Eine Premiere gab es am 11. September
1991 beim Vehrkersbetrieb in Potsdam,
(ViP): Vom PRO BAHN-Regionalverband
Potsdam - Teltower Land initiiert und geleitet,
fand ein Sprechtag für die Fahrgäste aus
dem Potsdamer Raum statt. Deren Fragen
stellten sich der Hauptabteilungsleiter Verkehr,
Herr Ethofer, der Chef des Fahrplanbüros,
Herr Rabisch, und der Leiter der
Abteilung Marketing, Herr Wagner.
Zunächst skizzierte Herr Ethofer vor den
rund 30 Fahrgästen die Situation des Verkehrsbetriebes
und die in Kürze zu erwartenden Fahrplanänderungen.
So soll der IC-Bahnhof Potsdam Stadt durch eine neue
Ringlinie besser an den städtischen Nahverkehr
angeschlosen werden, mittelfristig ist
ein direktes Umsteigen zwischen IC- und R-Bahn
sowie Tram und Bussen am Bahnhof
vorgesehen. Im Regionalverkehr soll die
erst im Juni 1991 am Bahnhof Teltow getrennte
Linie Potsdam - Teltow - Schönefeld wieder vereinigt
werden, desgleichen
soll die eigentlich aus zwei Teilstrecken bestehende
Linie Potsdam - Beelitz - Busendorf durchgängig befahren
werden. Herr
Ethofer kündigte auch die Umsetzung der
von PRO seit 1990 geforderten und
von Teltowern und Zehlendorfern gleichermaßen
gewünschten Direktverbindung zwischen den
Bahnhöfen Teltow und Berlin-Zehlendorf als
Gemeinschaftsverkehr mit
den Berliner Verkehrsbetrieben zum Jahresende an.
Leider hatte er aber auch Negatives zu vekünden.
So soll aufgrund der finanziellen
Lage der ViP der Späterverkehr ausgedünnt
werden - bei den ohnehin nur in grpßen Abständen
bedienten Regionalverkehrslinien
ein äußerst fragwürdiges Vorhaben, das
auch gleich von den Anwesenden kritisiert
wurde. Rationalisierungen durch kleinere
Fahrzeuge und Taxieinsatz seien jedoch
auch vorgesehen, man wolle die Fahrgäste
schließlich nicht abschrecken, hieß es. Im
Tarifbegeich bleibt es weitestgehend beim
Alten, Änderungen sind aber bei den Einzelfahrten
geplant. Neu wird dann u.a. der
Verkauf in den Straßenbahnen sein.
Anschließend erläuterte Herr Wagner in einem
Diavortrag das Marketingkonzept des
ViP. Dieses basiert auf einem einheitlichen
Erscheinungsbild des Verkehrsbetriebes bei
Haltestellen, Fahrzeugen und Fahrgastinformationen.
Komplett neu wurden und
werden die Haltestellen mit Wartehäuschen
ausgestattet, wenn auch - besonders im Regionalverkehr -
mit unterschiedlichen
Modellen. Weitere Angebote für den Fahrgast
so z.B. ein Abonnementverfahren für Jahreszeitkarten,
werden neu eingeführt.
Nach den Vorträgen gab es in der Diskussion
mit den Fahrgästen einige Kritik an der
Fahrplangestaltung. Neben problematischen
Umsteigebeziehungen zwischen den Linien
des ViP selbst wurde auch eine schlechte
Koordinierung mit anderen Betreibern, wie
der Deutschen Reichsbahn und der BVG,
bemängelt. Herr Rabisch sicherte eine konsequente
Anpassung des ÖPNV an die Regionalbahnen zu.
Zwischen ViP und BVG
gibt es allerdings Probleme aufgrund der
unterschiedlichen Grundtakte. Weitere Kritiken
bezogen sich auf die leidigen Themen
Pünktlichkeit und Verfrühungen sowie Anpassungen
der Fahrpläne an die Belange
von Schulen, Betrieben und Dienststellen.
Das erste ViP-Fahrgastforum wurde von
den Veranstaltern und Teilnehmern gleichermaßen
positiv aufgenommen, der Vorschlag
einer regelmößigen Wiederholung
wurde laut. Seitens von RO BAHN steht
dem nichts im Wege.
PRO BAHN Regionalverband Potsdam - Teltower Land
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