|
Mehr als ein Jahr ist es her, seit die IGEB
die anhaltende Diskussion um den "richtigen"
Namen für den derzeitigen Hauptbahnhof
um eine zusätzliche Variante bereicherte:
Nicht mehr Hauptbahnhof, nicht
wieder Ostbahnhof und schon gar nicht
Schlesischer Bahnhof solle er heißen, sondern
Berlin Frankfurter Bahnhof (vgl. u.a. SIGNAL 10/90 ).
Die Anregung der IGEB
hat inzwischen gute Chancen, realisiert zu
werden. Lediglich einige konservative Politiker
versuchen noch immer, großdeutsche
Träume durch einen Schlesischen Bahnhof
wachzuhalten. Neben der außenpolitischen
Dimension einer solchen falschen Akzentsetzung
ist der Name auch für die Orientierung
der Fahrgäste wenig hilfreich. Es verkehren
von hier täglich mehrere Züge sowohl
nach Frankfurt (Oder) wie nach
Frankfurt (Main), aber kein einziger beispielsweise
nach Breslau.
Bezeichnenderweise wird die ganze Diskussion
wieder nicht öffentlich geführt. Selbst
Bahnhofsumbenennungen scheinen in Berlin
- wie die Verkehrsplanung insgesamt -
einer der Militärplanung vergleichbaren
Geheimhaltung zu unterliegen. Oder haben
Senat und DR einfach nur Angst, daß jemand
die ganze Hauptbahnhofsumbenennung
in Frage stellt, weil das viele Geld für
die Aktion derzeit sinnvoller ausgegeben
werden könnte? IGEB
|