Auszug aus dem Auslobungstext der Berliner
Senatverwaltung für Stadtentwicklung und
Umweltschutz vom Juni 1991 für den
internationalen engeren Wettbewerb für
den Potsdamer und Leipziger
Platz. Entschieden wird der Wettbewerb um 2. Okt.
S- und U-Bahn
Auch wenn rasch Entscheidungen zum Bau
weiterer S- und U-Bahnen zu erwarten sind,
wird aufgrund der langen Realisierungsdauer
kurz- und mittelfristig nur das vorhandene,
wieder in Betrieb zu nehmende Streckennetz
der S- und U-Bahn zur Verfügung
stehen. Die Beförderungskapazität dieses
Netzes kann jedoch gesteigert werden. Eine
weitere kurzfristige Verbesserung der
Erschließung durch den ÖPNV ist durch
Trambahnen sowie durch den Bus zu erzielen.
Für die Bahnanlagen im Wettbewerbsgebiet ist
von folgenden Vorgaben auszugehen:
- U-Bahn-Linie 2 Pankow - Alexanderplatz
- Potsdamer Platz Richtung Gleisdreieck:
Wiederherstellung der ehemaligen U-Bahn-Strecke
auf der z.Z. noch von der M-Bahn
befahrenen Trasse. Die Wiederherstellung
soll 1993 abgeschlossen sein.
- Längerfristig ist eine U-Bahn-Linie in
Ost-West-Richtung geplant, unter der
Oberfläche des Potsdamer und Leipziger
Platzes. Der U-Bahn-Tunnel hat eine geplante
Höhenlage oberhalb der vorhandenen und
vorzuhaltenden Trassen für die S-
und Fernbahn. Dies würde eine Anhebung
des Potsdamer Platzes um 0,80 m erforderlich
machen. Es sind durchaus Vorschläge
erwünscht, als Alternative eine Trambahnführung
in diesem Raum zu untersuchen.
- S-Bahn-Linie 1 Wannsee - Frohnau und
S-Bahn-Linie 2 Lichtenrade - Gesundbrunnen.
Die Wiederinbetriebnahme des Bahnhofes
Potsdamer Platz ist für 1991 vorgesehen
[Jetzt für `92, Siehe S.5 in diesem Heft].
- Geplante S-Bahn-Verbindung von der
Südstrecke Gleisdreieck zum Lehrter Bahnhof
im Norden mit Verknüpfung zum geplanten ICE-Bahnhof.
Die geplante Trasse
führt parallel zur U-Bahn-Linie A in Hochlage
über den Landwehrkanal und über eine
Rampe in den S-Bahnhof Potsdamer Platz.
Bahnhof und Anschlußstutzen sind in diesem
Bereich bereits vorhanden.
Fernbahn
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Vorgeschlagenes Linienschema: IC1 Berlin-Hannover-Rhein/Ruhr IC2 Berlin-Braunschweig-Frankfurt/M. (-Basel) IC3 Hamburg-Berlin-Dresden IC4 Rostock-Berlin-Leipzig-München IR1 Frankfurt/O.-Berlin-Potsdam-Magdeburg-Hannover-Münster/Ruhrgebiet IR2 Bremen-Stendal-Berlin-Cottbus-Görlitz IR3 Kiel-Lübeck-Schwerin-Berlin-Chemnitz IR4 Stralsund-Berlin-Halle/Leipzig-Erfurt/Kassel IR5 Berlin-Halle-Nürnberg-Stuttgart IR6 Rostock-Berlin-Dresden Konzept und Zeichnungen: Manfred Verhoolen |
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Schema der Gleisspange zwischen Stadtbahn und Nordring Konzept und Zeichnungen: Manfred Verhoolen |
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Der Fernbahnverkehr ist zunächst auf den
bestehenden Strecken der Ring- und Stadtbahn abzuwickeln.
Die Realisierung eines
unterirdischen Nord-Süd-Tunnels ist planerisch
sicherzustellen. Dieser Tunnel, wie
auch der neu zu errichtende Bahnhof nördlich der Spree,
ist durch die Notwendigkeit
begründet, die neuen Hochgeschwindigkeitszüge
mitten in die Stadt zu führen. Dieser Bahnhof muß zugleich
die Kreuzung für die Züge in Nord-Süd und Ost-West-Richtung
sein. Dafür ist eine Tieflage am bisherigen Lehrter
Bahnhof der beste Ort. Dies
macht langfristig auch eine Tunnellage der
Ost-West-Verbindung in diesem Gebiet sinnvoll.
Der neue Bahnhof soll nicht die Aufgabe
eines einzigen Hauptbahnhofes übernehmen.
Vielmehr wird das Konzept verfolgt,
durch das Anfahren möglichst vieler Bahnhöfe
die ganze Stadt mit Hilfe des Eisenbahnverkehrs
zu erschließen. Hierzu werden die S-Bahn wie
auch der Ring zu nutzen sein. Der neue Bahnhof soll außer den
ICE-Zügen auch den Verkehr aufnehmen,
der für eine sinnvolle Anbindung der Hochgeschwindigkeitszüge
an das übrige Bahnnetz nötig ist.
Die im Wettbewerbsgebiet vorzuhaltende
Trasse ist westlich der S-Bahn in Tieflage
unter dem Landwehrkanal zu führen. Sie
soll 4 Gleise aufnehmen können. Ein ICE-Bahnhof
am Potsdamer Platz ist hierfür
nicht vorgesehen.
Regionalbahn
Für den Regionalverkehr, der auch auf den
o.g. vier Gleisen verkehren wird, ist die
Möglichkeit eines Haltepunktes mit Bahnsteigen
von ca. 300 m Länge vorzusehen.
Für die Lage dieses Haltepunktes kommt in
erster Linie das Gebiet des ehemaligen
Potsdamer Personenbahnhofs in Betracht.
Hierzu erwartet der Auslober Vorschläge.
Eine unterirdische Verbindung zum S- und
U-Bahnhof Potsdamer Platz soll hergestellt
werden.
Bahnhöfe
Die bestehenden, z.Z. nicht verbundenen S-
und U-Bahnhöfe sind miteinander und mit
den geplanten Bahnhöfen zu verknüpfen.
Es werden Lösungen für die Fußgängererschließung
der Bahnhöfe erwartet, die sich
sowohl auf die einzelnen Blocknutzungen
als auch auf dcn öffentlichen Raum beziehen.
Die Fernbahnanlagen sollten zusammen mit
der Bebauung der Grundstücke zumindest
im Rohbau hergestellt werden. Im Hinblick
auf eine spätere Realisierung werden Vorschläge
erwartet, wie die neuen Bahnanlagen nicht verbaut
bzw. von Anfang an berücksichtigt werden können, z.B. durch
Trassenfreihaltung oder vorzeitige Errichtung
einzelner Tunnelabschnitte zusammen
mit entsprechenden Vorkehrungen bei der
Gründung der Hochbauten.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz
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