Leider nicht ganz rechtzeitig zur
Hauptreisezeit ermöglicht die DR nun
auch Nicht-DDR-Bürgern den Erwerb
von Netzkarten für das DR-Netz bzw.
Teilnetze davon. Damit wird Urlaubern
das “Mobil-Sein” am Urlaubsort und
ein Kennenlernen des Gebiets per
Bahn ermöglicht. In Eil- und Personenzügen darf dabei sogar - wenn vorhanden - 1.
Klasse-Komfort mit 2, Klasse-Fahrkarte genossen werden. Erhältlich
ist die Netzkarte an bestimmten Fahrkartenausgaben von gut 40 größeren
DR-Bahnhöfen (in Berlin: Alexanderplatz und Zoologischer Garten).
Verbesserungswürdig ist dieses Angebot dennoch. Zum einen ist es viel zu
teuer, auch im Vergeich zu DB-Preisen: 150 DM 2. Kl./225 DM 1. Kl. für
eine Reichsbahndirektion, jede weitere
kostet 50 bzw. 75 DM. Außerdem gibt
es keine vergleichbaren Sonderangebote, wie sie die DB z.B. mit der Tourenkarte oder
dem Tramper-Monats-Ticket bietet. Und schließlich gibt es die
Karte nur für einen oder mehrere Kalendermonate; ein flexibles Anfangsdatum
wäre besser. Nicht zuletzt gibt es
ein weiteres Manko: Die um die Hälfte
teurere übertragbare Karte gibt es für
Normalbürger nicht; sie wird nur an
Betriebe für die Betriebsangehörigen
abgegeben.
Fazit: Mit der Netzkarte hat die DR einen Anfang gemacht, auf die Reisenden
zuzugehen. Doch weitere Angebotsverbesserungen dürfen nicht ausbleiben.
Auch sollte die DR dem InterRail-Abkommen beitreten. Erst mit solchen
Maßnahmen können Urlauber am Ferienort wirklich freizügig Bahn fahren,
und erst mit solchen Maßnahmen kann
die DR eine Alternative zum Auto auch
für die werden, die nicht nur am Strand
liegen möchten.
PRO BAHN-Bundesverband
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