Straße":

Welche baulichen und technischen Probleme sind, neben der Beseitigung der M-Bahn, für die Einrichtung einer durchgehenden U-Bahn-Betriebes Krumme Lanke - Pankow zu lösen, wie lange dauert das und was kostet es? (Bitte die Maßnahmen einzeln auflisten)

In der Expertenrunde "Verkehr" des Provisorischen Regionalausschusses wurde vereinbart, die notwendigen Voraussetzungen für einen durchgehenden U-Bahn-Betrieb zwischen Krumme Lanke und Pankow (Vinetastraße) zu prüfen. Diese umfangreichen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen; Ergebnisse insbesondere zu den Kosten und dem Zeitbedarf liegen daher zur Zeit nicht vor. Es ist jedoch abzusehen, daß der durchgehende U-Bahn-Verkehr auf der Linie U2/Linie A keine kurzfristig erreichbare Maßnahme ist. Folgende Probleme sind heute zusätzlich zur Beseitigung der M-Bahn erkennbar:

  • Kündigung und Abbau des “Flohmarktes” Nollendorfplatz und des “Türkischen Basars” Bülowstraße.
  • Abbau der Straßenbahn Nollendorfplatz - Bülowstraße.
  • Überprüfung und ggf. Sanierung der Rampen, Hochbahnvidakute, Bahnhöfe und Brücken des stilliegenden Streckenabschnittes.
  • Wiederherstellung der Gleisanlagen.
  • Wiederherstellung der Stromversorgung (besonderes Problem: entgegenesetzte Polarität der Stromschienen bei BVG und BVB).
  • Neuerstellung der Zugsicherungsanlagen (besonderes Problem: unterschiedliche Fahrsperren bei BVG und BVB).
  • Veränderung der Bernburger Straße im Bereich der U-Bahn-Trasse. Hierzu ist die Fertigstellung des Konzeptes für den Zentralen Bereich notwendig. Ferner sind Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes sowie zur Planfeststellung durchzuführen.

*

So unbestimmt die Antwort noch ist, so deutlich zeigt sie aber bereits, daß der Senat es nicht für möglich hält, nach der für Ende 1991 geplanten Stillegung der M-Bahn den durchgehenden U-Bahn-Verkehr Krumme Lanke - Pankow schnell wiederaufzunehmen. Bisher hatte Verkehrssenator Wagner einen anderen Eindruck erweckt. Völlig unbegreiflich ist dabei, daß neben kaum noch überraschenden “technischen Sachzwängen” nun auch eine Änderung des Flächennutzungsplanes und ein Planfeststellungsverfahren erforderlich sein sollen, um die U-Bahn wieder in Betrieb nehmen zu können. Immerhin ist die U-Bahn-Trasse vorhanden und auch im neuen Flächennutzungsplan dargestellt. Doch selbst wenn der Hinweis auf das Flächennutzungsplan-Änderungverfahren sich nur auf die Bernburger Straße und die Flächennutzungen im Zentralen Bereich beziehen sollte, so ist nicht erkennbar, warum man dies zur Voraussetzung für die U-Bahn-Wiederinbetriebnahme machen will. Es sei denn, man will die U-Bahn gar nicht bzw. nicht auf dieser Trasse wiederaufbauen ...

Senator für Verkehr

aus SIGNAL 4/1990 (Juni 1990), Seite 12

 

Die Jahrgänge



Die SIGNAL-Jahrgänge in der Übersicht:

» 2023
» 2022
» 2021
» 2020
» 2019
» 2018
» 2017
» 2016
» 2015
» 2014
» 2013
» 2012
» 2011
» 2010
» 2009
» 2008
» 2007
» 2006
» 2005
» 2004
» 2003
» 2002
» 2001
» 2000
» 1999
» 1998
» 1997
» 1996
» 1995
» 1994
» 1993
» 1992
» 1991
» 1990
» 1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
» 1981
» 1980
ANZEIGE

aktuelles Heft

TitelbildSeptember 2023

komplettes Heft »

Die Themen der aktuellen Ausgabe 03/2023:

» Straßenbahneröffnung zum U-Bf. Turmstraße
» M4: Zwei Jahre „Bau”-Fahrplan
» Perlen vor die Schnüre: Gute Linienperlschnüre leicht verständlich gestalten
» Zugausfall bei einem Rail&Fly-Ticket
» Deutschlandticket – das Sommermärchen muss fortgeführt und weiterentwickelt werden
» Drei Thesen zum Deutschlandticket



neu hier?
Links lesen Sie einen Artikel aus dem Internetarchiv der Fachzeitschrift Signal, die sich mit Verkehrspolitik für Berlin und Deutschland auseinandersetzt.

Auf signalarchiv.de finden Sie zusätzlich zu ausgewählten Artikeln aus dem aktuellen Heft auch viele ältere Artikel dieser Zeitschrift.





Kontakt - Abo - Werbung - Datenschutz - Impressum
Herausgeber: Interessengemeinschaft Eisenbahn, Nahverkehr und Fahrgastbelange Berlin e.V.
  © GVE-Verlag / signalarchiv.de / holger mertens 2008-2013 - alle Rechte vorbehalten