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Die üblichen Sitze mit Polster und Kunstlederbezug in den H-Zügen der Berliner U-Bahn. Auch sie standen nicht zur Wahl. Die BVG-Fahrgäste durften nur unter Hartschalensitzen wählen. Foto: Marc Heller |
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Die BVG hatte ab Mitte Oktober 2012 für
zwei Wochen die Fahrgäste der Berliner
U-Bahn zur „Sitzprobe“ aufgerufen, damit
sie unter sieben verschiedenen Modellen
ihren Favoriten für die Sitze in den neuen
U-Bahn-Zügen auswählen konnten. Nach
BVG-Angaben beteiligten sich über 15 000
Fahrgäste. Damit setzte die BVG eine Anregung
des Berliner Fahrgastverbandes IGEB
um.
So lobenswert die Beteiligung war, so
schlecht ist, dass die Fahrgäste nur unter
sieben Hartschalensitzen auswählen konnten.
Polstersitze standen nicht zur Wahl.
Nicht einmal die aus IGEB-Sicht akzeptablen
Sitze der neuen U-Bahn-Fahrzeuge der
H-Serie oder der neuen Straßenbahnfahrzeuge
vom Typ Flexity wurden zur Wahl
gestellt. Wer keinen der vorgestellten
Hartsitze mochte, konnte seine Stimme
gar
nicht abgegeben, weil eine Stimmenthaltung
oder gar Ablehnung aller vorgestellten
Modelle nicht vorgesehen war. Es war
eine Wahl ohne echte Auswahlmöglichkeit.
61 Prozent der teilnehmenden Fahrgäste
entschieden sich für eine Variante mit
Stoffbezug, nur 16 Prozent für einen reinen
Kunststoffschalensitz. Es hätte also noch
schlimmer kommen können. Dennoch darf
die BVG das Ergebnis nicht als Votum für
Hartschalensitze interpretieren.
DB Regio hat es besser gemacht. Bei der
Modernisierung der RE160-Doppelstockwagen
für den Regionalexpress-Verkehr
in Berlin und Brandenburg werden derzeit
weichere Polstersitze als bisher eingebaut. Berliner Fahrgastverband IGEB
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