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Seit 1. Juli verkehrt halbstündlich eine
von BVG und BVB gemeinsam betriebene Schnellbuslinie zwischen den
Flughäfen Tegel und Schönefeld über
Bf. Zoo. Weitere Haltestellen gibt es
nur noch im Hotelviertel an der Budapester Straße sowie am Rathaus und
am S-Bf. Schöneberg. Diese neue Flughafenlinie ersetzt die beiden Linien der
Interflug, die bisher vom Flughafen
Schönefeld zum U-Bf. Zwickauer
Damm bzw. zum ZOB am Funkturm
verkehrten.
Die neue Flughafenlinie hat übrigens
weder eine Nummer noch einen Buchstaben, sondern man hat die Busse am
Lorenzen-Design zu erkennen: weiß-gelbe Lackierung - allerdings noch nicht
bei allen Wagen. Neben der einzigartigen Kennzeichnung fallen noch weitere
Eigenschaften auf, die erklären,
warum auch zwei Wochen nach Inbetriebnahme der Linie viele der Busse
noch ohne oder mit nur wenigen Fahrgästen verkehren, so daß inzwischen die
E-Wagen vom Flughafen Tegel zum
Wittenbergplatz gestrichen wurden:
- Die Schnellbuslinie ist trotz der wenigen Haltestellen langsamer als die zum
Normaltarif verkehrenden Stadtverbindungen. Zum Vergleich: Zwischen den
bei den Flughäfen braucht die neue Buslinie 90 Minuten! Selbst mit (in Richtung
Süden dank durchgehender Stadtbahn gar nicht mehr notwendigem) 2-maligem
Umsteigen ist man mit Buslinie 9, U-Bahn-Linie 7 und Buslinie E
(Rudow - Bf. Schönefeld) in der Regel
eine Viertelstunde früher am Ziel.
- Die Schnellbuslinie ist teuer: Sie kostet - je nach Fahrtlänge - bis zu 15
DM! (Ob dem durchreisenden Fluggast
auf der flexibel einsetzbaren Annax-Anzeige auch ein “bitte passend zahlen”
entgegenleuchtet? Die BVG ist ja
dank ihrer Beförderungsbestimmungen
nicht verpflichtet, Beträge über 10 DM
zu wechseln.)
- Der wichtigste Grund für den Flop
der neuen Buslinie ist die Konzeption:
Selbst wenn es eines Tages einen Bedarf für eine Direktverbindung zwischen beiden
Flughäfen geben sollte, so
wird sie - zumindest für diesen Fahrpreis - nicht über die City geführt werden können,
denn dieser Umweg führt
mindestens zu einer Verdoppelung der
ansonsten benötigten Fahrzeit und zu
einem unkalkulierbaren, weil verspätungsanfälligen Fahrplan.
Das Ärgerlichste an dieser Linie ist jedoch, daß hier Wagen-Kapazitäten leer
durch die Stadt fahren, die an anderer
Stelle dringend benötigt werden. Wie
groß der Bedarf nach zusätzlichen
grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen ist, wurde schon dargestellt. Die
Aufmerksamkeit, die dieser Buslinie bis
hin zum neuen Design zuteil wurde,
hätte man sich zum 1. Juli an so manch
anderer Stelle der Stadt gewünscht.
IGEB
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