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Mit Beginn des neuen Fahrplans Ende Mai
1992 stehen umfangreiche Bauarbeiten im
Bereich des Bahnhofs Berlin-Charlottenburg
bevor. Nach Auffassung der Deutschen
Reichsbahn kann der Bahnhof für die
Dauer der Arbeiten die Züge der R5 nicht
mehr aufnehmen. Um die Fahrgäste der R5
aus Richtung Nauen wenigstens an die U7
anzubinden, hat sich die DR entschlossen,
auf dem Güterbahnhof Spandau einen Regionalbahnsteig
zu errichten und dort die
Regionalzüge enden zu lassen. Für die
IGEB und PRO BAHN Havelland ist diese
Problemlösung nicht hinnehmbar, weil Reisenden
der R5, z.B. bei einer Fahrt von Nauen
nach Dresden, dann entweder zu Fuß
vom Güterbahnhof bis Spandau Hauptbahnhof
laufen oder mit der U-Bahn (mit
Umsteigen in Bismarckstraße) zum Bahnhof
Zoo fahren müssen. Im übrigen sind beide
Fahrgastverbände nicht davon überzeugt,
daß die Kapazitätsgrenze in Charlottenburg
erreicht ist.
Zur Erläuterung der Forderung nach
Durchbindung der R5 in die Stadt sind die
Vorsitzenden beider Verbände, Gerhard J.
Curth und Sven Munzinger, am 31. Januar
1992 beim Berliner Rbd-Präsidenten Werner
Remmert vorstellig geworden. Sie schlugen
der DR die Nutzung der S-Bahngleise
bis Westkreuz (unten) vor, nachdem die
BVG einen vorübergehenden Verzicht auf
die Lehrstrecke Heerstraße - Westkreuz in
Aussicht gestellt hatte. Herr Remmert
dankte für diesen Vorschlag und sagte eine
umgehende Prüfung zu.
Inzwischen werden weitere Varianten geprüft,
so z.B. eine vorübergehende Führung
der R5 zu einem provisorischen Seitenbahnsteig
unter dem Lehrter Stadtbahnhof an
der Invalidenstraße, mit einem Zwischenhalt
in Jungfernheide zum Umsteigen auf
die U7. Auch die Errichtung eines Seitenbahnsteigs
über dem Bahnhof Westkreuz
wäre denkbar, indem die Züge über Fürstenbrunn
verkehren und in Halensee abgestellt
werden. Das bereits fahrplanmäßig
vorgesehene Enden der R5 am Güterbahnhof
Spandau wird jedenfalls viele Bahnkunden
verärgern und kann zum Rückgang der
Reisendenzahlen führen. Einziger möglicher
Vorteil: die Fernreisenden können im
Fall der Güterbahnhofslösung hoffen, daß
die Bahn ihnen in dieser Zeit den direkten
Zugang zum Vorzeigeprodukt IC mit einem
Halt in Nauen ermöglicht.
Bei Redaktionsschluß lag das Prüfungsergebnis
noch nicht vor, was ja auch ein gutes
Zeichen sein könnte. IGEB
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