Während über Zeitpunkt, Umfang, Kosten und Dringlichkeit der S-Bahn-Wiederinbetriebnahrne
nach Lichterfelde/Teltow und Spandau/Falkensee unter
den Politikern, Planern, Fahrgastverbänden und vielen Bürgern lebhaft diskutiert wird,
scheint es die Kremrnener Bahn gar nicht mehr zu geben. Dabei
ist auch die Bedeutung dieser Strecke
durch die Grenzöffnung erheblich gestiegen. Deshalb haben die Verkehrskommissionen
der SPD aus dem Bezirk
Reinickendorf und dem Kreis Oranienburg gemeinsam eine Resolution zur
Dringlichkeit der S-Bahn-Verbindung
zwischen Hennigsdorf über Berlin-Heiligensee nach Berlin-Tegel verfaßt:
“Entsprechend dem vom Regionalausschuß festgelegten Zeitplan bzw. der
Rang- und Reienfolge zur Wiederherstellung von S-Bahn-Verbindungen von
und nach Berlin (West) ist die S-Bahn-Verbindung zwischen Tegel und Hennigsdorf als
eine der letzten Maßnahmen dieser Art eingeordnet. Daraus ist
abzuleiten, daß die Fertigstellung dieser
S-Bahn-Verbindung in den folgenden
fünf Jahren kaum realisiert werden
kann.
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S-Bf. Reinickendorf im Dezember 1989 mit intakter Stromschiene. Zwischen Schönholz und Tegel ist die Kremmener Bahn mit S-Bahn-Zügen befahrbar und wird regelmäßig für Betriebs- und Werksfahrten genutzt. Foto: G. Radke |
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Diese Auffassung des Regionalausschusses kann aus der Sicht der
SPD-Verkehrskommissionen Berlin-Reinickendorf und Oranienburg nicht geteilt
werden. Wir fordern die verantwortlichen staatlichen Stellen auf, unter Berücksichtigung
des fortgeschrittenen
Prozesses der Vereinigung beider deutschen Staaten und unter Berücksichtigung
der territorialen Bedingungen im
nördlichen Umfeld von Berlin, die Festlegungen über die Rang- und Reihenfolge nochmals
zu überarbeiten und anzupassen.
Begründung:
Im Zuge des Zusammenwachsens Berlins und seiner einhergehenden Verflechtung mit
seinem Umland werden
sich eine Vielzahl von neuen Verkehrsbeziehungen entwickelen. So wird der
Individualverkehr, insbesondere der
Naherholungstourismus aus dem nordwestlichen Teil Berlins, in Richtung
Rhinluch, Schönwalde erheblich zunehmen. Auf Grund von Strukturveränderungen in
den Großbetrieben in Hennigsdorf und Velten (z.B. LEW und
Stahlwerk) wird sich der Berufsverkehr
in Richtung Berlin drastisch erhöhen,
so daß die Durchlaßfähigkeit der Ruppiner Chaussee nicht ausreicht, das zukünftige
Verkehrsaufkommerı zu bewältigen. Die Alternative zur Ruppiner
Chaussee, die BAB 111/A 17, wird] wegen der wesentlich längeren Streckenführung
kaum angenommen werden.
Mit der Wiederherstellung der S-Bahn-Verbindung zwischen Tegel und Hennigsdorf
werden die Städte Hennigsdorf, Velten und Kremmen sowie einige Gemeinden
unmittelbar an das Beriner S-Bahn-Netz angebunden. Die Belastung der Umwelt kann
um ein Vielfaches reduziert werden."
SPD-Reinickendorf
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