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Der Sommer hat noch gar nicht richtig
angefangen, da kann man das BVG-Sommerfahrplanheft schon wegwerfen,
denn viele der dort abgedruckten Fahrpläne sind zumindest teilweise überholt.
Zwar gab es durch die außergewöhnlichen Ereignisse der letzten
Monate z.T. berechtigte Anlässe für
Änderungen während der Fahrplanperiode, doch unentschuldbar ist, daß die
BVG es (wieder) nicht für nötig hielt,
die Fahrgäste über diese Fahrplanänderungen ausreichend zu informieren.
Das Durcheinander begann, als der
Fahrplan bei S1 und S2 entgegen den
Ankündigungen im Fahrplanheft am 2. statt am 27. Mai geändert wurde. Immerhin
wurden hier die Fahrgäste noch
mit einer Sonderinformation über die
neuen Fahgläne unterrichtet, die sie
sich ins Fahrplanheft legen konnten.
Über den neuen Fahrplan auf der U8
ab dem 19. Mai infolge erfreulicher
Angebotsverbesserungen konnten sich
die Fahrgäste dann aber nur noch anhand der Aushangfahrpläne informieren.
Immerhin hatten sie der Presse
entnehmen können, daß es eine Änderung gab. Kein Wort drang dagegen an
die Öffentlichkeit, als laut Fahrplanaushängen am 2., tatsächlich aber erst am
9. Juni auf ca. einem Drittel der West-Berliner Buslinien ein völlig neuer
Fahrplan eingerichtet wurde. Auf einem weiteren Drittel gab es geringfügige
Fahrplanänderungen. Der Anlaß
dafür war die Anpassung der Busfahrpläne an die seit Anfang Mai geltenden
Fahrpläne der S-Bahn. Offensichtlich hatten die Bahnbauer mit dem
Vorziehen der Änderung vom 27. auf
den 2. Mai nicht nur die Redaktion des
Fahrlplanheftes, sondern auch die Busabteilung überrascht. Die nächsten umfangreichen
Fahrplanänderungen gab
es dann natürlich zum 2. Juli. Doch lediglich den neuen Fahrplan der U1 bekamen die
Fahrgäste per Faltblatt in
die Hand, alle anderen durften sie sich
von den Aushängen abschreiben.
Um es noch einmal deutlich zu sagen:
Es ist gerade in diesen bewegten Tagen
angebracht, wenn die BVG ihre Fahrpläne aufgrund aktueller Anlässe anpaßt.
Aber die letzten Wochen haben
erneut gezeigt, daß die BVG selbst bei
gravierenden Fahrplanänderungen während einer Fahrplanperiode, insbesondere
beim Bus, teilweise aber auch bei
S- und U-Bahn, die Fahrgäste und die
Öffentlichkeit nicht oder nur unzureichend darüber informiert. BVG - Immer besser?
Die schon überwunden geglaubte BVG-Philosophie, der Fahrgast
werde schon an der Haltestelle merken,
wenn der Bus nicht kommt, gehört
wohl auch zur neuen BVG.
Was wir zum Zeitpıunkt des Verfassens
dieser Zeilen noch nicht Wissen, sind
die Überraschungen, die der ab Mitte
Juli gültige Bus-Ferienfahrplan mit sich
bringt. Klar ist, daß es wie immer währen der Sommerferien Taktausdünnungen auf
vielen Buslinien geben wird.
Doch im BVG-Sommerfahrplanheft
fehlt auch der kleinste Hinweis auf diese “Gesetzrnäßigkeit”. Aber vielleicht
besinnt sich die BVG ja doch noch einmal auf Tugenden vergangener Jahre,
als zu umfangreichen Fahrplanänderungen entsprechende Nachtragsfahrplanhefte
den Fahrgästen zur
Verfügung gestellt wurden.
IGEB
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